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Der Nasenheiber.

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Mein Grossvater hatte eine ziemlich grosse Nase. Aber da war im Dorfe ein Mann, der hatte ein Riechorgan, mit dem unter den lebenden Wesen nur die Nilpferde und die Elefanten hätten konkurrieren können. Das war der „Nasenheiber“. Er hiess so zur Unterscheidung von den vielen anderen „Heiber“, des „Fluch-Heiber“, des „Sauf-Heiber“, des „Hunde-Heiber“, des „Eingefallenen Schweinstall-Heiber“ und der anderen Heiber. Der Nasenheiber hatte eine Nase, die, so man sie in weiterem Umkreise erschaut hätte, ein Anstoss für das ganze gebildete Europa gewesen wäre.

Ausgerechnet dieses zinnengekrönte Monstrum musste es sich einfallen lassen, meinen Grossvater im Wirtshaus wegen seiner grossen, aber immerhin doch noch normalen Nase anzuulken.

Johann Keller lächelte milde.

„Heiber,“ sagte er, „es ist wahr, ich habe eine grosse Nase. Was meine Frau ist, die Christiane, mit der ich nun schon acht Kinder habe und also leidlich bekannt bin, die guckt mich manchmal verstohlen an und dann sagt sie sich wahrscheinlich im Innern: „Ich hätt’ mir damals auch einen hübscheren Kerl aussuchen können.“ — Aber Heiber, wenn ich mal sterbe, passe ich doch in den Sarg. Aber du! Wenn du vor mir stirbst, da lasse ich dir auf den Sargdeckel ein Häusel bauen, dass du deine Gurke reinstecken kannst. Das Häusel lasse ich zu Ehren des Inhalts rot anstreichen und an die Spitze mache ich ’ne wasserhelle Laterne, die wie ein Tropfen aussieht. Heiber, ich sag dir, wenn du am jüngsten Tage aus diesem Sarge rauskriechst, da lachen die Guten wie die Bösen.“

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