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Ausklang.

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Mein Grossvater ist über achtzig Jahre alt geworden; er war im Leben nie einen Tag krank. Aber eines Morgens merkte er plötzlich, dass der Tod nahe. Die Grossmutter war schon lange vorher gestorben. Der Grossvater liess den Pfarrer holen, bereitete sich auf das Sterben vor und sagte: „Der Paul soll noch einmal kommen, aber Ihr müsst ihm telegraphieren, denn es wird rasch gehen.“ Ich traf den geliebten Alten noch am Leben; zwei Tage später war es zu Ende.

Die Graue Schwester, die ihn pflegte, fragte: „Meister Keller, haben Sie noch einen Wunsch?“ Er schmunzelte und erwiderte: „Ach ja, ich möchte noch gern eine Zigarre rauchen.“ Die Schwester, die doch sah, wie es stand, wunderte sich über das seltsame Begehren, aber da der Arzt befohlen hatte, dem Sterbenden jeden Wunsch zu erfüllen, ging sie tatsächlich nach der Nebenstube und sah sich nach einer Zigarre um. Sie fand auch bald eine. Als sie zurückkam, war Johann Keller tot. Er war ohne den mindesten Todeskampf gestorben. —

Als ich dem Grossvater einen Denkstein errichtete, grübelte ich lange, was für einen Spruch ich darauf schreiben sollte. Da dachte ich wieder daran, wieviel Kinder und Kindeskinder in dem Hause dieses armen und doch so fröhlichen Mannes hatten hausen und grosswachsen müssen und so liess ich auf den Stein das milde und tröstliche Heilandswort schreiben: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.“ Es ist das Wort, mit dem ich zehn Jahre später meinen Roman „Der Sohn der Hagar“ beschloss, dort allerdings in anderem Sinne.

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