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Die Gerste und der Wind.

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Diese kleine Geschichte habe ich selber erst jetzt erfahren. Ein alter Bauer, der den Grossvater noch gut gekannt hat, hat sie mir in diesem Frühjahr erzählt. Er sagte: „Damals hat jeder im ganzen Umkreise, der den Johann Keller und seine Christiane kannte, über die Geschichte gelacht.“ Ich war damals schon aus der Heimat fort. Also es war Erntezeit. Die Felder waren fast leer. Nur Johann Keller hatte seine Gerste noch draussen. Der war immer etwas „hinter der Angst“. Die Grossmutter hatte schon tagelang geschimpft, er solle doch endlich mal die Gerste einfahren, aber er hatte immer gesagt: „Es ist noch lange Zeit.“ Da macht er sich endlich auf und ladet ein Riesenfuder auf. Gerade will er dem Dorfe zu, da kommt ein heftiger Wirbelsturm und wirft das Fuder um. Gleichzeitig setzt ein schrecklicher Wolkenbruch mit heftigem Hagelwetter ein. Johann Kellers Gerste wird in den Sumpf gedroschen.

Abends hockt die Grossmutter auf der Ofenbank und weint. Johann sitzt am Tische und lässt die Christiane etwa zwei Stunden lang weinen. Dann steht er auf und sagt: „Christiane, ich garantier’ dir: wenn ich den Wind in einem Sacke gehabt hätte, da hätt’ ich ihn nicht eher rausgelassen, bis der Johann Keller seine Gerste in der Scheune hatte!“

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