Читать книгу Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett, Glenn P. Webster - Страница 11
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ОглавлениеDie Dämmerung war der Nacht gewichen. Die Posten am großen Haupttor der Forts kletterten von den Wachtürmen und zogen die beiden Flügel des Tores auf.
Ein Dutzend Kavalleristen trabte durch den Torbogen, Colonel Rooster flankiert von Lieutenant Sherman und Sergeant Shakopee an der Spitze.
Norma, das schwarze Hausmädchen der Roosters, sprang erschrocken auf. Seit zwei Stunden hockte sie auf den Stufen der Vortreppe vor den Privaträumen des Kommandanten. Seit zwei Stunden spähte sie über den Innenhof des Forts zu den Stallungen hin. Immer in Erwartung, endlich die schlanke Gestalt ihrer Herrin zu entdecken. Doch sie und der Captain schienen ein besonders intensives Gespräch zu führen.
Norma wartete, bis die Abteilung aus den Sätteln sprang und die Pferde in die Stallung führte. Dann lief sie zu den flachen Gebäuden an der südlichen Palisade des Forts. Der Vorhang des Fensters war zugezogen. Kein Licht brannte dahinter.
Sie klopfte an die Tür ihrer Kammer.
"Madam, Ihr Mann ist zurück", flüsterte sie.
Augenblicke später öffnete sich die Tür. Helena Rooster strich ihr Kleid glatt und huschte aus der Tür.
Captain Cunningham stand mitten im Raum, als Norma die Tür hinter sich zudrückte. Sie zündete eine Kerze an. Er lächelte verlegen und drehte seinen Späherhut zwischen den großen Händen. "Wenn du erlaubst, warte ich noch ein paar Minuten. Es könnte problematisch werden, wenn jemand Mrs. Rooster und mich zusammen aus deinem Zimmer kommen sieht."
"Natürlich, Captain, Sie haben vollkommen recht." Norma sah, dass ihr Tisch verrückt war. Messer und Teller waren nicht an der gleichen Stelle, an der sie heute Morgen noch gelegen hatten. Außerdem befand sich nur noch ein Apfel auf dem Teller.
Sie wandte sich zum Fenster und zog den Vorhang zurück. Ihr Fuß stieß gegen den zweiten Apfel. Cunningham bückte sich rasch nach ihm. Er murmelte eine Entschuldigung und legte ihn auf den Teller zu dem anderen.
Norma spähte zum Fenster heraus. Die Gestalt ihrer Herrin verschwand eben zwischen Palisade und der Rückseite der Offiziersquartiere. Auf der anderen Seite, bei den Mannschaftsbaracken, meinte sie die Bewegung eines Schattens zu sehen.
"Warten Sie ruhig noch ein paar Minuten, Captain." Sie drehte sich nach Cunningham um. "Auf mich können Sie sich verlassen."
"Das hat Mrs. Rooster mir auch gesagt." Cunningham tastete nervös unter seiner Jacke herum. Schließlich zog er eine Zigarette aus seiner Hemdtasche. Er zündete sie an der Kerze an.
Es klopfte. Norma zuckte zusammen. Cunningham sah sich hastig um. Nirgends auch nur die Spur eines Verstecks. Noch einmal klopfte es, diesmal energischer.
"Wer ist da?", rief Norma.
"Sergeant Shakopee. Ich suche Captain Cunningham. Könnte es sein, dass er bei dir ist?"
Norma machte ein erschrockenes Gesicht. Ihre Lippen bewegten sich. Aber keine Antwort kam aus ihrem Mund. Ihr hilfloser Blick flog zwischen Cunningham und der Tür hin und her.
Cunningham ging zur Tür und öffnete sie.
"Hallo, Dave - ich such' dich schon überall", grinste Shakopee.
Gemeinsam schlenderten sie über den Hof in Richtung Stallungen. Shakopee erzählte von Rindern, die sie als Proviant gekauft hatten, von Maultieren und Wagenlenkern.
Cunningham fragte sich, ob er irgend etwas beobachtet hatte. Doch der undurchdringlichen Miene des Halbblutes war nichts anzumerken. Auch seine dunkle Stimme klang so monoton wie immer.
"Wir müssen morgen vor Sonnenaufgang los, um die Rinder hierher zu treiben", sagte er. "Auch eine Wagenladung Kartoffeln und Bohnen müssen abgeholt werden."
"Woher wusstest du, dass ich bei Norma bin?" Cunningham musterte ihn lauernd.
"Ich fand dich nirgends." Shakopee hob gleichgültig die Achseln. "Nicht wenige der Offiziere gehen bei Norma ein und aus." Jetzt flog ein Grinsen über das Gesicht des Sergeants. "Warum nicht auch du?"
"Gehen bei Norma ein und aus...?" Cunningham begriff nicht. Oder wollte nicht begreifen.
"Sag bloß, du wusstest das nicht..."