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Ehlers-Danlos-Syndrom
ОглавлениеDas Ehlers-Danlos-Syndrom (Fibrodysplasia elastica generalisata congenita; ORPHA98249/ ICD-10: Q79.6) ist eine Bezeichnung für eine Gruppe erblicher Krankheitsbilder mit Kollagendysplasie, die sich nach biochemischen, genetischen und klinischen Kriterien in zehn verschiedene Typen aufgliedert (Tab. 2). Die Ätiologie ist je nach Typ ein autosomal-dominanter, -rezessiver oder X-chromosomaler Erbmodus. Es gibt entsprechend unterschiedliche pathochemische Mechanismen der gestörten Kollagenfibrillogenese13.
Tab. 2 Formen des Ehlers-Danlos-Syndroms13.
Typ | Erbgang | Biochemie | Klinische Symptome |
I | autosomal dominant (AD) | unbekannt | Hyperelastizität und Wundheilungsstörungen der Haut, Überstreckbarkeit der Gelenke |
II | AD | unbekannt | Hyperelastizität und Wundheilungsstörungen der Haut, Überstreckbarkeit der Gelenke |
III | AD | unbekannt | ausgeprägte Gelenkhypermobilität, wenig ausgeprägte Hautsymptomatik |
IV | AR (rezessiv) oder AD | Fehlen von Typ-III-Kollagen | Rupturen im Bauchraum und der großen Gefäße |
V | X-chromosomal | unbekannt | wie Typ II; stark dehnbare Haut |
VI | AR | Defekt der Lysyl-Hydroxylase | Augenruptur, Kyphoskoliose, hyperelastische Haut, instabile Gelenke |
VII | AD | strukturelle Mutation des Typ-I-Kollagens | kongenitale Hüftendislokation, hypermobile Gelenke, dehnbare, purpurne Haut |
VIII Parodontitis | AD | unbekannt | fragile Haut, prätibiale Vernarbung, Parodontitis |
IX | X-chromosomal | defekte Kollagen-Kreuzverlinkung | okzipitale Exostosen, Verbreiterung und Krümmung der Röhrenknochen an den Ansätzen von Bändern und Sehnen, deformierte Schlüsselbeine, milde Hautüberelastizität, verringerte Aktivität der Lysyl-Oxidase |
X | AR | defektes Plasma-Fibronektin | Striae, moderate Dehnbarkeit der Haut, Gelenkhypermobilität, Thrombozytenaggregationsdefekt |
Die Symptome bestehen je nach Typ aus einer unterschiedlichen Symptomkonstellation und -schwere insbesondere mit Hyperelastizität und erhöhter Vulnerabilität sowie Wundheilungsstörungen der Haut und Überstreckbarkeit der Gelenke mit Luxationsneigung (Tab. 2). Insbesondere der Typ VIII manifestiert rasch verlaufende Parodontitiden. Allerdings wurde rasch verlaufende Parodontitis auch schon für Typ IV beschrieben13.
Die Diagnostik erfolgt mittels biochemischen Nachweises spezifischer Enzymdefekte. Bei Diagnose einer rasch verlaufenden Parodontitis ist insbesondere eine Differenzialdiagnose zwischen Typ IV und VIII wichtig, weil Typ IV wegen der viszeralen und Gefäßrupturen eine ungünstigere Prognose hat13.