Читать книгу Erbarmungslose Männer auf dem Höllentrail: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 16

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Saltillo schlief in dieser Nacht allein. Layla hatte ein eigenes Zimmer.

Er erwachte, als die Tür aufging und Zugluft über seinen nackten Körper strich. Die Vorhänge am Fenster bauschten sich.

Er setzte sich halb auf. Der Schlaf saß ihm noch in den Augen.

»Layla?«

Ein heiseres Gurren antwortete.

Saltillo konnte nur einen weißen Schemen sehen – eine Frau in einem hauchdünnen Nachthemd.

Das Nachthemd kannte er. Er hatte es Layla aus Frisco mitgebracht.

Doch jetzt steckte eine andere Frau darin.

»Maria?«

»Du hast es erfasst, Liebling. Ich hab bei dir noch eine Dankesschuld abzutragen. Sehr böse, dass ich dich einfach so überfalle?«

Es war Maria Leto. Ihre Brüste wippten aufreizend unter dem dünnen Stoff, als sie an Saltillos Bett herantänzelte. Mit einem Satz war sie drinnen, versuchte nach der Decke zu greifen.

»Sie müssen übergeschnappt sein.«

»Natürlich bin ich das. Verrückt nach dir, Liebling.«

Sie presste Saltillo die erregten Brustwarzen in die Seite, drückte ihr Schambein gegen seine Lenden.

Saltillo war noch nicht wach genug, um sich gegen diese überfallartigen Liebkosungen zu wehren. Doch er wurde es, als Maria ihn ungestüm zu küssen begann.

Er stieß die Frau von sich.

»He? Was hast du?«

»Du wirst jetzt sofort dieses Zimmer verlassen.«

Sie starrte Saltillo entgeistert an.

»Noch nie hat mich ein Mann abgewiesen.«

»Dann wurde es höchste Zeit. Verschwinde in dein Zimmer. Morgen verlässt du die Hazienda. Ich werde dir hundert Dollar geben. Einer meiner Männer wird dich nach El Paso bringen. Die Kutsche nach Frisco kostet vierzig Dollar.«

Die Züge Maria Letos entgleisten. Nun zeigte sie ihr wahres Gesicht. Und das war eine hassvolle Maske.

Sie löste sich abrupt von ihm und stieg aus dem Bett, glättete das Nachthemd über den langen Schenkeln.

»Niemand beleidigt ungestraft eine Maria Leto!«

Sie spuckte aus, traf Saltillo jedoch nicht.

»Dir werd ich‘s noch heimzahlen, du …« Sie gebrauchte einen zotigen Ausdruck, den vermutlich nicht einmal der fluchgewaltige Buck Mercer kannte. Und selbst dann hätte Buck ihn nicht in den Mund genommen.

»Das reicht«, knurrte Saltillo, schwang die Beine aus dem Bett und stand auf. Er störte sich nicht daran, dass er nackt war. Er wollte nur endlich diese Frau aus seinem Zimmer haben, doch sie ging immer noch nicht.

»Die Krätze wünsch ich dir an den Hals!«, zeterte sie. Ihre Stimme überschlug sich. Sie musste im ganzen Haus zu hören sein.

Saltillo packte die sich sträubende Frau an den Schultern, wollte sie von sich wegdrehen, als sie mit ihren Zehen gegen sein Schienbein stieß.

Und in diesem Augenblick ging die Tür wieder auf.

Layla Sheen trat ein.

»Das reicht wirklich«, sagte nun auch sie. »Die Fenster waren offen. Ich konnte nicht schlafen. Ich hab jedes Wort mitangehört. Schön, ich schaff‘ dir die Schlampe vom Hals.«

Layla war noch begehrenswerter, wenn sie zornig war. Und in diesem Augenblick war sie sehr zornig.

»Die hat mir das Nachthemd geklaut, dieses Luder. Zieh‘s aus, du Flittchen!«

Vom Flur fiel ein breiter Lichtbalken ins Zimmer. Layla stand da wie eine Rachegöttin. Ihre Augen sprühten Feuer.

Und noch etwas bemerkte Saltillo.

Layla war nicht unbewaffnet gekommen. Sie hielt eine zusammengerollte Bullpeitsche in der Hand.

»Nicht!«, kreischte Maria Leto. Sie hob schützend die Arme vor das Gesicht, doch da wollte Layla sie gar nicht treffen. Dann züngelte das Peitschenende schon um Maria Letos Bauch. Das Leder fraß sich ins Fleisch. Eine Narbe würde bleiben.

Das Hemdchen ging in Fetzen. Die Ränder tränkten sich rot. Maria Leto schrie wie am Spieß. Wohl weniger aus Schmerz als vor Wut.

Doch dann zeigte sich, dass Maria Leto noch keineswegs genug hatte. Mit einem zotigen Fluch auf den Lippen tobte sie los wie eine Furie. Ihre langen Fingernägel fuhren der Kreolin mitten ins Gesicht.

Sowohl Layla als auch Saltillo waren zu überrascht, um sofort zu reagieren.

»Ich kratz dir die Augen aus!«, zeterte Maria Leto in schrillem Falsett. »Ich werd deine Larve so zurichten, dass dich keiner wiedererkennt!«

Endlich erwachte Saltillo aus seiner Starre.

Er riss sie zurück.

Maria Leto versuchte, mit ihren Beinen auszuschlagen wie ein tobsüchtig gewordenes Maultier, aber da hatte Saltillo die kreischende Megäre schon im Griff.

In der eisenharten Umklammerung konnte sie sich nicht rühren. Sie war eingezwängt wie in einen Schraubstock.

Sekunden später warf Saltillo die heftig Strampelnde auf sein breites Bett. Der Saum des Nachthemds rutschte hoch. Die beiden rosigen Pobacken luden zum Zuschlagen ein, und da konnte Saltillo schließlich nicht widerstehen.

Maria Letos Kreischen ging in ein erbärmliches Wimmern über.

Dann entspannte sie sich jäh. Auch das Wimmern erstarb.

»Endlich fertig, du Hundesohn?«, fragte sie in das Klatschen der letzten Schläge.

Saltillo beendete die Züchtigung.

»Du willst endlich Frieden geben?«

Maria Leto antwortete nicht. Sie weinte auch nicht. Ihre Augen blieben trocken.

Saltillo stand ruckartig auf. Die Mexikanerin plumpste in die Kissen, machte aber keinerlei Anstalten aufzustehen.

»Jetzt kannst du verschwinden«, sagte Saltillo ruhig. »Aber ohne Geld. Wenn‘s die Gastfreundschaft nicht anders verlangte, würd‘ ich dich mit der Peitsche von der Hazienda jagen. Ich möchte dich in einer Stunde nicht mehr hier sehen. Dein Bündel ist doch wohl rasch geschnürt?«

»Ist es«, entgegnete die Frau kalt. »Ich mach euch keine Schwierigkeiten – zumindest nicht in der nächsten Stunde …«

Sie bemühte sich nicht, die Drohung zu verhüllen. Mit zitternden Knien streifte sie das Nachtgewand über die Oberschenkel, rollte aus dem Lager und verließ hocherhobenen Hauptes das Zimmer.

Sie machte nicht den Eindruck, als würde sie sich geschlagen geben, oder als hätte ihr Saltillos Behandlung auch nur im mindesten den Schneid abgekauft.

Die Leto war ein zähes Luder. Und nachtragend dazu. Das spürte Saltillo in diesem Augenblick mehr denn je.

Erbarmungslose Männer auf dem Höllentrail: Wichita Western Sammelband 7 Romane

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