Читать книгу Eridani-Explorer Band 1 - Paul Desselmann - Страница 8

01.05.2074, Dienstag

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Hauptthema beim heutigen Meeting waren natürlich die beiden anstehenden Shuttlemissionen. Sven berichtete über den Stand der Vorbereitungen. Außerdem lieferte er ein kurzes Update über die Reparaturarbeiten am Shuttle Lincoln . Die Instandsetzung der Außenwände ging gut voran. Sorge bereitete ihm vor allem der Kranarm. Das äußere Teleskopelement war so stark verbeult, dass die inneren Teile sich nicht herausschieben konnten. Der Kranarm musste komplett ausgebaut und zerlegt werden.

Lisa lieferte die neuesten Erkenntnisse zu Eridani-4. Der Planet hatte einen Durchmesser von etwa 8.500 Kilometern. Seine Oberfläche war vollständig mit Eis und Schnee bedeckt. Die Zusammensetzung des Eises war dieses Mal eindeutiger als bei Eridani-6. Es schien sich tatsächlich um gefrorenes Wasser zu handeln. Das Risiko für den Lander war also deutlich geringer. Die Oberflächentemperatur dürfte etwa bei minus 100 Grad am Tag und minus 180 Grad in der Nacht liegen. Die dünne Atmosphäre bestand voraussichtlich zu etwa 85 Prozent aus Stickstoff und zu fünf Prozent aus Sauerstoff. Sie reichte bis in eine Höhe von etwa zwei Kilometern. „Ich könnte mir gut eine bemannte Mission zur Oberfläche des Planeten vorstellen. Natürlich erst nach einer erfolgreichen Landermission. Und es wäre auch ein guter Testlauf für die nachfolgenden Landungen auf E3 und E2.“

Diese Aussage von Lisa löste eine intensive Diskussion aus. Während Professor Chian Ho und Bürgermeister Berger vorsichtig skeptisch waren, sprach sich Captain Horrand klar dagegen aus. Das wäre ein viel zu hohes Risiko, nur um letztendlich ein paar Proben Eis mit nach Hause zu bringen. Besonders nach dem Fiasko auf E6.

Admiral Morrison und Sven Egström stellten sich auf Lisas Seite. Sollten die Ergebnisse des Landers interessant sein, würden sie die bemannte Landung unterstützen.

Captain Horrand gab zu bedenken: „Das wird unsere Reise um mindestens zwei weitere Tage verzögern, und was ist, wenn in dem Eis irgendwelche Gefahren bestehen? Selbst wenn es nicht ätzend sein sollte wie auf E6, so könnten doch Viren und Bakterien darin enthalten sein, welche dann die gesamte Besatzung der Explorer in Gefahr bringen würden.“

Lisa sprang sofort darauf an. „Sämtliche Proben, die wir von E4 zur Explorer mitnehmen, werden in speziellen Behältern transportiert und permanent überwacht. Sobald irgendein Risiko auftritt, können wir diese aus dem Shuttle oder später aus der Explorer abwerfen. Die Untersuchungen finden grundsätzlich unter Quarantäne statt.“

Der Admiral fügte hinzu, dass eben wegen des Vorfalls auf E6 das Wasser auf E4 genauer untersucht werden musste.

Die anderen am Tisch schlossen sich dem Plan an. Nur Captain Horrand blieb weiterhin skeptisch. Darum bat er den Admiral nach der Besprechung um ein erneutes Gespräch.

„Admiral Morrison, ich bekomme in letzter Zeit immer öfter den Eindruck, dass Sie mit meiner Arbeit unzufrieden sind. Immer wieder blockieren Sie meine Vorschläge und Hinweise. Ich habe das Gefühl, Sie sehen mich zunehmend als Belastung an.“

Admiral Morrison räusperte sich. „Zuallererst möchte ich Ihnen sagen, dass ich mit Ihrer Arbeit sehr zufrieden bin. Sie vertreten mich während meiner Freizeiten sehr gut. Es kommen keine Klagen und es gab bislang keine nennenswerten Zwischenfälle in Ihren Schichten. Soweit ist also alles gut. Was mich aber an Ihnen stört ist, dass Sie immer noch der Ansicht sind, dies hier wäre eine militärische Operation. Das ist grundlegend falsch. Auch wenn Sie und ich einen militärischen Hintergrund haben, so ist unsere Mission in erster Linie ziviler Natur. Was Ihre Einsprüche angeht, verstehen Sie meine Haltung falsch. Ich finde Ihre Kommentare nicht negativ, sondern eher konstruktiv. Ich bin froh und halte es sogar für wichtig, dass mir Ihre Bedenken zum Ausdruck bringen und mich damit auf Risiken und Probleme aufmerksam, die ich eventuell noch nicht gesehen habe.

Nur an Ihrem Tonfall und dem Timing sollten Sie arbeiten. Aber ich gebe zu, dass auch ich mich gelegentlich nicht korrekt Ihnen gegenüber verhalten habe. Zum Beispiel, als Sie mir von der Schlägerei am Donnerstag berichten wollten, habe ich Sie unterbrochen und bin gegangen. Die Art und Weise war sehr unhöflich von mir und dafür möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen. Ich wollte eben unbedingt bei der Landermission dabei sein. Ich schätze, wir beide sollten in Zukunft versuchen, respektvoller miteinander umzugehen. Wir haben gemeinsam viel vor und sind dabei aufeinander angewiesen.“

Mit diesen Worten war das Gespräch zwar beendet, aber Gerard blieb unzufrieden. „Was denkt der sich eigentlich? Natürlich ist das eine militärisch geführte Operation. Jetzt versucht er sich bei mir einzuschleimen, von wegen, er findet es gut, dass ich ihm widerspreche. Und dann entschuldigt er sich auch noch bei mir. Er ist der Oberkommandierende des Schiffs, verdammt noch mal. Es wird immer offensichtlicher, dass er verweichlicht ist. Er will, dass ich ihm Kontra biete? Bitte, das kann er haben. Er mag ja auf mich angewiesen sein, aber ich ganz sicher nicht auf ihn.“ Die Zeit war nah. Schon bald würde er genügend in der Hand haben, um den Admiral seines Amtes zu entheben. Captain Horrand hatte unter seinen Sicherheitsmitarbeitern einen großen Rückhalt und sie würden ohne Zweifel hinter ihm stehen, wenn es zum Äußersten kommen sollte.

Um 11 Uhr ging eine Rundmail durch das Schiff, in der Admiral Morrison bekanntgab, dass die Explorer mehrere Tage in einer Umlaufbahn zu Eridani-4 bleiben werde, um eine Landung auf dem Planeten zu prüfen.

Der Großteil der Besatzung war begeistert, besonders aber Lisa, die sich schon auf die Proben von dem Eis freute. Und jetzt stand noch ein freudiges Ereignis an. Die Überraschung für Peter.

Ronny und Lisa sagten es ihm nach dem Mittagessen, als sie auf dem Weg zur Schule waren. Hier im Gang würde er nicht ganz so viel Aufmerksamkeit erregen. Aber das war gar nicht nötig. Anstatt auszurasten blieb er eher still und sprachlos. Machte ihm diese Neuigkeit etwa Angst? Er war noch nie außerhalb des Schiffes unterwegs. Ronny würde es sicher bald herausfinden. Zusammen machten sie sich auf den Weg zum Hangar. Im Kontrollraum zogen sie ihre Druckanzüge an. Diese waren nötig, um die hohen Beschleunigungskräfte der Shuttles besser verkraften zu können. Sie waren aber im Vergleich zu den Raumanzügen der Astronauten sehr leicht und angenehm zu tragen.

Lisa gab ihren beiden Männern noch einen Abschiedskuss und sah zu, wie sie zusammen mit Martin Engler zur Churchill hinüberschwebten. Ronny hielt Peter an der Hand und steuerte beide mit den Düsen seiner Weste sicher ans Ziel.

Nachdem sie im Shuttle verschwunden waren, machte Lisa sich auf den Weg ins Trainingsmodul. Sie wollte nachsehen, ob der Schwerkraftanzug schon geliefert wurde und wie die Kandidaten damit zurechtkamen.

Die Gruppe hatte sichtlich Spaß beim Testen. Ein Teilnehmer, der 70 Kilo wog, bekam nochmals 70 Kilo Blei in den Anzug gesteckt und musste so ein Stück herumlaufen. Die meisten schafften es geradeso auf die Beine. Aber zwei von ihnen machten sich erstaunlich gut. Mike Summers gehörte dazu. Doch Trainingsleiter Ivan Orlov dämpfte auch deren Optimismus. Bei den Gewichtsberechnungen waren noch nicht die Schutzanzüge und die Ausrüstung hinzugezogen. Das wären nochmals circa 15 bis 30 Kilo.

Dann drehte er sich zu Lisa um und strahlte sie an. „Mrs. Payton, schön, dass Sie uns besuchen. Ich nehme an, Sie wollen auch mal unseren Designeranzug anprobieren.“

Lisa schluckte. Am liebsten wäre sie umgedreht und geflüchtet. Aber das war wohl keine gute Option. Also stellte sie sich notgedrungen auf die Waage und beobachtete dann, wie Orlov die Taschen mit Blei vollstopfte. Sie hielt die Luft an, als er ihr zusammen mit Mike die Jacke auflegte. Ihre Beine versteiften sich und trotzdem hatte Lisa das Gefühl, sie würde gleich zusammenbrechen. Nach ein paar Sekunden hatte sie es überstanden und die anderen klatschten Beifall.

„Gut gemacht“, sagte eine Stimme hinter ihr.

„Marlene? Was machst du denn hier?“ gab Lisa erstaunt zurück.

„Na, ich hab mir gedacht, dass in dem Team sicher auch medizinisches Personal benötigt wird. Also, hier bin ich.“

Das stimmte auch wieder. Die Frage war nur, was Sven davon hielt.

Doch Lisa hatte wieder einmal keine Zeit für Smalltalk. Ronnys Shuttle startete in 15 Minuten. Darum verabschiedete sie sich und wünschte den Kandidaten viel Erfolg.

Peter war gut in seinem Sitz festgeschnallt und nun beobachtete er, wie sein Vater und Martin konzentriert die Startvorbereitungen abschlossen. So aufgeregt wie im Moment war er noch nie. In wenigen Minuten verließ er zum ersten Mal in seinem Leben die Explorer . Zum ersten Mal würde er draußen im gigantischen Weltraum sein.

Endlich kam das Go von der Kommandozentrale und Peter hörte das mechanische Klacken, als sich die Klammer löste. Eine sanfte Vibration durchfuhr ihn. Lag das jetzt am Start oder hatte es ihn vor Aufregung geschüttelt? Egal, die Churchill schwebte hinunter zum Flugdeck und der Blick zum Bug der Explorer war frei. Die Tore standen noch immer vom Start der Washington offen. Sein Vater steuerte direkt darauf zu und schon wenige Sekunden später schwebten sie in der Endlosigkeit. Draußen steuerte er nach rechts und begann, die Explorer in einem Abstand von etwa 100 Metern langsam zu umkreisen. Martin achtete dabei auf mögliche Schäden am Rumpf. Über einen Bildschirm in der Cockpitscheibe konnte er näher heranzoomen. Zum ersten Mal sah Peter die großen Modulringe, die sich um den zentralen Hauptteil des Schiffes drehten. Er war überrascht, wie schnell diese Drehung war. Innen spürte man sie überhaupt nicht. Dad flog außen an dem Ring vorbei. Dazwischen wäre zu gefährlich. Hierfür gab es Überwachungskameras, die am Zentralteil montiert waren und alles im Blick behielten.

Auf Höhe des Wohnrings verweilten sie einen Moment. Dad zeigte nach draußen und meinte: „Das da ist euer Zimmer.“

Neugierig sah Peter hin, konnte aber an den vielen Fenstern nicht wirklich einen Unterschied, geschweige denn sein Zimmer erkennen. Wollte ihn sein Vater nur veräppeln?

Als nächstes kamen sie zu dem gigantischen Schutzschild, der die Module von den Antriebsstrahlen abschirmte. Deren Hitze würde sonst die Außenhaut zum Schmelzen bringen. Im Moment war der Antrieb natürlich abgeschaltet und so konnten sie einen Blick in die drei riesigen trichterförmigen Triebwerksdüsen werfen. In der Mitte hatten sie Löcher, durch die ihre Energiestrahlen hinausschießen konnten. Das sah für Peter aber eher unspektakulär aus.

Nun steuerten sie auf der Backbordseite wieder nach vorn zum Bug. Von dort aus flogen sie noch einmal über das Schiff und auf dem Rückweg unter dem Schiff hindurch. Auch das interessierte Peter nur wenig. Spannender war da schon eher Eridani-4, der zum Greifen nah schien, obwohl sie noch 20.000 Kilometer von ihm entfernt waren. Seine Oberfläche schimmerte im Licht der Sonne leuchtend weiß bis silbern.

Der Ausflug dauerte etwa anderthalb Stunden, denn sie mussten unbedingt vor der Washington zurück im Hangar sein, weil es sonst schwierig geworden wäre, die Churchill wieder an ihrem Platz oben an der Decke aufzuhängen.

Peter war etwas enttäuscht von seinem Ausflug. Eigentlich hatte er mehr davon erwartet und er überlegte, ob das wirklich die richtige Berufswahl für ihn sein würde.

Die Stimmung auf der Brücke war gut. Der Orbiter hatte seine Umlaufbahn erreicht und lieferte bereits die ersten Daten. Die Churchill war ohne Schadensmeldungen wieder im Hangar und die Washington befand sich im Anflug. Nur einmal hatte es zwischendrin Aufregung gegeben. Gegen 15:10 Uhr schrillte plötzlich ein Alarm los, und die Raumüberwachung meldete, dass ihr Radar einen Asteroiden entdeckt hatte, der auf den Orbiter zuhielt. Nach kurzer Anspannung gab es jedoch Entwarnung. Der Felsbrocken verfehlte das Gerät um etwa 800 Kilometer, was einem Streifschuss gleichkam.

Für 19 Uhr hatte Admiral Morrison Lisa, Sven Egström und die Shuttle-Piloten zum Abendessen in einen separierten Bereich der Cafeteria geladen. Bevor das Essen kam, hörte er sich die Berichte der beiden Missionen des Tages an. Ronny fragte er mit einem Schmunzeln, ob er jetzt fest mit einem neuen Piloten rechnen konnte.

„Da bin ich mir noch nicht so ganz sicher. Ich würde Peter gerne viel öfter mitnehmen. So ruhig ist er nämlich sonst nie.“

Nach dem Essen kam der Admiral zum eigentlichen Punkt des Treffens. Er wollte die Durchführbarkeit einer Bodenmission besprechen.

Anfangs planten sie eine senkrechte Landung mit dem Shuttle, bis Ronny anmerkte, dass die Düsen vor dem Aufsetzen wahrscheinlich das Eis schmelzen lassen würden. Die Eisdecke müsste also sehr dick sein. Dabei gab es ein noch viel größeres Problem. „Wenn das Eis schmilzt, sitzt unser Shuttle mit seinen Kufen in einer tiefen Pfütze. Schalten wir dann die Triebwerke aus, gefriert das Wasser wieder und wir stecken da unten fest. Laufen die Triebwerke durch, versinken das Shuttle früher oder später. Also wäre eine horizontale Landung vermutlich die sicherere Alternative. Hierfür müsste der Rover eine Landebahn auf Tragfestigkeit und Hindernisse überprüfen. Die dafür nötigen Sensoren sind auf dem Fahrzeug vorhanden“, erklärte Ronny.

„Wie lang müsste die Landebahn sein?“ fragte Morrison.

Diesmal antwortete Anton. „Ich würde das Shuttle auf eine Mindestgeschwindigkeit herunterbremsen und erst kurz vor dem Aufsetzen die Triebwerke auf waagerecht stellen. Wir würden dann zwar wieder etwas beschleunigen, aber nur kurz. Mit Umkehrschub sollte nach der Landung eine Landebahn von 250 Metern ausreichen. Während der Erkundung müssen die Triebwerke fünf Grad nach oben gerichtet sein und mit minimaler Leistung weiterlaufen, um ihr Einfrieren durch eindringende Eiskristalle zu verhindern. Den Start könnten wir anschließend problemlos senkrecht durchführen.“

Der Admiral war erfreut. Das klang alles sehr konstruktiv.

Jetzt schaltete sich Lisa ins Gespräch ein. „Das bedeutet für uns Laborratten, dass wir mit dem Orbiter eine möglichst ebene Fläche finden müssen. Die Dichte des Eises können wir ebenfalls recht gut abschätzen. Mit dem Rover müssen wir dann nochmals die Landebahn abfahren und peinlichst genau vermessen. Habe ich noch irgendwas vergessen?“

Zur selben Zeit traf sich Captain Horrand mit fünf seiner Sicherheitsleute im Büro von Ivan Orlov. Dieses befand sich im Iota-Modul des Laborrings. Von hier hatte er über eine Glasscheibe und Überwachungskameras die Arrestzellen direkt nebenan im Auge. Zurzeit waren diese leer. Trotzdem war die Scheibe abgedunkelt. Was sie hier zu besprechen hatten, sollte auch hier bleiben.

Captain Horrand begann mit seiner Rede.

„Meine Herren. Ich freue mich, Sie heute Abend bei mir zu haben. Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass unser Gespräch der absoluten Geheimhaltung unterliegt. Sollte etwas davon nach außen dringen, hätte dies schwerwiegende Folgen für uns alle. Noch haben Sie die Möglichkeit, den Raum zu verlassen und Ihrer Arbeit nachzugehen.“ Er wartete einen Moment, aber niemand regte sich. Alle sahen ihn an. „Nun gut. Ich habe Sie hierher gebeten, weil Sie meine treuesten und engagiertesten Mitarbeiter sind. Wie wir alle in den letzten Wochen und Monaten gemerkt haben, wird unser Oberkommandierender Admiral Morrison immer unzuverlässiger. Seine Handlungen und Entscheidungen sind kaum mehr nachvollziehbar und werden so zu einer Bedrohung für das gesamte Schiff und seine Besatzung. Dazu kommt, dass er unfähig zu sein scheint, notwendige verbale und strafrechtliche Sanktionen durchzusetzen.“ Er erzählte von seinem Gespräch am Vormittag und schmückte dies noch ein wenig zu seinen Gunsten aus. „Als wir die Krise während der E6-Mission hatten, erlaubte er einem Kind, auf der Brücke herumzuspielen. Schlimmer noch, selbiges Kind durfte heute, mit Zustimmung des Admirals, auch bei dem Inspektionsflug an Bord des Shuttles sein. Meine Herren. Ich frage Sie, sind wir hier auf einer wissenschaftlichen Mission oder auf einem Vergnügungsdampfer?“

Einige der Anwesenden mussten bei der Aussage lachen, Horrand aber blieb todernst. „Sie finden das lustig? Ich finde das gar nicht lustig. Ich bin sicher, Sie haben auch Ihre Geschichten über den Admiral. Und ich sage Ihnen, es wird Zeit, dem ein Ende zu machen. Ein Anführer, der nicht in der Lage ist, sich durchzusetzen und lieber mit Zivilisten anbändelt, kann seiner Aufgabe nicht mehr nachkommen und muss abgesetzt werden. Gerade jetzt, wo der wichtigste Moment unserer Reise unmittelbar bevorsteht.“

Zustimmendes Gemurmel ging durch die Gruppe. Horrand wusste, dass er sie endgültig auf seiner Seite hatte.

„Ich möchte mit Ihnen einen Plan zur Absetzung des Admirals erstellen. Ziel ist, diesen noch vor der Landung auf E2 in die Tat umzusetzen. Zunächst müssen wir herausfinden, wer sonst noch auf dem Schiff diese Maßnahme unterstützt. Aber wir sollten aufpassen. Der Admiral hat nach wie vor viele Unterstützer. Diese könnten nach einer Amtsenthebung Unruhe stiften. Darum brauchen wir die alleinige Kontrolle über die Brücke, den Antrieb, die Lebenserhaltungssysteme und natürlich die Waffenbestände. Suchen Sie nach Helfern in diesen Bereichen und arbeiten Sie einen Plan zur Kontrollübernahme aus.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“

Gerard atmete tief durch und setzte sich zum ersten Mal seit Beginn seiner Rede hin.

Jetzt übernahm Orlov das Reden. „Captain, ich bin sicher, dass der größte Teil des alten Sicherheitsteams zu uns stehen wird. Bei den sechs Neuen möchte ich dazu noch keine Aussage treffen. Aber ich weiß auch, dass einige der Crew ebenfalls so denken wie wir. Ich kann noch keine klaren Zahlen nennen, aber ich gehe von insgesamt 30 bis 40 Personen aus.

Eridani-Explorer Band 1

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