Читать книгу 15 Western Koffer Sommer 2018 - Gegen das Gesetz und 14 andere Romane - Pete Hackett - Страница 76
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Mehrere Schüsse krachten. Die Kugeln zerrissen den Strick. Das lose Ende baumelte hin und her. Das Pferd mit dem gefesselten Macondo preschte voran, während Jackmans Männer ihre Waffen zogen.
Kane hatte dem schlafenden Wächter vor dem Haupthaus das Gewehr abgenommen und war dann zum Stall geschlichen. Dort verbarg er sich jetzt. Und von dort aus hatte er auch die Schüsse auf den Strick abgegeben, den er im Mondlicht gut hatte sehen können.
Gleichzeitig waren diese Schüsse für Don Felipe und seine Männer das Signal, dass nun die Rückeroberung der Hazienda beginnen konnte.
Kane feuerte, bis das Magazin des Gewehrs leer war. Er wusste genau, dass Jackmans Männer nicht einfach wild zurückballern konnten, denn der Stall war aus dünnem Holz. Schüsse gingen glatt durch und keiner aus Jackmans Meute hatte ein Interesse daran, die eigenen Pferde zu erschießen.
Einer der Kerle feuerte auf Macondo, aber der hatte dem Pferd, auf dem er saß, die Hacken in die Weichen gedrückt, sodass es voranpreschte. Gleichzeitig beugte er sich nieder und drückte sich so dicht es ging an den Pferdekörper, was für einen Gefesselten gar nicht so leicht war. Aber Macondo war ein hervorragender Reiter. Ein Mann, der mit dem Tier, das er ritt fast wie verwachsen wirkte.
Die Schüsse peitschten dicht über ihn hinweg.
Kane warf in diesem Moment das leer geschossene Gewehr zur Seite.
Er zog sein Bowie-Messer und schnitt die Pferde los. Dann trieb er sie hinaus aus dem Stall. Durch die Schießerei waren die Tiere ohnehin schon ziemlich unruhig. Kane setzte noch einen drauf, in dem er mit dem Revolver ein paar Mal in die Luft ballerte. Die Kugeln gingen durch die dünne Decke aus Teerpappe und rissen daumendicke Löcher hinein.
Kane lud sofort nach.
Dann schwang er sich auf den Rücken eines der letzten Gäule und preschte mit der ganzen Herde hinaus.
Im Innenhof der Hazienda herrschte das vollkommene Chaos.
Inzwischen hatten einige der Männer, die Don Felipe unter Waffen hatte, die Außenmauer überklettert. Eine wilde Schießerei entbrannte.
Schreie gellten. Die Pferde waren außer sich und stoben von einem Ende des Hofes zum anderen.
Kane ließ das Pferd, auf dem er saß zum Haupttor preschen. Er sprang ab. Schüsse peitschten über ihn hinweg.
Brannigan, der Mann mit dem Saddle Coat erkannte ihn.
Er riss seine Waffe hoch und feuerte einen Schuss nach dem anderen in Kanes Richtung.
Kane sprang zur Seite. Die Kugeln fetzten in das Tor hinein und ließen daumendicke Holzstücke heraussplittern.
Kane rollte sich am Boden um die eigene Achse, riss seinen Revolverlauf hoch und feuerte.
Brannigans Körper durchlief ein Ruck.
Er stand wie erstarrt da.
Kanes Kugel hatte ihn mitten in die Stirn getroffen. Mit starren Augen sackte er in sich zusammen und fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden.
Kane rappelte sich auf und schob den schweren Riegel zurück, der das Haupttor der Hazienda versperrte. Dann drückte er dagegen.
Das Tor öffnete sich.
Und dahinter wartete der Großteil von Don Felipes Männern.