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12.

Robert fuhr mit seinem Dinghy zum nächsten Termin bei den „Hull-City-Rollers“.

Er steuerte das Dinghy zurück in den C1, von dort kurz in den Central-Channel und dann in den Circle. Es war etwa 13 Uhr, nicht genügend Zeit, um noch einmal bei Antonio im Amiral vorbeizuschauen.

Er fuhr weiter in den East-Channel bis Middle-East. An der Nordseite des Kanals breitete sich der UNI-Campus aus. Er sah keinen freien Liegeplatz für sein Dinghy. An der Südseite des Kanals gab es freie Liegeplätze. Dort legte er an, wechselte seine Kleidung aus der mitgebrachten Sporttasche, nahm den Gitarrenkasten und ging zu Fuß über die Channelbrücke zur Nordseite. Die freie Durchfahrthöhe an allen Brücken des East-Channel betrug acht Meter. Oben auf der Brücke hatte er eine gute Übersicht auf die Ausdehnung des UNI-Campus nach Norden zur Abbruchkante.

Im Zentralgebäude der UNI erkundigte er sich nach der Musikfakultät. Dort angekommen, ließ er sich den Weg zum Musikübungsraum erklären. Auf einem der Flure traf er auf Kim Harvester. Sie erkannte ihn sofort, als er sie ansprach. Sie begrüßte ihn freudig: „Schön, dass du da bist. Die anderen sind auch schon eingetroffen, sodass wir gleich loslegen können!“

Im Übungsraum begrüßten ihn die Rollers mit Faustdrücken. Ein Junge, den Robert nicht in der Rollers-Formation am vergangenen Samstag gesehen hatte, wurde ihm vorgestellt: „Pete Hamilton, 17 Jahre, Schüler!“ Die Rollers arbeiteten daran, Pete zum Bassisten auszubilden. Das nahm Robert erleichtert zur Kenntnis, denn mit ihm, der Vater einiger Bandmitglieder hätte sein können, würde die Jugendband ein Imageproblem bekommen.

Robert nahm seine Bassgitarre aus dem Kasten. Die beiden Bandgitarristen staunten, als sie das kostbare Instrument sahen. Sie selbst arbeiteten mit viel einfacheren Instrumenten.

Die Instrumente wurden gestimmt und auf die räumliche Akustik angepasst.

Cliff Hutchinson hielt eine Ansprache: „Leute, Ihr wisst, dass der Termin am 30. Mai im Story-Ville der wichtigste für die Zukunft der Rollers ist. Wir werden die besten sein!“

Aggressives Gebrüll von den Rollers!

„Ab jetzt konzentrieren wir uns nur auf diesen Gig. Lautstärke und Dauer der Ovations werden uns zu Siegern machen!“

Aggressives Gebrüll von den Rollers!

„Unser stärkstes Pfund ist der Hull-Dream-Song, weil den schon fast alle kennen und weil er unser eigener Song ist!“ Wir dürfen zwei Nummern spielen. Welche zweite Nummer legen wir heute fest?“

Jenny meinte: „Der Hull-Dream-Song ist eine Rocknummer. Wir müssen an die Jury denken, die mitbewertet. Mein Gefühl rät uns, eine weichere Nummer als zweite zu nehmen, wobei wir die weiche Nummer als erste und dann den Hull-Hammer bringen!“

Zustimmendes Gemurmel.

Frank Colomba bestätigte: „Ja, Freunde, Jenny hat recht. Wir beweisen, dass wir die beste Coverqualität auflegen können, und ich schlage,Pink Floyd‘ mit der Nummer,Hey You‘ aus,The Wall‘ vor. Die Nummer habe ich mal umgeschrieben auf unsere Besetzung. Ich wette, dass keine andere Band sich an Pink Floyd ranwagt!

Cliff rieb sich begeistert die Augen. Er dachte an das Gitarrensolo von David Gilmore im Original dieser Nummer.

Tiefes Durchatmen der anderen, das war eine schwierige Nummer!

Frank drängte: „Die Zeit ist knapp, Freunde. Deshalb habe ich schon einmal ein Arrangement für uns mitgebracht. Wenn Ihr wollt, können wir heute schon anfangen!“

Alle Rollers wussten: Wenn Frank ein Arrangement schrieb, war jeder gefordert und konnte sich mit seinem Part profilieren.

„Frank, zeig mal!“, forderte Jenny.

„Frank, hast du auch schon eine instrumentale Bassspur in der Partitur?“, fragte Robert.

„Ja, Robert, alles da!“

Kim sagte: „Freunde, den Hull-Song haben wir drauf, den müssen wir nur verfeinern, präzisieren. Ich denke, wir haben genug Zeit, uns mit der Floyd-Nummer zu beschäftigen!“

Cliff rief: „Freunde, wer dafür ist, Hand heben!“

Alle hoben zustimmend ihre Hand.

Die Noten wurden verteilt und Frank bat, die Soundspur durch Drums und Bass einmal anzuspielen, damit die anderen ihre Parts auf dem Papier verfolgen konnten.

Jenny und Robert legten los. Alle arbeiteten konzentriert mehrere Stunden, einige schwitzend mit hochroten Köpfen. Irgendwann wurde die Türe zum Übungsraum aufgerissen. Der Hausmeister brüllte: „Schluss jetzt! Es ist bereits 23 Uhr!“

Ossy Carpenter rief: „Freunde, was machen wir jetzt? Wie kommen wir von unserem Powerlevel runter?“

„Wir gehen in den Pub und hauen uns ein paar Luna in den Kopf!“, meinte Cliff.

„Scheiße, Cliff, es ist schon Polizeistunde!“, bedauerte Jenny.

„Freunde, wir haben noch 23 Tage bis zum Story-Ville. Ich habe euch ein Sampling auf dem Keyboard eingespielt und mitgebracht, alles in der Hoffnung, dass ihr mitzieht. Versucht zu Hause das Sampling mit eurem Part zu bespielen. Außerdem ist das Original von Floyd auf der CD. Das ist besonders wichtig für die Vocals. Wir alle haben Vocal Parts, wobei Kim die Leadstimme singt und wir background!“, erklärte Frank.

Jenny rief: „Wir müssen uns öfter treffen. Geht das?“

„Ich versuche, den Übungsraum so oft wie möglich von 18 bis 20 Uhr zu bekommen und gebe die Termine per App durch. Wenn nicht alle können, bringt es uns trotzdem voran, wenn auch nur einige hier sind zum Arbeiten!“, erklärte Frank.

Robert gab Frank seine Kontaktdaten. Dann verabschiedeten sie sich.

Mit eingeschaltetem Bordscheinwerfer tastete Robert sich in der Dunkelheit nach Hause zum Boganson-Cottage.

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