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Missverständnis Liebe

Kennst Du das? Du hast eine neue Errungenschaft für Deine Wohnung gemacht. Nehmen wir an, es handelt sich um eine Vase. Du kommst also nach Hause, stellst sie auf den Tisch und betrachtest sie. Dann trittst Du einen Schritt zurück und schaust aus der Entfernung, ob sie ins Gesamtbild passt.

Nun bemerkst Du aber, dass etwas nicht stimmt. Daher nimmst Du sie wieder vom Tisch und läufst durchs ganze Haus, um den passenden Platz zu finden. Sobald Du ihn gefunden hast, trittst Du erneut einen Schritt zurück und begutachtest, was Du siehst. Aber auch dieses Mal passt es nicht und es gibt keinen rationalen Grund, weshalb es sich nicht gut anfühlt. Es ist halt so! Es ist ein Gefühl, und Du gehst diesem Gefühl so lange nach, bis es wirklich stimmig ist. Und nun sage mir, warum Du das bei der Einrichtung Deiner Wohnräume machst, aber nicht mit der LIEBE und den Menschen in Deinem Leben?

Weil es nur EINEN Gedanken und EINEN Begriff gibt, mit dem Du Zuneigung beschreibst. In dieser Hinsicht hatten die Menschen der Antike uns schon einiges voraus, denn sie hatten bereits sechs verschiedene Arten der Liebe erkannt.

Wenn Du Dir diese anschaust, wird es Dir wie Schuppen von den Augen fallen, denn dann steht alles und jeder plötzlich im rechten Licht und auf seinem angemessenen Platz. Und mit dieser neuen Ordnung kommt auch wieder Fluss und Glück in Dein Leben.

Erinnere Dich: Du bist der Filmemacher!

Betrachte jetzt Dein Leben und schau, wer, was, wie und wo im Augenblick steht! Mach einfach mal einen Schritt zurück und fühle in Dich hinein! Du wirst Erstaunliches feststellen.

Hier sind die sechs Formen der Liebe, die niemand besser hätte differenzieren können als Kathleen McGowan („VATER UNSER- Deine Schatzkarte zu Gott.“) Ich habe sie sprachlich etwas angepasst bzw. eingedeutscht, um sie sich besser merken zu können.

Betrachten wir nun die Liebe und ihre Ausprägungen in Deinem Leben. Notiere Dir am besten, wen oder was Du in Verbindung mit ihnen bringst! Schreibe Dir Namen und Begebenheiten auf, aber auch Deine eigene Rolle in Bezug auf diese Person oder das Wesen / Tier / Umstand und Situation.

Die geistige Liebe oder auch göttliche Liebe: Diese hohe Form der Liebe ist geistig-seelischer Natur und wir finden sie z.B. im Gebet, in stiller Einkehr, der Meditation, der Natur oder in der Erkenntnis, wenn sich neue Bewusstseinsebenen erschließen, wo wir Gott näher kommen, wahre Glückseligkeit erfahren und wir EINS sind mit allem, was ist.

Frage Dich: Wer oder was repräsentiert für mich diese Liebe? Kenne ich jemanden, der so lebt und fühlt? Habe ich jene Gotterfahrungen selbst gemacht? Mit wem kann ich diese Themen teilen und leben?

Die Bruderliebe oder auch Geschwisterliebe: Sie verbindet Menschen zu wahren Freunden und Weggefährten, die in jeder Situation füreinander da sind. Diese Liebe ist gleichwertig und befindet sich stets im Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben.

Frage Dich: Mit wem teile ich diese ehrliche Verbundenheit? Wer ist mein wahrer Freund und Weggefährte? Mit wem gehe ich durch dick und dünn? Wer erwartet keine Gegenleistung von mir und ich ebenso wenig von ihm (ihr)? Wer fragt weder nach Uhrzeit noch nach Umstand, wenn ich ihn (sie) brauche?

Die Liebe der Wohltat: Diese Liebe beinhaltet eine mütterliche und väterliche Zuwendung – wohlwollend, schützend, versorgend und umsorgend. Auch gemeinnütziges und karitatives Handeln zählen zu dieser Art von Zuwendung. Nennen wir sie die „behütende“ Liebe. Diese Form der Liebe verbindet im Herzen und bringt große karitative Projekte hervor. Wer solch eine Hilfe und Unterstützung erfahren hat, wird durch diese Liebe in seinem Wesenskern verändert. Diese Liebe erinnert uns daran, wie es war, ein hilfloses Baby zu sein, das ohne Zuwendung und Liebe von Anderen verloren wäre und sterben würde.

Frage Dich: Wer ist in meinem Leben so? Verkörpern meine Eltern diese Liebe oder wird sie von anderen Menschen ersetzt? Wenn ja, von wem? Bei wem fühle und handle ich so? Wen umsorge ich und um wessen Wohl bin ich wie eine Mutter (ein Vater) besorgt? Wer braucht meine Hilfe, ohne die er (sie) in seinem (ihrem) Leben sonst nicht zurechtkäme? Wer löst in mir Gefühle der Hilflosigkeit und Bedürftigkeit aus? In wem wecke ich diese Gefühle?

Die Liebe des Dienens: Diese Form der Liebe dient dem Leben und hat als Inhalt und Ziel, die Welt schöner zu machen. Sie ist verankert in einem tiefen Mitgefühl für leidende Menschen, Tiere und Missstände aller Art. Und sie handelt! Diese Liebe bringt Dinge voran und ruft neue Projekte ins Leben. Sie beflügelt und bringt Veränderung.

Frage Dich: Kenne ich dieses Gefühl? Wer in meinem Leben ist so ein Visionär und handelt entsprechend der Wünsche seines (ihres) Herzens, um die Welt schöner zu machen? Wer ist kreativ und möchte mit seinem (ihrem) Schaffen die Menschen (Seelen) erreichen, bewegen und glücklich machen? Wer ist getragen von dieser Liebe und erschafft sich stetig neu im Hinblick auf das Weltgeschehen? Welcher Mensch verzaubert und motiviert mich, mehr zu tun? Inwieweit bin ich selbst so ein Mensch?

Die Liebe der Unschuld: Sie ist die Liebe der Kinder – unschuldig, verspielt, einfühlsam, liebevoll und zärtlich! Eine Leichtigkeit, die Herzen öffnet und zu tiefer Verbundenheit und Freude führt. Diese Form von Liebe teilen wir auch mit unseren Haustieren.

Frage Dich: Mit wem habe ich diese Gefühle? Wer oder was bringt Spiel, Unschuld und Leichtigkeit in mein Leben? Wer inspiriert mich und weckt diese Liebe? Bin ich selbst so? Wann und mit wem?

Die romantische Liebe oder auch sexuelle Liebe, wenn Sie vom Herzen getragen wird. Das bedeutet, wenn Körper, Geist und Seele vereint sind. Es ist der Höhepunkt der Liebe – physisch, seelisch und geistig – in der Vereinigung zweier Seelen durch ihre Körper. Hier geht es um die wahrhaftige Begegnung zweier Menschen und nicht um das Erfüllen von Bedürfnissen, wo ein Mensch nur als Objekt der Lust und Begierde benutzt wird. Hierbei handelt es sich um eine Liebe, die auf Bewusstheit und Vertrauen gründet.

Frage Dich: Mit wem erfahre ich diese Liebe? Habe ich sie überhaupt schon mal erlebt? Welche Gefühle habe ich bei der Vereinigung mit meinem Partner (meiner Partnerin)? Worum geht es bei uns? Wie fühle ich mich damit?

Wenn Du Dir diese unterschiedlichen Formen der Liebe in Deinem Leben bewusst gemacht hast, wirst Du bemerken, wie sich das innere Bild Deiner Lieben verändert. Es erhellt sich Dein Blick und rückt alles ins rechte Licht. Doch solange Du nur einen Begriff von Liebe in Deinem Bewusstsein hast, vermischst Du auch die verschiedenen Lebensbereiche und identifizierst Dich mit Personen, Wesen, Dingen und Umständen, die gar nicht dahin gehören, wo sie sich derzeit noch befinden.

Aus diesem Grund entstehen Missverständnisse und unnötiges Leid, die Dich daran hindern, das zu leben, was Du Dir wirklich wünschst. Ja, Du spürst genau, dass da etwas nicht stimmt! Und vielleicht kennst Du sogar das Gefühl nach einem One-Night-Stand? Auch wenn es aufregend war, fehlte doch etwas ganz Entscheidendes. Es ging halt nur ums Körperliche und nicht um romantische Liebe. Womöglich hast Du Dich aber auch Hals über Kopf in einen Menschen verliebt, der sein Leben nicht allein auf die Reihe bekam, und musstest nach unzähligen Hilfsversuchen schmerzhaft erkennen, dass es sich nie um den richtigen Liebespartner, sondern um eine Liebe der Wohltat gehandelt hat.

Oder Du führst eine Ehe, die längst überholt ist, weil Ihr Euch auseinandergelebt und verändert habt. Womöglich verbindet Euch nur die Bruder- (Geschwister) Liebe und Ihr seid auf eine neue Stufe gelangt, die nun auch im Außen eine Veränderung braucht.

Versuche es! Gib jedem seinen richtigen Platz und Du wirst Dich besser fühlen, denn Wahrheit ist Klarheit.

Du bist der Filmemacher

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