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Erstes Kapitel

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Wände und Möbel waren von Blut bespritzt. Das Blut bildete dunkle Lachen auf dem geölten Holzboden und war unter der zerschlitzten Kehle des Mannes zusammengeströmt, glitzernd und zähflüssig, wie Brombeerwein.

Daman Rourke stand unmittelbar vor der offenen Hüttentür und versuchte, nicht diesen harschen Gestank einzuatmen. Er fuhr zusammen, als die Magnesiumexplosion eines Blitzlichts für einen obszönen Moment die Wunden im weißen Fleisch des Toten und dessen hervorgequollene, glasige Augen zeigte. »Großer Gott«, sagte Rourke.

Der Bulle mit der Kamera schaute ihn kurz an, beugte sich dann vor und richtete den Apparat auf ein Rohrmesser, das in einer Blutpfütze auf dem Boden klebte. »Day, mein Guter. Willkommen zur Party«, sagte er, als das Blitzlicht abermals weiß aufleuchtete. »Wo hast du dich denn rumgetrieben? Ich hab dich in jeder Gin- und Vögelbude auf diesem Ufer suchen lassen.«

Rourke widerstand dem Drang, sich mit den Händen das Gesicht zu reiben. Es war nach Mitternacht. Ein langer Tag lag hinter ihm, das Hemd unter seinem Leinenjackett klebte wie nasses Papier an seinem Rücken, hinter seinem linken Auge pochte ein Whiskeykopfschmerz und er hasste den Geruch von Blut.

Er steckte die Hände in die Taschen und lächelte. »Was soll ich sagen? Ich nehme an, ihr habt nicht in den richtig miesen Löchern nachgeschaut.«

Die dicken Schultern des anderen, die dieser bis zu den Ohren hochgezogen hatte, entspannten sich. Das Lächeln tat seine Wirkung, wie immer. Daman konnte alle Welt bezaubern und das wusste er auch. Manchmal tat er es, weil er einen Grund hatte, manchmal einfach, um nicht aus der Übung zu kommen.

Rourke blieb stehen, wo er war, und ließ seinen Partner auf sich zukommen. Dessen locker sitzender Anzug aus Rohseidenimitat war zerknittert und schweißdurchtränkt, seine schütteren braunen Haare ragten auf wie Büschel aus Salzgras auf einer Sanddüne. In diesem Jahr des Herrn 1927 war Fiorello Prankowski in der Stadt der einzige nichtirische Bulle bei der Mordkommission, aber er war in Des Moines geboren und aufgewachsen und bei Yankees musste man eben Zugeständnisse machen, sie wussten es ja nicht besser.

»Das da ist Charles St. Claire«, sagte er. Fio hatte ein trauriges, verhärmtes Gesicht. Er schien sich verpflichtet zu fühlen, an alle Sorgen zu denken, die New Orleans vergessen hatte. »Aber ich nehme an, das brauche ich dir nicht zu erzählen, wo ihr doch wahrscheinlich zusammen in St. Adolphus Messdiener wart und samstagsnachmittags in der Sakristei zusammen gewichst habt. Deine Mama erzählt gern, wie sie sich bei der Hochzeit seiner Mama einen kleinen Schwips geholt hat, und du, du Arsch, hast mal versucht seine Schwester zu vögeln.«

»Charles St. Claire hat keine Schwester.«

»Kennst ihn also gut, was?«

»Nein«, sagte Rourke, was nicht dasselbe war wie zu behaupten, er habe den Mann überhaupt nicht gekannt.

Er wusste, es trieb Fio zum Wahnsinn, dass in einer Stadt von einer halben Million Einwohnern alle irgendwie miteinander verbunden waren, durch Blut oder Heirat, durch gemeinsame Geheimnisse und gemeinsame Begierden. Diese vielen Verbindungen formten konzentrische und einander überlappende Kreise, die niemand von außen jemals durchdringen oder durchschauen könnte.

Weder Leben noch Tod in New Orleans waren jemals das, was sie zu sein schienen, aber alles, was dazugehörte – die Traditionen, die Rituale –, wurde durch einen kollektiven Glaubensakt geschützt und beschirmt. Man begrub die Familiengeheimnisse in der Tiefe und spann komplizierte, unsichtbare Gewebe, um die eigenen Sünden vor sich und vor der Welt zu verbergen. Und manchmal, dachte Rourke, war es auch besser, dass die Sünden verborgen, die Geheimnisse in Sicherheit blieben.

»Der Leichenfresser ist da«, sagte Fio und zeigte mit dem Kinn auf die Leiche und auf den Mann, der daneben hockte.

Nicht, dass irgendwer ihn hätte übersehen können, denn er besaß die dicke, schwabbelige Körperfülle eines Walrosses. Die Bullen nannten ihn den »Leichenfresser«, weil er immer nach verwesendem Fleisch stank. Er verbrachte sein Leben in den Eingeweiden der Hauptwache, wo er Leichen aufschnitt und ekelhafte Proben unter dem Mikroskop untersuchte, um dann so wilde Schlüsse zu ziehen, dass sie niemals vor Gericht zugelassen wurden.

Die Gefühle von Misstrauen und Abneigung waren gegenseitig. Moses Mueller war noch kein Jahr als Leichenbeschauer für den Bezirk New Orleans Parish tätig, aber er war schon zu der festen Überzeugung gelangt, dass die kollektive Intelligenz sämtlicher Fahnder der Truppe die einer Molluske nur geringfügig überstieg.

»Und was meint er also?«, fragte Rourke, als er sich widerstrebend dem Leichnam näherte. Er hasste den Anblick toter Dinge. »Das fragst du mich?«, erwiderte Fio und rollte mit den Schultern wie ein vom Juckreiz geplagtes Pferd. »Du kennst doch den Leichenfresser – von dem kriegen wir nichts. Er hat gesagt, das hier sei Mord, als ob ich jetzt losstürzen und die Presse anhalten sollte. Meine Fresse, da musste ich doch tatsächlich meine Theorie an den Nagel hängen, dass der Kerl sich selbst durch die Bude gejagt und mit einem Rohrmesser auf sich eingehackt hat.«

Der Leichenfresser hatte sich über den Toten gebeugt, um an dessen weit aufgerissenem, blutverkrustetem Mund zu riechen. »O Mann«, sagte Fio. »Warum macht er bloß so was?«

Rourke gab sich alle Mühe, nicht in die Blutlachen zu treten. Das Blut war an einigen Stellen getrocknet, wie glänzende schwarze Pflaster lag es dort auf dem Boden, aber anderswo war es noch feucht und er hatte sich vom Renngewinn der letzten Woche gerade erst sündhaft teure Schuhe aus Alligatorenleder zugelegt. Wie tief er auch sinken mochte, immer bewahrte er dabei Stil.

Charles St. Claire hatte beim Sterben keinen Stil bewahrt. Sein Schlafrock mit dem Paisleymuster klaffte offen und zeigte nacktes Fleisch, das im wahrsten Sinne des Wortes ausgeblutet war. Seine Kehle war aufgeschlitzt worden, sein Brustkasten zerfetzt, seine Gedärme quollen aus einem Schnitt in seinem Bauch. Ein Hieb gegen sein Becken hatte dafür gesorgt, dass sein Penis nur noch an einem dünnen Faden aus etwas hing, das wie Knorpel aussah.

Der Leichenfresser schnupperte jetzt an den Haaren des Toten. Asche aus seiner brennenden Zigarette, die in seinem Mundwinkel hing, rieselte in Charles St. Claires offene, glasige Augen.

Rourke hätte fast aufkeuchen mögen, er rechnete im Grunde mit einem Zwinkern dieser Augen. Der Tote schien mit seiner zerschnittenen Kehle und seinen weit offenen, milchig überzogenen Augen fast lachende Überraschung zu zeigen. Tod: die einzige Gewissheit im Leben. Also was ist das Problem, Charlie St. Claire? Warst du noch nicht so weit? Dumm ist nur dachte Rourke, dass wir so leicht vergessen, was der gute alte Tod für ein Spaßmacher ist. Dass er wie eine nackte Frau, die aus unserem Geburtstagskuchen springt, uns trotz allem mit strahlenden Augen und dämlichem Lächeln erwischen kann.

Der Leichenfresser hatte die Hand des Toten gehoben und unterzog sie einer genauen Musterung. Eine tiefe Schnittwunde zog sich über die Handfläche, der Mittelfinger fehlte, doch im Licht der flackernden Gasleuchter funkelten eine goldene Uhr und an seinem Finger ein dicker Diamantring.

»Irgendeine Vorstellung, wann das passiert sein kann?«, fragte Rourke, als er sich neben die Leiche hockte.

Der Leichenbeschauer wischte sich den Schweiß von der Oberlippe. Zigarettenrauch quoll als gleichmäßiger Strom aus seinen Nasenlöchern. »Auf keinen Fall während der letzten ein oder zwei, vielleicht sogar drei Stunden – leider können wir das nicht genauer sagen.« Seine Worte waren, wie immer, sehr präzise, wenn auch mit einem Hauch von Alter Welt. »In Augenlidern und Wangenmuskeln setzt schon die Totenstarre ein.«

»Er spricht mit dir«, sagte Fio. »Wieso spricht er nur mit dir?«

»Er mag mich.« Rourke beugte sich vor, um sich das Messer genauer anzusehen. Es war schwer und hatte eine breite, gekrümmte Klinge, bestimmt zum Schneiden von Zuckerrohr. »Na, diddy-wah-diddy«, sagte er und stieß einen leisen Pfiff aus. Denn ein Fingerabdruck war, grell wie eine Neonreklame, ins Blut oben an der Klinge gepresst worden.

»Wenn diese seltsame Redensart Erstaunen zum Ausdruck bringen soll«, sagte der Leichenfresser, »dann muss ich da durchaus zustimmen.« Er richtete sich wieder auf, wobei er am ganzen umfangreichen Leib bebte. »Was für hervorragende Schlingen und Kurven und Linien, und alle klar genug, um mit dem bloßen Auge gesehen zu werden. Aber ehe wir uns zu sehr freuen, sollte ich darauf hinweisen, dass sie auch vom Opfer stammen können, das vielleicht versucht hat, seinem Angreifer die Waffe zu entreißen. Aber Spekulationen sind natürlich immer gefährlich.«

»Ach was? Aber ich spekuliere vielleicht trotzdem, dass sie dem Mörder gehören. Einfach so aus Jux.« Nicht, dachte Rourke, dass das vermutlich eine Rolle spielen würde. Viele Geschworene in New Orleans hielten Fingerabdrücke immer noch für ausgemachten Humbug.

»He, sieh dir das an«, sagte Fio. Er war in die Knie gegangen, um sich die Unterseite eines grünen ledernen Ohrensessels anzusehen, und jetzt kam er lachend wieder auf die Beine. »Das ist der Finger dieses armen Arschs. Sein Zappelfinger!« Er lachte wieder und ließ das abgetrennte Glied zwischen die gespreizten Beine des Toten fallen. »Wickel das besser mit dem Rest zusammen ein. Wo sein Schwanz doch nur noch an einem dünnen Faden baumelt, braucht er für die Nutten in der Hölle etwas mit mehr Knochen.«

Moses Mueller starrte den riesigen Bullen an und kniff die Augen zusammen, weil Zigarettenrauch vor seinem Gesicht in der Luft hing. »Du redest hier von einem Menschen.«

»Hä?«, fragte Fio und Rourke musste den Kopf senken, um sein Lächeln zu verbergen.

Das Lächeln verging ihm dann aber, als er seinen Blick auf das Gesicht des Toten richtete, auf dessen blicklose Augen. Noch vor nicht allzu langer Zeit hatten manche Bullen geglaubt, die Netzhaut fange den letzten Anblick im Leben ein wie ein Foto. Daman Rourke hätte gern geglaubt, dass diese sterbenden Augen alle Wahrheiten erfasst hätten, für die der Lebende blind gewesen war, aber er wusste, dass das nur eine trügerische Hoffnung war. Wenn in den Augen der Toten überhaupt etwas haften blieb, dann ihre letzte Empfindung. Überraschung, Angst, vielleicht, und grenzenloses Bedauern, weil diesmal sie sterben mussten und weil nun endgültig alles zu spät war.

Er hob den Kopf und stellte fest, dass die Augen des Leichenbeschauers, klein und hart wie grober Schrot, ihn musterten. »Du hast mich noch nicht gefragt, wie er gestorben ist, Lieutenant.«

Fio schnaubte durch seine krumme Nase. »Himmel. Vielleicht könnten uns das Rohrmesser und das breite rote Grinsen auf seinem Hals eine Art Hinweis geben.«

»Er ist ertrunken«, sagte Rourke.

Fio lachte, aber die buschigen Augenbrauen des Leichenfressers hatten sich ein wenig gehoben. Er nahm sogar lang genug für ein Fast-Lächeln die Zigarette aus dem Mund. »Du überraschst mich«, sagte er.

Er trat hinter den grünen Ledersessel, über dessen Rückenlehne er seinen altmodischen Gehrock gelegt hatte, der an manchen Stellen schon speckig war. Er streifte den Rock über und ließ seinen Blick einmal langsam durch das Zimmer wandern, ehe er endlich die beiden Polizisten wieder ansah.

»Jemand oder etwas, böse oder verzweifelt, hat einen langen, scharfen Gegenstand genommen, aller Wahrscheinlichkeit nach ein Rohrmesser, und mit abgewandtem Handrücken damit die Kehle des Opfers aufgeschlitzt – und dabei die Drosselader, die Halsschlagader und die Luftröhre zerfetzt, weshalb der Luftgang sich mit Blut gefüllt hat.« Er zündete sich an der Kippe der alten eine neue Zigarette an, dann stülpte er sich einen ramponierten schwarzen Filzhut auf den Kopf. »Charles St. Claire ist im wahrsten Sinne des Wortes in seinem eigenen Blut ertrunken.«

Auf dem Weg zur Tür blieb er stehen, um noch einen letzten Blick auf den Leichnam zu werfen. »Das war kein schneller Tod, musst du wissen. Nicht einmal in den letzten Momenten, nachdem seine Kehle aufgeschlitzt worden war. Er hat sicher drei oder vier sehr lange Minuten gebraucht, um zu sterben, und diese Zeit war vermutlich eine einzige schmerzhafte Qual für ihn.«

Er machte einen Schritt, hielt dann wieder inne und drehte sich halb um. Die baufällige Veranda ächzte unter seinem Gewicht. »Und er war vermutlich ein Rechtshänder. Der Mörder, meine ich.«

»Er?«, fragte Rourke.

Der Leichenfresser ging zur Straße hinüber, wo sein Chauffeur ihn schon in seinem grünen Packard erwartete. Seine Zigarette schien im Takt mit seinen Gedanken rot zu pulsieren, dann zuckte er mit den Schultern und machte sich auf seinen langsamen, gewichtigen Weg über die steile, enge Treppe. Seine Stimme wurde durch die Nacht zu ihnen herübergetragen. »Es könnte auch eine Frau gewesen sein.«

»Na, la-di-da und leck mich doch an meinem wunden Arsch«, sagte Fio, sowie sie hörten, dass der Motor des Packard angelassen wurde und dass dessen Räder über den mit Austernschalen bestreuten Weg knirschten. Er fischte eine Zigarre aus seiner Hemdentasche und riss an seinem Daumennagel ein Streichholz an. Er drehte sich um, grinste und zwinkerte seinem Partner zu, als er die Lippen um das Ende der Zigarre schloss und heftig daran zog, um sie zum Brennen zu bringen. »Ertrunken, ja?«

Der Tabak fing Feuer und Fio nahm die Zigarre aus dem Mund. Er schwenkte sie durch die Luft und hinterließ dabei eine Rauchspur. »Jesus, ich weiß nicht, was ärger stinkt – der Tote oder der Leichenfresser.«

Der Rauch konnte den harschen Gestank immerhin mildern, denn Fio gönnte sich nur die feinsten Havana Castle Morros. Sie gehörten zu dem Saft, den er dafür erhielt, dass er nicht wusste, was sich im Hinterzimmer eines gewissen Tabakladens an der Ecke Rampart und Bienville abspielte.

Rourke schwieg. Er schob die Hände in die Hosentaschen und wanderte durch das kleine Zimmer. Er zwang sich, alles anzusehen, zu denken und nicht zu fühlen, und es war wirklich unmöglich, nicht ins Blut zu treten. Er fragte sich, ob ein Ort wie diese alte Sklavenhütte ein Gedächtnis besitzen könne. Ob leblose Dinge wie Holz und Stein wie ein Schwamm Schmerz, Trauer und Angst aufsaugen könnten. Und wenn, dachte er, dann müssten diese Wände schon seit langer, langer Zeit weinen.

Er ertappte sich dabei, dass er die Oberfläche einer vergoldeten Kommode betrachtete. Er sah ein umgekipptes Glas, ein Taschenmesser und ein silbernes Zigarettenetui – allesamt bedeckt mit Aluminium und Kohlenpulver. Fio suchte auf diese Weise weitere Fingerabdrücke. Fio, sein Partner, der, wie er nicht vergessen durfte, viel cleverer war, als er aussah.

Rourke tunkte die Finger in die im Glas verbliebene Neige, leckte daran und schmeckte Absinth und kaltes, betäubendes, beißendes Kokain.

Er schloss für einen Moment die Augen und ballte die Faust.

Dann wandte er sich abrupt von der Kommode ab und lief durch einen Glasperlenvorhang ins Nebenzimmer. Die Perlen klirrten noch einmal, als Fio ihm folgte. Fio, sein Partner, der jetzt aussah wie einer, der endlich die Pointe eines Witzes loswerden darf, den er schon so lange dringend erzählen wollte.

Es war ein kleines Zimmer, das von einem Messingbett gefüllt wurde. Das Moskitonetz hing offen da und die Tagesdecke war ein wenig zerknittert, als habe jemand für einen Moment hier gesessen oder gelegen. Ein kleiner Flickenteppich lag schief auf dem Boden und wirkte fehl am Platze, aber er hatte ja auch nicht immer hier gelegen.

Wenn er ihn hochhöbe, dann wusste Daman Rourke, was er finden würde. Denn manche Flecken, manche Verbrechen, können niemals weggewaschen werden.

Also ging er lieber ans Fenster.

»Du weißt ja«, sagte Fio hinter ihm, »dass der Spruch oft zutrifft, dass die Person, die die Leiche gefunden hat, auch die Person ist, die für sie verantwortlich ist ...«

Das Fenster war offen, doch die Luft draußen war heiß und stickig. Man konnte nicht viel sehen, denn hinter der Hütte drängten sich Bambus- und Bananenbäume aneinander. Man konnte jedoch hinter diesem grünen Vorhang stehen, vor den Blicken anderer geschützt, und beobachten, was sich in diesem Zimmer abspielte, in diesem Bett. Das wusste er, weil er das einmal gemacht hatte.

»Und wer hat ihn also gefunden?«, fragte Rourke endlich, obwohl er auch das wusste. Gott helfe ihm, aber das wusste er.

Fio nahm die Zigarre aus dem Mund. Er bewegte die Kiefer, wie um seine Gedanken zu zerkauen, dann öffnete sich sein zerschlagenes Gesicht zu einem breiten Grinsen.

»Die neue Cinderella.«

Sie wurde als die schönste Frau der Welt bezeichnet.

Ihr Bild war überall zu sehen, in Groschenheften und Zeitschriften, auf Pralinenschachteln und Postkarten. Es flimmerte über die silbernen Leinwände der Lichtspielhäuser und über die mitternächtlichen Bühnen einer Million von erotischen Träumen.

Auch die Zeitungen nannten sie manchmal »die neue Cinderella«. Das lag an ihrem ersten Film, Der gläserne Pantoffel,einer düsteren, schwülen Variante des klassischen Märchens. Diese Rolle hatte eine junge Frau mit dem unwahrscheinlichen Namen Remy Lelourie an den Himmel der Zelluloidstars katapultiert. Die Welt hatte vorher oder nachher keine wie sie gekannt. Denn es war nicht nur ihre Schönheit – eine ohnehin seltsame Art von Schönheit, weil ihre Augen zu weit auseinander standen, ihr Gesicht zu knochig war und ihr Mund zu breit. Sie verführte auf eine Weise, die man nicht zuzugeben wagte, nicht einmal im Beichtstuhl. Man sah sie an und sah brutalen Hunger und verzweifelte Sehnsucht nach Leben, nicht nach Erlösung oder Rettung, sondern Leben. Nach dem miesen Drecksleben, das sich in einer heißen, feuchten Nacht abspielt, in einem schäbigen Zimmer, wenn Whiskey und Verlangen im Blut brennen. Man sieht sie an, dachte Daman Rourke, und sieht Sünde. Gefährliche, hinreißende, unaussprechliche Sünde.

Er stand mitten auf dem Hof und schaute das alte französische Kreolenhaus an. Er war noch nicht in ihre Nähe gelangt und spürte doch schon ihre Anziehungskraft. »Remy«, sagte er, weil er wissen wollte, was es für ein Gefühl wäre, nach all den Jahren wieder ihren Namen zu nennen.

Er blieb dort stehen, bewegte sich nicht und schaute zum Sumpf hinüber. Ein Wind war aufgekommen, der die Bananenbäume schüttelte und den Geruch von stinkendem Schlamm und totem Wasser mitbrachte. Er sah das Licht von zwei Laternen zwischen den toten Zypressen umherschweben, wo schwarze Jungs nachts oft auf Frösche Jagd machten.

Vor hundert Jahren war das hier eine Zuckerrohrplantage gewesen, später hatte die wachsende Stadt die Gegend erreicht und umzingelt. Nur einige Dekar und das Haus waren noch übrig, doch das Haus besaß noch immer Schönheit und Charme mit seinen hohen, eleganten Fenstern, den fein gestalteten Säulen und Balustraden. In den weiten Galerien, die sie umzogen wie die wirbelnden Röcke einer Südstaatenschönheit. Der Erbauer des Hauses hatte es Sans Souci genannt. Ohne Sorgen, ohne Kummer.

Der Zauber wurde gebrochen, als der Leichenwagen über den Weg geholpert kam, um die irdischen Überreste von Charles St. Claire zu holen. Eine Traube von Reportern mit Kameras über den Schultern stand auf dem Trittbrett. Bei ihrem Anblick rannte Rourke über den Hof zum Haus und hinauf zu der schattigen Galerie. Das Lampenlicht ließ die Uniformknöpfe eines Revierbullen aufleuchten, der als Wache vor der Haustür postiert war. Rourke zeigte ihm sein goldenes Dienstabzeichen. »Verdammt heiße Nacht für so was«, sagte er und lächelte.

Der Streifenpolizist, der gerade erst die Schule verlassen zu haben schien, las den Namen auf dem Abzeichen. »Lieutenant Rourke, Sir«, sagte er und in seiner Stimme lagen Staunen und Vorsicht. Sein rundes, sommersprossiges Gesicht unter der runden Dienstmütze war rot und schweißnass.

Rourke drehte die Wattleistung seines Lächelns noch nach oben. Er bildete sich durchaus nicht ein, die Bewunderung des jungen Mannes könne etwas mit Lieutenant Daman Rourkes eisenhartem Ruf als Starermittler zu tun haben. Nicht einmal die Tatsache, dass jemand Ire und Sohn eines Bullen war, führte ihn von der Streife zum Dienstabzeichen des Ermittlers, noch ehe er dreißig war. Doch Beförderungen können sich rasch und mühelos einstellen, wenn man einen Schwiegervater hat, der beim New Orleans Police Department den Posten eines Superintendenten bekleidet.

»Bist du heute in großzügiger Stimmung?«, fragte Rourke.

Der Streifenpolizist schluckte so stark, dass der Adamsapfel in seinem Kragen verschwand. »Sir, ich ... Sir?«

Die Reporter sprangen jetzt von den Trittbrettern, während der Fleischerwagen zum Halten kam. Sie würden zuerst zur Sklavenhütte gehen, um den Leichnam zu fotografieren. Die Bilder würden zu brutal sein um gedruckt zu werden, aber nicht zu brutal, um sie herumzureichen und in der Redaktion Witze darüber zu reißen.

Rourke schob sich an dem jungen Bullen vorbei und strahlte ihn dabei noch einmal an. »Also sei ein Kumpel«, sagte er, »und versprich ihnen alles, abgesehen von einer Nacht mit deiner Schwester, aber halte mir diese Pressefritzen vom Hals.«

Der Junge entspannte sich endlich und grinste. »Ich hab ja gar keine Schwester, aber ich weiß, was Sie meinen. Sir?«

Rourke blieb stehen, seine Hand lag auf der offenen Schwingtür aus Zypressenholz.

»Sie kann es doch nicht getan haben. Nicht Remy Lelourie. Das ist doch nicht möglich?«

Rourke überschritt die Schwelle. Er schwieg. Er erreichte eine Halle, die unter einem an der hohen Decke befestigten Ventilator weit und kühl dalag und die den süßen Geruch geölten Holzbodens ausströmte. Die Schiebetüren zwischen den beiden Salons waren offen und er konnte in Zimmer hineinsehen, die für den Sommer in geblümte Überwürfe und Schilfmatten gekleidet worden waren. Die Fenstertüren standen offen und der Nachtwind ließ die langen, safrangelben Vorhänge erzittern.

Eine kleine, schlanke Frau in einem grauen Seidenkleid stand vor einem gelben Marmorkamin. Sie hatte den Kopf gesenkt und kehrte der Tür den Rücken zu. Sie trug einen Bubikopf, der ihren langen Hals entblößte. Auch ihre Füße waren nackt, sie waren von getrocknetem Blut verkrustet und verklebt.

Rourke musste einen Moment stehen bleiben und sich an den Türpfosten lehnen. Ihr Anblick und der Blutgeruch, die seinen Kopf füllten, weckten in ihm ein seltsames Rauschgefühl. So stark wie das, das einem Glas Absinth und Kokain entspringen kann.

»Hallo, Remy«, sagte er. »Wie geht’s dir, Mädel?«

Langsam drehte sie sich um und hob den Kopf. Der leicht tragische Gesichtsausdruck schien ihr mit dem Messer eingekerbt worden zu sein. Für einen Moment stiegen ihm die Erinnerungen wie ein Kloß in die Kehle, dass er fast daran erstickt wäre.

»Day«, sagte sie. Das war alles, aber dieses Wort löste in ihm etwas aus.

Er ging auf sie zu und hielt sie mit seinen Blicken fest. Sie wartete auf ihn, ließ ihn schauen, forderte ihn dazu heraus, hinter ihre Augen zu blicken. Ihr Kleid schien vorn mit einem Eimer Blut begossen worden zu sein. Sogar in ihren Haaren klebte Blut.

Ihre rechte Hand hielt sie zwischen die Brüste gepresst, als habe er sie erschreckt. Ihre Finger umklammerten ein blutverschmiertes Taschentuch, das sie schon längst zerfetzt hatte. Er nahm ihre Hand und sie wehrte sich nicht. Die ganze Zeit schaute sie ihm dabei ins Gesicht. Ihre Augen sahen genauso aus wie in seiner Erinnerung, weit auseinander stehend und an den Ecken nach oben geschwungen. Dunkelbraun mit goldenen Punkten, wie winzige explodierende Sonnen.

Er wickelte den provisorischen Verband ab. Eine gezackte Wunde zog sich vom kleinen Finger bis zum Daumen über ihre Handfläche.

»Warum hast du das gemacht, Remy?«, fragte er.

Sie entriss ihm ihre Hand und wandte sich ab. Dabei umfasste sie mit blutverschmierten Händen ihre Ellbogen. Offenbar hatte sie unter ihrem besudelten dünnen Seidenkleid nichts an.

Rourke lehnte sich an den Kamin und bohrte die Hände in die Taschen. Der Raum zwischen ihnen wurde zu einem harten Schweigen, das nicht mit Worten gefüllt wurde. Fio hatte sie erzählt, sie sei im Bett gewesen und habe geschlafen, als sie von Schreien aus der alten Sklavenhütte geweckt worden sei. Dann sei sie hinübergelaufen, um den letzten Atemzug ihres Mannes miterleben zu müssen, den dieser durch eine Wunde in seiner Kehle ausstieß.

»Das soll so gegen neun gewesen sein, weißt du«, hatte Fio gesagt. »Aber ganze zwei Stunden später kommt Miss Beulah, die Farbige, die für die Familie kocht, in die Küche und will irgendwas holen, und sie schaut aus dem Fenster und merkt, dass in der Hütte irgendwas nicht stimmt. Also schaut sie mal nach, und stell dir vor, da sitzt die neue Cinderella blutüberströmt neben dem Märchenprinzen hier, wiegt sich immer wieder hin und her und sagt ihm, wie Leid ihr das alles tut.«

Rourke trat dichter an sie heran. »Sagst du mir, was passiert ist?«

Sie hob den Kopf, wie um sich seiner Herausforderung zu stellen, doch ihre Stimme klang trocken und spröde, als habe sie die ganze Nacht lang geweint. Oder geschrien.

»Warum? Was hilft das denn noch, wenn du ohnehin schon entschlossen bist, mir nicht zu glauben?«

»Betrachte es doch einfach als eine Kostümprobe für die Jury. Die Sache sieht wirklich nicht gut für dich aus, Baby. Du sagst, du hättest die ganze Zeit lang die klaffende Wunde am aufgeschlitzten Hals deines Mannes angesehen und ansonsten keinen Finger gerührt.«

Die Wanduhr suchte sich diesen Moment, um einmal zu schlagen, und die Frau zuckte zusammen, als sei der leise Gong ein Schlag gewesen. »Er war ... er stieß dieses schreckliche Gurgelgeräusch aus, Day, und das viele Blut quoll ihm aus dem Mund. Ich hatte das Gefühl, dass er mit mir sprach, dass er mir etwas sagen wollte, aber ich konnte ihn nicht ... konnte nicht ... Und dann weiß ich erst wieder, dass Beulah losschrie.«

»Ja, ich nehme an, dass dir da einfach zwei Stunden entglitten sind. Kommt ja manchmal vor, nach einem Cocktail aus Absinth und Glücksschnee.«

»Das war Charlies Gift. Und deins, wie ich gehört habe.« Wieder hob sie den Kopf, erwiderte seinen Blick.

Ihr Mund zitterte und verzog sich zu einem Lächeln, aber es war ein verzerrtes Lächeln, erfüllt von Erinnerungen und Schmerzen. »Wir waren ja immer schon bereit, voneinander das Schlimmste zu glauben, nicht wahr, Day?«

Er brachte nur ein Kopfschütteln zustande.

Sie hielt seinen Blick noch für einen Moment fest, dann verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht und sie wandte sich ab. Er sah schweigend zu, wie sie eine Rauchgarnitur aus Perlmutt vom Kaminsims nahm. Er wartete, bis sie eine Zigarette in den Halter geschoben und sich Feuer gegeben hatte, dann sagte er: »Mit wem außer dir hat dein Mann noch geschlafen?«

Die Flamme zitterte leise, aber das war alles. »Aber wozu hätte Charles denn noch eine andere brauchen sollen, wo er doch schon die schönste Frau der Welt besaß?«

Er musterte sie, als eine wilde Selbstverachtung abrupt und hell in ihren Augen aufloderte. Dieser grausame, verführerisch wilde Impuls, der sie vor langer, langer Zeit beide dazu gebracht hatte, zu weit zu gehen.

Jesus, rette mich, dachte er.

Er räusperte sich. »Aha. Und wie oft hat er dich geschlagen?« Ihre Hand jagte so schnell nach oben, dass sie das nicht verhindern konnte, obwohl sie einen Versuch machte. Sie erreichte ihren Hals und presste die Handfläche schützend dagegen. Ihre Wange entfärbte sich und der Bluterguss zeichnete sich wie ein Rußflecken von der Haut ab.

»Ach, das da ... weißt du noch, wie heute Abend plötzlich der Wind so heftig eingesetzt hat? Ich wollte die Fenster schließen und da hat der Wind eine Blende erfasst und mir damit voll ins Gesicht geschlagen.« Sie hauchte ein weiches, mädchenhaftes Lachen hin, und er hätte fast selbst lachen müssen über diese Vorstellung von Remy Lelourie, die sich plötzlich in eine Südstaatenschönheit mit Baumwolle statt Gehirn verwandelt.

»Red kein Blech, Remy«, sagte er. »Eine Magnolienblüte bist du nun wirklich nie gewesen.«

Sie legte die Zigarette in einen Aschenbecher, ohne daran gezogen zu haben, und schlang sich wieder die Arme um den Leib. »Und du warst schon immer ein mieser, harter Arsch, oder was?«

»Solche muss es auch geben. Und hier ist noch etwas, was dich sicher interessiert: Der menschliche Körper enthält an die acht Liter Blut, und Charles St. Claire hat seines größtenteils auf Boden, Decke und Wände einer alten Sklavenhütte verteilt, als er mit einem Rohrmesser zu Tode gehackt worden ist. Gott weiß, dass ich den armen Charlie nie besonders innig geliebt habe, aber diese Art von letztem Moment möchte ich doch für meinen ärgsten Feind aufsparen. Und ich habe so ein ekelhaftes Gefühl ganz unten im Gedärm, dass dieser dicke, fette, saftige Fingerabdruck auf dem Messer sich als deiner erweisen wird. War er dein ärgster Feind, Mrs. St. Claire?«

Ihre Augen waren jetzt weit aufgerissen, ihr Blick starr. » Vielleicht habe ich es angefasst – das Messer. Es steckte in seiner Brust. Ich wollte es herausziehen, aber es saß fest ... irgendwo ... und dann wurden wir beide von Blut bespritzt, und dann ... dann sprudelte plötzlich alles auf einmal aus seinem Hals.« Ihre Hände senkten sich und sie schaute an sich herunter. Erst jetzt schien sie plötzlich zu begreifen, wie übel sie aussah. »Ich bin ja ganz voll davon.«

Sie hob den Kopf und sah ein wenig verletzt aus. Rourke fragte sich – wie er sich schon immer gefragt hatte –, welche der vielen Remys auf der Welt die wirkliche sein mochte. »Sie wollten mich nicht baden lassen«, sagte sie. »Warum darf ich nicht baden?«

»Du musst alles vor deiner Zofe ausziehen, damit sie es an uns weiterreichen kann. Dann kommst du morgen früh zu uns auf die Wache und wir nehmen dir die Fingerabdrücke ab.«

»O Gott, Day! Du bist einfach nicht ... du glaubst wirklich, ich ...« Er sah, wie ihre Augen vor Tränen glänzten und feucht wurden. Obwohl er wusste, dass sie nur spielte, glaubte er doch, dass sie nun vielleicht endlich einige Tatsachen erfasste. Dass sie zwar Remy Lelourie und die schönste Frau der Welt sein mochte, dass es in dieser Stadt New Orleans aber doch Menschen geben würde, die glaubten, dass sie dieses schreckliche Verbrechen begangen habe.

Er presste die Schulter gegen den Kaminsims, um sie nicht berühren zu müssen. Sie war noch immer das gefährlichste Moment in seinem Leben. Sie hatte ihn belogen und benutzt und verlassen, hatte ihn auf unaussprechliche und unermessliche Weise verletzt, aber er hatte sich immer nach ihr gesehnt. Er würde nie aufhören, sich nach ihr zu sehnen.

»Weißt du noch, wie ich damals im Sommer im Hafen gearbeitet und Bananenboote gelöscht habe? Wie meine Arme und Beine immer von Wunden übersät waren, weil ich von den Ratten und Spinnen gebissen wurde, die in den Bananendolden hausten?«

»Day.« Sein Name klang wie ein Seufzer.

»Ich weiß das nämlich noch. Ich weiß auch sonst noch allerlei aus diesem Sommer«, sagte er. Schwielen an den Händen und Schwielen auf dem Herzen. »Wie du am letzten Nachmittag geweint hast. Dicke, fette Krokodilstränen, so wie jetzt.« Er nahm ihr Gesicht in die Hände und fing ihre Tränen auf, wie um sie zu behalten.

»Ich habe dich geliebt«, sagte sie. »Ich habe dich so sehr geliebt, dass es mich fast umgebracht hat.«

»Du hast dir in den Slums einen Jux gemacht. Und – das ist wirklich komisch, aber das weiß ich noch am besten –: Du warst diejenige, die gegangen ist.«

Sie schlang die Finger um sein Handgelenk und hielt seine Hand so, dass sie den Kopf senken und seine Handfläche mit ihren Lippen streifen konnte. Die Feuchtigkeit ihres Mundes vermischte sich mit ihren Tränen. »Ich hatte Angst. Vor dir, Day. Ich glaube nicht, dass du dir auch nur vorstellen kannst, welche Angst ich vor dir hatte.«

Angst vor ihm. Das war doch zum Lachen. Er beugte sich tiefer über sie, bis nur ein Atemhauch ihre Lippen trennte. »Du warst immer schon gut, Liebling, die Beste, die ich je gesehen habe, jeden Bruchteil von den zehn Riesen wert, die sie dir in Hollywood jede Woche bezahlt haben.« Ihre Finger pressten sich auf seinen Puls und sein Blut schien in ihres zu fließen. »Aber wie jede billige Nutte in den Krallen eines betrügerischen und brutalen Zuhälters hattest du die Sache eines Tages satt und hast ihn umgebracht.«

Er trat einen Schritt zurück, befreite sich von ihr, ließ sie los. Sein Gesicht erschien ihm wie aus Blei, aber er atmete schnell und hart.

»Du hast ihn umgebracht, Remy, Mädel. Und dafür werd ich dich ans Kreuz schlagen.«

Flammen im Wind

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