Читать книгу Erbarmungslose Männer auf dem Höllentrail: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 15

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Buck Mercer war nass bis auf die Knochen, als er die Hazienda erreichte. Am liebsten hätte er sich wie eine Maus verkrochen. Für einen Hünen wie ihn ein ziemlich törichter Wunsch. Nass klebte das zottelige Haar an seinem Schädel. Die Rinnsale, die seinen Rücken hinabrieselten, waren rötlich gefärbt. Die Platzwunde an seinem Hinterkopf hätte eigentlich genäht werden müssen. Tortilla-Buck legte keinen Wert darauf. Seine Kopfschwarte kam dafür auch zu selten mit einem Kamm in Berührung.

Joaquin kam heran. Mit seinem Sichelbart und den goldenen Ohrringen sah er wie ein Pirat aus. Das Grinsen verlor sich, als Buck vom Bock sprang und die Wagenplane herunterriss. Es hatte zu regnen aufgehört.

Einen schönen Anblick boten die Leichen wirklich nicht.

»Ist Saltillo da?«

Joaquin schluckte.

»Im Haus«, murmelte er.

»Besorg schon mal jemand, der zwei Gruben aushebt.«

»Wird gemacht, Buck. Du warst nicht in El Paso?«

»Seh ich aus wie ein Engel?«, knurrte Tortilla-Buck unwillig. »Hab ich vielleicht Flügel am Buckel?«

Joaquin zog den Kopf ein. Wenn Buck

in einer solchen Stimmung war, ging ein Mann ihm besser aus dem Weg. Er brachte den Wagen weg.

Saltillo erwartete Tortilla-Buck am Portal.

»Du warst nicht sehr lange unterwegs«, sagte er.

»Gib mir ‘nen Brandy«, brummte Buck Mercer. »Am besten ‘nen halben Eimer davon. Dann erzähl‘ ich dir was.«

Saltillo trat zur Seite, um den Freund einzulassen.

»Es gab Ärger?«

»So kann man‘s natürlich auch nennen. Ich war ein Narr. Benommen hab ich mich wie ein Greenhorn-Embryo.«

Nachdem Buck ein Glas Brandy geleert hatte und mit ausgestreckten Beinen in einem Sessel in der Haupthalle saß, bekannte er seine Fehler und schilderte haarklein, wie er sich hatte übertölpeln lassen.

»Einer konnte also fliehen«, resümierte Saltillo.

Buck Mercer nickte.

»Ja. Jeff Clomstock, dieses Aas. Wenn ich diesen Kerl nochmal zwischen die Finger kriege …« Er streckte seine Finger aus und ballte sie wieder zur Faust. »Stück für Stück werde ich ihn zerlegen und zu Brei stampfen.«

»Was soll‘s? Natürlich hätte ich‘s lieber gesehen, wenn Clomstock vor einen Richter gekommen wäre. Doch ich denke, er hat auch so schon sein Fett weg. Mit Mädchen wird er wohl kaum mehr handeln.«

»Aber von mir handelt er sich ‘ne Kugel ein, wenn ich ihm wieder begegnen sollte«, meinte Buck und trank noch einen Schluck. »So eine dicke«, fügte er hinzu und stieß den Daumen ostentativ in die Luft.

»Was ist mit deinem Kopf passiert? Du blutest ja immer noch.«

Buck Mercer winkte ab.

»Nicht der Rede wert. Nur ‘ne Schramme. – Wie geht‘s Antonio?«

»Überraschend gut. Er kann schon wieder laufen. Er liegt drüben im Mannschaftshaus und klimpert auf seiner Gitarre herum. Liebeslieder dichtet er. Er hat die Mädchen gesehen.«

»Die Leto?«

Saltillos Miene verdüsterte sich.

»Die wohl auch«, meinte er. »Sie ist dabei, sämtlichen Vaqueros und Peones den Kopf zu verdrehen. Ich werd sie morgen fortschicken. Sie braucht keine Erholung. Ihr scheint der Trip von Hermansillo herauf gefallen zu haben.«

»Ein heißes Luder, eh?«

»Wenn du‘s so ausdrücken willst. – Außerdem hast du jetzt genug geschluckt. Dreimal hast du dir nachgeschenkt. Brandy aus Wassergläsern, brrr …«

»Jeder, wie er‘s gewohnt ist und verträgt«, konterte Tortilla-Buck, warf der halbleeren Flasche noch einen sehnsüchtigen Blick zu und erhob sich. »Dann werd ich jetzt ‘ne Mütze voll Schlaf nehmen. Erlaubt?«

»Sicher. Es wird ohnehin schon dunkel. Ich werd mich auch bald hinlegen. Vergangene Nacht kam ich ja nicht dazu.«

»Ist Layla zurück?«

»Ja. Sie hat in Nuevo bei ‘ner Entbindung geholfen. Ein Junge. Die Eltern wollen ihn Sam nennen.«

»Schon wieder? Du solltest gelegentlich mal was gegen diese Unsitte unternehmen.«

»Vor allem sollte ich dafür sorgen, dass du endlich in die Falle kommst. Du gehst freiwillig?«

Durch die Fenster sickerte die Dämmerung herein. Nass glänzten die Blätter der Platanen im Innenhof der Hazienda.

»Tu ich glatt«, sagte Buck und ging zur Treppe, die sich in einem eleganten Bogen in den riesigen Raum herabschwang. Er legte die Hand auf das Geländer. »Du bist absolut sicher, dass die Leto keine Sehnsucht nach mir hat?«

»Absolut, Amigo. Sie scheint es ausgerechnet auf mich abgesehen zu haben.«

Buck Mercer grinste säuerlich.

»Dann hat sie wenigstens Geschmack.«

Erbarmungslose Männer auf dem Höllentrail: Wichita Western Sammelband 7 Romane

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