Читать книгу Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane - Pete Hackett - Страница 18

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„Was ist denn hier los?“ Der Mann, der gerade den Saloon betreten wollte, wurde von der Menge fast überschwemmt.

„Jerome und Andie schießen sich“, erklärte einer der Cowboys.

„Wegen Elaine?“, fragte Collin Brat.

Die Männer lachten.

„Bei der Kleinen bin ich ihm bestimmt nicht im Weg. Die ist ja noch grün. Da hat er mit ihrem Alten wesentlich mehr Schwierigkeiten“, sagte Jerome Bibbs mit verhaltenem Zorn.

„Also, was ist es dann? Er hat dir doch nicht etwa deinen Whisky weggetrunken? Das wäre allerdings ein tolles Stück.“

„Er hat eine unverschämte Behauptung aufgestellt, und dafür blase ich ihm eine Kugel in die Figur.“

„Dazu wirst du keine Gelegenheit haben“, versicherte Andie Morton grimmig.

„Also, bis jetzt verstehe ich noch kein Wort. Ich finde, dass in Gibsonville schon gerade genug geschossen wird. Besonders in letzter Zeit. Wir sollten uns nicht noch gegenseitig abknallen, sondern unseren Zorn lieber für die Schattenbande aufheben.“

„Genau das habe ich getan“, sagte Andie Morton.

„Wieso?“

„Er behauptet, dass ich zu den Banditen gehöre“, meldete sich Jerome Bibbs und machte Anstalten, dem Kleineren an die Kehle zu springen.

Collin Brat schwieg einen Moment verdutzt. Dann platzte es aus ihm heraus.

„Jerome ein Shadow? Jungs, einen besseren Witz habe ich seit Monaten nicht mehr gehört. Es ist doch ein Witz, oder?“

„Es war mir noch nie so ernst“, erklärte Andie Morton eisig.

„He, Jerome, hast du Andie von deinem Whisky kosten lassen?“ Collin Brat wandte sich an den Langen. „Ich habe bei ihm doch noch nie Anzeichen geistiger Verwirrung festgestellt.“ Dann sah er Andie Morton lächelnd an. „Bildest du dir wirklich ein, der Boss der Schattenbande würde ein solches Whiskyfass in seiner Mannschaft aufnehmen? Der schießt doch eher auf seine eigenen Leute.“

„Das werde ich dem Kerl schon zeigen, ob ich zu schießen verstehe“, maulte Jerome Bibbs.

„Du hältst deine große Klappe, Jerome, und du, Andie, entschuldigst dich bei ihm und zahlst ihm einen Drink. Dann ist die Sache aus der Welt. Okay?“ Er sah die beiden Streithähne scharf an.

Jerome Bibbs schien unsicher, wie er reagieren sollte, doch Andie Morton nahm ihm dieses Problem ab.

„Entschuldigen?“, sagte er wütend. „Ich denke ja nicht daran. Der Kerl ist ein Killer, das steht fest. Aber nicht mehr lange. Dann liegt er im Dreck auf der Nase.“

Collin Brat packte ihn sanft an der Brust.

„Du kannst was auf die Nase kriegen“, bot er freundlich an, „und zwar von mir. Hier wird keiner erschossen. Das gilt auch für dich, Jerome.“ Er hielt plötzlich einen Revolver in der Hand. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. „Wenn du eine Beschuldigung vorbringen willst, Andie, dann warte bis morgen. Da haben wir wieder einen Marshal. Für heute ist Schluss der Vorstellung.“

Die Männer bewunderten diesen couragierten Mann, dem es gelungen war, die Streithähne zu trennen, ohne dass ein Tropfen Blut geflossen war. So einer wäre für das Amt des Marshals recht. Der ließ sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Vielleicht nicht mal von den Shadows.

Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane

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