Читать книгу Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane - Pete Hackett - Страница 10
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Оглавление„Schieß doch endlich!“ Die Stimme klang unter der Maske verzerrt.
Der Aufgeforderte lag hinter einem Gebüsch. Die beiden waren nicht allein. Es handelte sich insgesamt um sechs Gestalten, die alle vermummt waren. „Warum warten wir nicht, bis sie weg sind?“
„Die Shadows warten nicht, sie handeln“, konterte der andere. „Hast du vielleicht Angst?“
„Angst?“ Die Stimme klang unsicher. Auch der Revolver in seiner Hand stand nicht völlig ruhig. „Der Mann hat mir nichts getan.“
„Als ob es darauf ankäme. Wenn du warten willst, bis er dir was tut, wirst du nicht lange leben.“
„Es war nie davon die Rede, dass ich einen umbringen soll.“
„Aber jetzt ist davon die Rede. Ist dir das klar? Du kannst ja von mir aus verschwinden. Aber dann darfst du dich nicht über die Folgen beschweren. Du hattest doch am Anfang so eine große Klappe, dass ich schon dachte, du wolltest mir das Amt des Anführers streitig machen.“
„Das will ich nicht. Du bist besser als ich. Bestimmt!“
Der andere unterdrückte ein Lachen.
„Da bin ich aber erleichtert. Also pass auf! Du nimmst den Mageren, und ich erledige den Kerl, der so breit ist wie sein eigener Gaul.“ Blitzschnell hatte nun auch er seinen Revolver in der Faust. Er nahm das genannte Ziel ins Visier, doch bevor er zum Schuss kam, ballerte schon der Kleinere los.
Der peitschende Knall zerriss die Stille. Ein verhaltener Schrei, der sich eher wie ein Fluch anhörte, mischte sich mit dem Brüllen der Rinder, die sich jetzt in Bewegung setzten.
Doan sah den Kumpel neben sich zusammenzucken. Seine Kanone flog aus dem Holster. Er presste sich dicht an den Hals seines Pferdes und feuerte die Trommel seines Colts in das Gebüsch ab, aus der der kurze Blitz gedrungen war. Dann riss er seinen Hengst herum und preschte genau auf den Heckenschützen zu. Er zerrte das Gewehr aus dem Scabbard und schoss immer genau dorthin, wo er ein Mündungsfeuer aufblitzen sah.
Doch er merkte schnell, dass er es nicht nur mit einem einzigen Gegner zu tun hatte. Von drüben empfing ihn ein wahrer Kugelregen. Und die Banditen verstanden, mit den Revolvern umzugehen.
Doan spürte den Schlag gegen die Brust. Er ließ das Pferd weiter galoppieren. Er selbst rutschte seitwärts aus dem Sattel, wurde noch ein Stück mitgeschleift, weil sich sein Stiefel im Steigbügel verfing, und blieb dann liegen.
Die Horde brach aus dem Gebüsch hervor. Sie ballerten wild in die Luft, wodurch sie die Herde in helle Aufregung versetzten. Ihre eigene Aufregung war allerdings auch nicht gering, als aus nicht zu großer Entfernung ihre Schüsse unerwartet beantwortet wurden. Sie stutzten und warteten auf das Kommando ihres Anführers. Das ließ nicht auf sich warten.
„Auf die Pferde und ab für heute!“, schrie er. „Die Biester holen wir uns ein andermal!“
Sechs vermummte Gestalten sprangen auf ihre Gäule, verwuchsen förmlich mit den Tieren und waren Sekunden später in der Dunkelheit verschwunden. Die Nacht hatte sie wie ihren eigenen Schatten verschluckt.