Читать книгу Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane - Pete Hackett - Страница 17
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ОглавлениеChaco traf den Jungen bei den Pferden.
„Es sieht schlimm aus für Doan“, sagte er ruhig.
„Ja.“
„Was muss in solchen Bestien vorgehen, die grundlos auf harmlose Cowboys schießen? Was kann der Anlass sein, sich einer solchen verbrecherischen Meute anzuschließen?“ Er sah den Jungen durchdringend an. Dieser wich seinem Blick aus.
„Keine Ahnung“, murmelte er.
„Weißt du, Chalk, eine Dummheit hat wohl jeder schon mal gemacht. Aber irgendwo muss eine Grenze sein. Alles lässt sich wieder geradebiegen. Nur einen Mord kann man nicht rückgängig machen.“
„Warum erzählst du mir das, Chaco? Das weiß ich doch selbst.“
„Natürlich weißt du das. Aber manchmal kommt man in eine Situation, da findet man ohne fremde Hilfe nur schwer wieder heraus, verstehst du?“
„Nein.“
„Ich meine, jeder hat seine Vorbilder. So eine Bande unerschrockener Burschen, die ein bisschen für Wind sorgen, das ist schon eine tolle Sache. Da möchte man gerne mitmachen. Das ist nicht so langweilig, wie immer nur den Stall ausmisten und auf die Weide reiten, Zäune reparieren und Mehl aus dem Lager holen.“
„Kann schon sein.“
„Aber wenn man dann dabei ist, merkt man oft, dass die Burschen gar nicht so toll sind. Ihre Späße sind gar kein Spaß. Und aus den unerschrockenen Kumpels sind ungesetzliche Kerle geworden, von denen man sich gerne wieder trennen würde. Aber das ist nicht so einfach. Wenn man erst mal mit drinsteckt, hat man seinen eigenen Willen verloren. Man muss tun, was der Boss verlangt, auch wenn sich alles in einem dagegen auflehnt.“
„Worauf willst du hinaus?“
„Ich möchte dich um etwas bitten. Falls du einen Freund hast, der in Schwierigkeiten ist - du weißt schon, welche Art Schwierigkeiten ich meine - dann solltest du ihm sagen, dass jeder Tag ihn unausweichlicher in den Abgrund zerrt, falls er nicht den Weg zurückfindet.“
„Ich habe keinen solchen Freund.“
„Zu diesem Schritt gehört natürlich Mut. Erheblich mehr Mut, als mit einer Bande von Killern mitzurennen. Vielleicht hat dieser Junge Freunde, von denen er nichts ahnt und die ihm helfen wollen. Vielleicht hat er Eltern, denen er mehr Sorgen macht, als er glaubt.“
„Ich bin müde, Chaco. Ich glaube, ich gehe ins Bett.“
„Hoffentlich kannst du gut schlafen. Hoffentlich kann auch Doan gut schlafen. Es ist allerdings zu befürchten, dass er diese Nacht stirbt.“
„Das ... das tut mir leid“, stieß der Junge hervor und stürzte an dem Halbblut vorbei aus dem Stall.