Читать книгу Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane - Pete Hackett - Страница 21
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ОглавлениеChaco hatte von dem Streit im Saloon gehört. So etwas sprach sich schnell herum in einer Stadt wie Gibsonville. Er erfuhr auch, dass der Rancher Lamont erschossen worden war, und er erkannte, dass Andie Morton sich in keiner beneidenswerten Situation befand. Er nahm sich vor, mit ihm zu sprechen, bevor sich andere für ihn zu interessieren begannen. Er ritt zur Lamont Ranch und ließ sich von einem in schwarz gekleidetem Mädchen erklären, wo er den Cowboy finden könne.
„Andie ist draußen bei der Herde“, sagte das Mädchen. Es hatte pechschwarze Haare und ebensolche Augen. Seine Haut war von der Sonne gebräunt. Trotzdem wirkte sie jetzt gespenstisch blass.
Er fand Andie Morton ohne Schwierigkeiten.
„Böse Sache!“, begann er und stieg vom Pferd.
„Böse?“, sagte der Cowboy. „Das ist die größte Schurkerei, die ich erlebt habe. Lamont wurde einfach abgeknallt. Von hinten. Er hatte nicht die geringste Chance, sich zu verteidigen.“
„Es wird sich noch jemand verteidigen müssen“, vermutete Chaco. „Seine Chancen schätze ich auch nicht sehr gut ein.“
„Wie meinen Sie das?“
„Denken Sie mal nach, Andie!“
Der Cowboy versuchte es. Er sah das Halbblut an, schüttelte den Kopf und sagte dann: „Nein! So verrückt können Sie nicht sein, dass Sie das denken.“
„Ich schätze, Sie sind auf der richtigen Fährte.“
„Sie glauben, dass ich den Rancher erschossen habe?“
„Das habe ich nicht gesagt. Aber ich habe erfahren, dass Sie gestern Abend Streit hatten. Sie sollen auch wegen Ihrer hoffnungslosen Liebe aufgezogen worden sein.“
„Sie ist nicht hoffnungslos. Elaine liebt mich, genauso, wie ich sie liebe.“
„Und es ist niemand mehr da, der etwas dagegen haben könnte“, ergänzte Chaco.
Andie Morton wurde fuchsteufelswild.
„Wenn Sie nicht augenblicklich von hier verschwinden, gibt es heute noch einen Toten! Aber der geht dann auf mein Konto!“, schrie er.
„Gerade jetzt sollten Sie sich besser in der Gewalt haben. Man wird jede unbeherrschte Reaktion gegen Sie auslegen. Vielleicht irre ich mich, aber ich fürchte, dass Sie da in einer ganz üblen Falle stecken.“
„In einer Falle?“
„Die die Schattenbande für Sie aufgestellt hat. Man will Ihnen den Mord anhängen.“
Andie Morton lachte auf.
„Das gelingt ihnen nicht. Elaine hält zu mir. Sie weiß, dass ich ihren Vater nicht getötet habe.“
„Ist Elaine so eine niedliche Kleine, an der so ziemlich alles schwarz ist außer ihrer Haut und ihrem Charakter?“
„Das ist sie.“
„Dann habe ich sie gesehen. Sie haben einen ausgezeichneten Geschmack, Andie. Sie dürfen dem Mädchen keinen Kummer bereiten. Haben Sie ein Alibi?“
„Ein was?“
„Ich meine, wo sind Sie gewesen, als der Mord geschah?“
„Woher soll ich das wissen? Ich habe ja keine Ahnung, wann Lamont erschossen wurde.“
„Nun, jedenfalls ziemlich bald nach Mitternacht.“
„Da habe ich geschlafen.“
„Im Mannschaftshaus?“
„Wo sonst?“
„Dann wird das sicher jemand bestätigen können. Für die ganze in Frage kommende Zeit.“
Allmählich begriff der Cowboy, was auf ihn zukam.
„Unsere Männer arbeiten hart“, entgegnete er mutlos. „Nachts schlafen sie wie die Bären. Ich könnte auch nicht bezeugen, ob einer der anderen für eine halbe Stunde den Raum verlassen hat.“
„Das habe ich befürchtet.“
„Was kann ich jetzt tun, Chaco?“
„Zunächst hoffen, dass ich mich geirrt habe.“
„Und sonst?“
„Beten, dass in Gibsonville heute ein Mann zum Marshal gewählt wird, der sich nicht so leicht etwas vormachen lässt.“