Читать книгу Du bist der Filmemacher - Peggy Rockteschel - Страница 9
ОглавлениеWahrnehmung
Du schaust gerade auf diese Zeilen, stehst vielleicht im Buchladen oder sitzt zuhause auf Deinem Lieblingssessel. Um Dich herum geschehen Dinge, die Du nicht beachtest, weil Du ja gerade mit Lesen beschäftigt bist. Dein Fokus ist auf den Inhalt des Buches gerichtet, weil es Dich interessiert, was darin geschrieben steht. Und Du hoffst, eine bestimmte Antwort auf Deine Situation zu finden, denn ohne diese Hoffnung würden wir zwei jetzt nicht miteinander kommunizieren. Später an diesem Tag wirst Du das Buch zur Seite legen und wieder andere Dinge tun. Vielleicht spielst Du mit Deinen Kindern, kochst etwas oder gehst hinaus an die frische Luft. Ganz gleich, was Du auch machst, Du hast es entschieden und deshalb geschieht es auch. Und Du nimmst Dein Umfeld so wahr, wie Du Dich im Geist ausgerichtet hast.
Das sind jetzt einfache Beispiele, um den Vorgang der Wahrnehmung zu beschreiben, doch in der Essenz geschieht genau das. Sie beruht auf unseren bewussten und unbewussten Entscheidungen! Das, was wir glauben und erwarten, werden wir auch sehen! Aber warum ist das so?
Geist erschafft Materie! Schon vergessen?
Demnach wandert unser Blick nur auf das, was in unserem Geist bereits vorhanden ist und als Projektion im Außen wahrgenommen wird. So wie wir denken und fühlen, erscheint uns auch das Umfeld. Ein Beispiel: Wenn Du traurig bist, wirst Du auch kummervoll hinausschauen und dort die Traurigkeit sehen! Ganz gleich wie Du Menschen und Situationen wahrnimmst, Du siehst immer nur Dich selbst. Dein geistiger Zustand spiegelt sich unentwegt in allem, was außerhalb von Dir zu existieren scheint.
Es wird einen Moment dauern, diese Tatsache zu schlucken, denn Dein Verstand wird das nicht ohne Widerrede hinnehmen. Er wird Dir sagen, dass Du über die Sinne Deines Körpers mit der Welt in Kontakt trittst und sie deshalb außerhalb und getrennt von Dir existiert. Doch diese Wahrnehmung ist rein subjektiv und jeder erfährt sein Leben anders. Niemand kann sagen, ob Du dasselbe auf dieselbe Art und Weise wahrnimmst wie alle anderen. Wer weiß, was wirklich grün ist? Nur weil man uns gesagt hat, dass der Rasen grün ist? Und was bedeutet grün überhaupt für jeden Einzelnen von uns? Wenn ich einen Menschen betrachte, sehe ich vielleicht ganz andere Dinge als Du? Was und wie wir wahrnehmen ist abhängig von unseren Gedanken und Gefühlen. Bin ich verliebt, könnte ich jeden umarmen und da stört mich auch nicht, dass es regnet. Die Welt erscheint mir fröhlich, hell und strahlend. Aber weshalb sehen manche Menschen überall nur Probleme? Und warum geschieht ihnen auch immer wieder etwas Schlimmes?
Weil Sie genau diese Szenarien erwarten und selbst erschaffen, indem sie ihre Schreckensgespinste nach außen projizieren.
Erinnere Dich: Du bist der Filmemacher!
Und heute hast Du womöglich schlechte Laune. Da können sich die Schauspieler noch so große Mühe geben und Lebensfreude ausstrahlen, Du wirst es nicht bemerken. Dein Film wird düster und trostlos erscheinen, obwohl er es gar nicht ist.
So schauen wir entweder durch eine schmutzige oder eine klare Linse auf unser Leben. Und wenn wir nur Probleme sehen und alles immer nur kompliziert erscheint, dann liegt es an unserem eigenen Denken. Mit einem verschmutzten Geist können wir eben nur unklare Bilder erschaffen. Zwar können wir hin und wieder die Kamera säubern, aber schon nach kurzer Zeit wird der Film wieder verzerrt wahrgenommen.
Wenn Du also mehr Glück und Liebe erfahren möchtest, aber nur Leid und Kummer geliefert bekommst, liegt die Antwort beim Filmemacher. Und der bist Du selbst! Dann kann der Hauptdarsteller noch zehnmal seinen Satz wiederholen. Er wird es niemals so sagen, wie Du das willst. Und zwar deshalb nicht, weil der Satz, den Du im Drehbuch vorgegeben hast, auch nur von Dir geändert werden kann. Das Leben ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Schauspiel und Du als Filmemacher hast die Macht, jede beliebige Geschichte zu erzählen. Die Welt, die Du siehst, ist ein Spiegelbild von allem, was Du bist. Jeder noch so unbedeutende Gedanke, jedes Gefühl und noch so kleiner Zweifel werden in Form von Menschen, Dingen und Situationen vor Deinen Augen erscheinen. Du nimmst sie getrennt von Dir wahr, doch sind sie nur eine Projektion. Diese Tatsache weiß ein Filmemacher.
Aber warum fällt es Dir so schwer, Dich selbst als Film zu sehen?
Es gibt nur zwei Motoren, die unser Leben antreiben. Das sind die Liebe und die Angst. Aber dort, wo Angst ist, kann die Liebe nicht sein, denn Liebe heißt Vertrauen. Sie sucht nur sich selbst und kann Angst nicht fühlen. Angst hingegen fürchtet die Liebe, weil sie dort, wo Liebe ist, nicht existieren kann.
Verspüren wir also Angst vor Menschen und Situationen, dann sehen wir auch nur Krieg und Tod. Und nimmst Du Deine Umwelt nur mit dem Körper wahr, dann wirst Du immer Angst davor haben, verletzt, krank oder umgebracht zu werden. Und Dein Leben wird genau das widerspiegeln!
Begreife, dass Du Geist bist und nur der Geist erschaffen kann! Der Körper folgt nur seinen Anweisungen. Wenn Du also im Außen etwas Erschreckendes wahrnimmst, kannst Du sicher sein, dass sein Ursprung in Dir zu finden ist. Ja, Du selbst hältst Dich für erschreckend und fürchtest, dass jemand Deine ganze Wahrheit erblickt. Und da Dir Dein Denken nicht bewusst ist, wird dieser Gedanke auch nicht erkannt. Nur an der Außenwelt erkennst Du, welche Art von Schöpfer Du bist.
Siehst Du Menschen, die nicht liebevoll zu Dir sind, dann behandelst Du Dich selbst nicht gut. Hast Du immer Geldsorgen, dann trägst Du eine Überzeugung in Dir, Wohlstand nicht zu verdienen. Daher höre jetzt auf zu jammern und andere für den schlechten Film verantwortlich zu machen. Nur Du allein kannst ihn ändern. Und alles, was Du dazu benötigst, ist Deine Wahrnehmung! Sie wird Dich durch Deine Projektionen führen, bis Du sie nicht mehr brauchst. Denn da, wo Du hinwillst, wird nicht mehr wahrgenommen, sondern erkannt.