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Das verletzte Innere Kind heilen

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In Phase zwei lernen wir, die zurückgewiesenen Aspekte unseres Selbst zurückzuholen. Wir schauen uns an, was wir nicht leiden können, wofür wir uns schämen. Wir nutzen den Spiegel, den andere Menschen uns vorhalten, um zu erkennen, was wir an uns selbst verurteilen. Wir lernen, unser verletztes Inneres Kind, den Teil, der sich abgelehnt und unwert fühlt, den Teil, der sich fühlt, als ob er nicht einmal das Recht hätte, Luft zu atmen, anzuschauen und für ihn da zu sein. Für den Teil von uns, der glaubt, schlecht, böse, schmutzig, hässlich und nicht liebenswert zu sein. Wir lernen, bei dem Kind zu sitzen, während es schreit und tobt. Wir lernen, ihm geduldig zu folgen, wenn es wegrennt und sich versteckt. Wir lernen, es auf den Arm zu nehmen, wenn es versucht, sich an unsere Füße zu klammern.

Ganz egal, wie schwer das ist, und ganz egal, wie lange es braucht: Wir lernen, für dieses kleine Kind da zu sein und es in unsere Arme zu schließen. Wir lernen, ihm zu sagen: »Ich werde dich nicht mehr ablehnen oder verlassen. Ich werde dir keine Schuld zuweisen, dich nicht kritisieren oder an dir irgendetwas auszusetzen haben. Ich werde dir weder all das antun, was Mama oder Papa dir angetan haben, noch werde ich dir das zufügen, was ihr Beispiel mich lehrte. Ich werde niemand sein, der dich angreift. Ich werde hier bei dir bleiben und lernen, dein Freund zu sein. Ich werde dich akzeptieren, den Raum für dich halten, werde lernen, dich zu lieben, damit dein Schmerz heilen kann, damit du erwachsen werden und deine Gaben zum Ausdruck bringen kannst. Ich werde die mitfühlende Mutter und der mitfühlende Vater sein, die du nie hattest.«

Es versteht sich von selbst, dass dies ein tiefgreifender Heilungsprozess ist, der sich nicht von jetzt auf gleich vollzieht.

Es braucht viel Geduld und Überzeugung, für dich selbst in dieser Weise einzustehen. Es wir aber nichts anderes nützen. Du bist der Bote der Liebe für deine eigene Erfahrung. Kein anderer kann dir das abnehmen. Nicht Mama und nicht Papa. Nicht dein Mann oder deine Frau. Du bist die Person, die lernen muss, dir Liebe zu schenken. Einzig deine eigene Liebe wird deine Verletzung heilen.

Viele versuchen, den Weg der Heilung abzukürzen, doch diese Abkürzungen sind immer eine Form der Verleugnung. Sie versuchen, den Schmerz wegzukriegen. Sie laden ihn nicht ein, um seine transformierende Botschaft hören zu können.

Abkürzungen beschuldigen und bestrafen das Kind immer wieder von Neuem. Sie vermitteln ihm: »Du bist nicht spirituell, sonst wärst du schon längst geheilt. Du musst dieses oder jenes tun oder sagen.« Das ist zwar alles nur Hokuspokus, aber das Kind glaubt es, weil es sich für so etwas hält wie beschädigte Ware, die repariert werden muss. Allzu gern stimmt es einem weiteren Rettungsplan zu.

Natürlich wird keiner dieser Pläne je gelingen. Sie sind allesamt zum Scheitern verurteilt – und wenn sie dann scheitern, verschlimmern sie nur die Verletzungen des Kindes und verstärken den Glauben daran, dass es einfach nicht in der Lage ist, etwas richtig zu machen.

Das Einzige, was hilft, sind Liebe und Akzeptanz. Durch Liebe und Annahme bauen wir eine vertrauensvolle Beziehung zu dem Kind in uns auf; und mit der Zeit wird es allmählich neu geprägt und wächst geheilt und innerlich gestärkt auf. Es ist ein Prozess, der Jahre braucht, nicht etwa nur Tage oder Wochen oder Monate.

Diese Tatsache sollte dich nicht davon abbringen, dich darauf einzulassen. Wenn du echte Heilung und wahres Glück willst, wird das Zeit, Geduld und Einsatz erfordern. Wenn du das erkannt hast, wirst du gut gerüstet sein und Erfolg haben.

Dein Leben heilen

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