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6. Der Begriff „natürlich“ ist irreführend.

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Erläuterung: Wenn der Begriff „natürlich“ verwendet werden sollte, dann eigentlich nur für Umstände, die frei von menschlicher Beeinflussung sind (was im postglazialen Mitteleuropa kaum irgendwo der Fall sein dürfte). Andernfalls drohen Missverständnisse um die Rolle des Menschen in seiner Umwelt – die Kulturlandschaft wäre dann keine, sondern es gäbe einen bestimmten menschlichen Wirkungskreis, der an einem Naturraum seine Grenzen fände. Derartige Modelle sind uns nicht fremd, man denke nur an die Begriffe „Wildnis“, „Urwald“ etc. Die damit beschriebenen „naturnahen“ (d.h., dem Zustand ohne menschliche Einwirkung ähnlichen) Bereiche gibt es auch in der Kulturlandschaft, sie sind aber kaum Relikte aus vormenschlicher Zeit, sondern vielmehr Erscheinungsformen der Kulturlandschaft und damit nicht frei von menschlichen Einflüssen. So gibt es zum Beispiel in Agrarlandschaften mitunter Lesesteinhaufen, die bis zu kleinen Gehölzinseln wachsen können. Sie sind der landwirtschaftlichen Nutzung aber nur bezüglich des Ackerbaus direkt entzogen. Indirekt dienen sie diesem sehr wohl, da dort ja die störenden Steine der Ackerflächen lagern!

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