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2 „Die Schwangerschaft ist entscheidend“ Schützen Sie Ihr Kind schon vor der Geburt
ОглавлениеIch spreche jede Woche mit vier oder fünf Schwangeren und ihren Partnern. Diese zwanzig- bis dreißigminütigen morgendlichen Treffen sind ein kostenloses Angebot für Eltern, die einen Kinderarzt suchen. Zu sehen, wie Sarah und John (oder Jane und Sally oder Steven und Brad – jegliche Familienkonfigurationen sind in unserer Praxis willkommen) Händchen halten und sich anlächeln, während wir über ihre Hoffnungen und Träume für das Baby sprechen, ist eine meiner Lieblingsaufgaben meines Jobs.
Werdenden Eltern sage ich als Erstes immer, dass allein die Tatsache, dass sie schwanger sind, bereits ein Wunder ist (besonders für Steven und Brad!), und dass das außerdem ein Zeichen dafür ist, dass sich beide guter Gesundheit erfreuen. Mein Enthusiasmus überrascht sie manchmal. Sehr häufig machen wir Ärzte den Fehler, eine Schwangerschaft wie eine Krankheit anzusehen, obwohl man sie doch als ein Wunder betrachten sollte.
Natürlich möchte ich auch wissen, wie sich die Schwangere fühlt. Bei meiner Ehefrau setzte die morgendliche Übelkeit abends um zehn ein, wenn sie zur Arbeit ging. Sie war Krankenschwester in der Nachtschicht auf der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation des Orange County Hospitals. An ihren freien Tagen brachte ich ihr Salzcracker, damit sie etwas zu knabbern hatte, ehe sie aufstand. Das linderte die furchtbare Übelkeit, die sie bei jeder Schwangerschaft in den ersten drei Monaten konstant begleitete.
Maiya ließ sich durch die Schwangerschaften nicht ausbremsen, aber noch immer erzählt sie, dass ein Nickerchen in einem der orangefarbenen Hartplastikstühle auf der Intensivstation (die richtig unbequemen) ihr wie „der Himmel“ erschien. Viele Frauen leiden unter deutlich schlimmeren Nebenwirkungen als Maiya.
Ihre vormals reine Haut sieht möglicherweise aus wie eine Pepperoni-Pizza und Sie erschrecken sich möglicherweise über Vaginalflatulenz (falls Sie nicht wissen, was das ist, soll ich Ihnen von meiner Frau sagen, dass Sie das noch herausfinden werden) und eine Reihe anderer unangenehmer Nebenwirkungen. (Eine meiner offenherzigeren Mütter hatte einen so starken Scheidenausfluss, dass sie ihn als Mississippi in ihrer Unterhose beschrieb.)
Die eine universelle Wahrheit über die Schwangerschaft ist, dass jede Frau sie anders erlebt. Doch das Wichtigste, was werdende Eltern wissen müssen, ist, dass eine Schwangerschaft keine Krankheit ist. Egal, was Ihr Arzt Ihnen weismachen möchte, eine Schwangerschaft ist keine bevorstehende Katastrophe und die meisten Schwangerschaften benötigen kaum – wenn überhaupt – moderne medizinische Intervention.