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Peter Brass fühlte sich ein bisschen erleichtert. Er hatte den Reverend ins Vertrauen gezogen. Ein Geistlicher unterlag zum Glück der Schweigepflicht. Er durfte sein Geständnis nicht gegen ihn verwenden. Er hatte Pool alles erzählt, was in Los Angeles geschehen war. Nur eins hatte er verschwiegen: dass er am Morgen nicht mehr auf der Ranch sein würde.

Peter Brass hatte sich noch immer nicht ganz von dem Schrecken erholt, als der Tote plötzlich vor ihm lag. Von seiner Hand erschossen. Dann war da später dieser geheimnisvolle Anrufer gewesen, der genau über ihn Bescheid gewusst hatte. Der Unbekannte wusste von dem Mord an dem Juwelier. Peter Brass hatte sich denken können, welcher Job hier in South Dakota auf ihn wartete. Er sollte wieder einen Menschen töten.

Wer würde ihm denn glauben, dass er den Rancher nicht erschossen hatte? War er nicht auf das Angebot des Fremden eingegangen? War er nicht ein Mörder?

Aber was hätte er denn anderes tun sollen? Der Anrufer hatte mit der Polizei gedroht. Wer hätte ahnen können, dass er hier in eine plumpe Falle lief? Sie brauchten einen Dummen, der seinen Kopf für einen Mord hinhielt, den er nicht begangen hatte. Doch so dumm war er nun auch wieder nicht. Okay! Die Sache mit dem Chevy war schief gelaufen. Bei Tage würde ihm auch auf andere Weise die Flucht kaum gelingen. Doch die Nacht war stockfinster, und im Schleichen war er ein Könner. Das hatte er bei seinen Einbrüchen gelernt.

Keine Stunde blieb er länger hier. Auf seinen Koffer verzichtete er. Den konnte er unmöglich die ganze Strecke mit sich herumschleppen. Außerdem würde das auffallen.

Besonders dieser Detektiv ließ ihn kaum aus den Augen. Wenn der von der Geschichte in Los Angeles erfuhr, war er geliefert. Lynch hatte eine Bemerkung fallenlassen. Danach war Reiniger ein ganz gefährlicher Schnüffler.

Peter Brass dachte an Eve, von der er sich nicht mal verabschiedet hatte. Sie wusste nicht, wo er sich aufhielt. Natürlich würde sie inzwischen längst von dem Mord an Bob Seiler gehört haben. Er würde das Mädchen nie wiedersehen. Auch dann nicht, wenn ihm heute Nacht die Flucht gelang.

Er wartete, bis das Licht in Reverend Pools Zimmer erlosch. Dann schlich er um das Haus herum. Auf dieser Seite lag nur das Zimmer der beiden Taylor Frauen. Die Gefahr, vom Fenster aus bemerkt zu werden, war also relativ gering.

Peter Brass huschte zu einem der Schuppen. Reiniger hatte ihm seine Pistole nicht zurückgegeben. Er wollte auch nicht schießen. Aber ganz ohne Waffe fühlte er sich auch nicht wohl. Immerhin trieb sich auf der Ranch ein Killer herum. Und der hatte gegen alle eine eindeutige Drohung ausgesprochen.

Der Mann verschwand in dem Schuppen und suchte nach einem handlichen Knüppel. Er fand einen zerbrochenen Spaten, dessen Stiel ihm für seine Zwecke geeignet erschien. Er verließ den Schuppen und schlich geduckt weiter.

Rapid City befand sich in südwestlicher Richtung. Diese Seite bot sich daher für eine Flucht an.

Aber damit rechnete zweifellos auch der mysteriöse Killer. Deshalb entschied sich Peter Brass für die entgegengesetzte Richtung. Er wollte absolut sichergehen. Er hatte eine so weite Strecke vor sich, dass es auf zwei Meilen mehr auch nicht ankam. Er würde einen Bogen schlagen, sobald er sich in entsprechender Entfernung von der Ranch befand.

An den Schuppen schlossen sich die Ställe an. Vieh befand sich nicht mehr in den Boxen. Leider! Brass hätte ohne weiteres sogar einen Ritt auf einem Rind riskiert, wenn er auf diese Weise schneller vorangekommen wäre. Aber die Ställe bildeten ein ideales Versteck für einen, der auf der Lauer lag.

Oder handelte es sich um mehrere? Er war nicht so neugierig, dieser Frage nachgehen zu wollen. Er hatte nur einen Gedanken: Sie durften ihn nicht erwischen.

Er hastete an den Holzgebäuden vorbei und atmete erst auf, als er sie hinter sich gelassen hatte, ohne dass ein Schuss gefallen war. Seine Sorge war unbegründet gewesen.

Er wandte sich ein letztes Mal um. Das Haupthaus wirkte gespenstisch. Ein sicherer Schütze konnte ihn von einem der Fenster noch mit einem Gewehr treffen. Aber bei der Dunkelheit hätte ihn der Killer wohl erst gar nicht so weit kommen lassen.

Peter Brass schüttelte die letzten Bedenken ab. Das Land vor ihm war flach wie ein Brett. Er musste die Corrals hinter sich bringen. Dann hatte er es geschafft. Das war kein Problem. Die Weidezäune waren nicht sehr hoch.

Peter Brass bedauerte, dass er sich nichts Essbares für unterwegs mitgenommen hatte. Er würde Hunger bekommen. Doch bei Tage stieß er bestimmt auf Menschen, denen er etwas abkaufen konnte. Er schwang ein Bein über den Zaun und schrie entsetzt auf.

Knapp vor ihm stach ein greller Blitz in den Nachthimmel. Eine unsichtbare Faust packte ihn und schleuderte ihn zwanzig Yards zurück. Er überschlug sich ein paarmal, aber das bekam er schon gar nicht mehr mit. Als er auf dem Boden aufprallte, war er längst tot.

Wer ermordet den Killer? Krimi Quartett 4 Romane Sammelband

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