Читать книгу HYPERSPACE YOURSELF! - Peter Herrmann - Страница 15
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1. Bewegung
Der große Forscher Wolfgang Wiedergut hat einmal folgendes gesagt: »Spirituell gesehen muss die Beschäftigung mit dem Phänomen Lebensenergie immer sehr praxisorientiert sein. Wenn wir über so etwas Subtiles wie Energie sprechen, helfen konkrete Vorstellungen oft nur sehr wenig weiter. Erst die entsprechenden Übungen gepaart mit einer gewissen Erfahrung öffnen den Weitblick für das Wesentliche. Spätestens ab diesem Entwicklungsschritt fängt bei den meisten Menschen ein Leben der Disziplin an, ohne die spirituelle Selbstverwirklichung nur Schall und Rauch ist.
Heute ist es Mode geworden, spirituelle Erleuchtungskurse als alternative Wochenendabwechslung anzubieten. In Wahrheit verlangen solche Übungen ein Höchstmaß an Einsatz, Konzentration, Geduld und Kraft. Sie sind viel eher mit den Leistungen eines Spitzensportlers zu vergleichen, der alles aus sich herausholt, um sein Ziel auch wirklich zu erreichen.
Warum sollte Spiritualität weniger anspruchsvoll sein als die Meisterung irgendeines anderen, vergleichsweise banalen Lebensbereiches? Lebensenergie ist ein sehr ernstes Thema. Das Wissen um die Lebensenergie liefert eine solide Grundlage für spirituelle Fortentwicklung. Sich daran vorbeizumogeln, ist nicht möglich.«
Irrtümer als Grundlagen der Wissenschaft
Bevor wir uns genauer anschauen, was Wolfgang Wiedergut, der leider viel zu früh verstorben ist, gesagt hat, und bevor es ganz praktisch losgeht, ist es mir wichtig, ein paar Grundlagen zu legen beziehungsweise anzusprechen.
Die Wissenschaft geht in vielen und auch in absolut fundamentalen Bereichen von veralteten Annahmen und Voraussetzungen aus. Immer noch wird in den Schulen und Universitäten gelehrt, das Leben sei im Laufe von Jahrmilliarden durch eine Verkettung glücklicher Umstände zufällig entstanden. Immer noch wird in den Schulen und Universitäten gelehrt, dass der Mensch das Produkt von zufälligen Veränderungen im Erbgut sei. Immer noch wird an Schulen und Universitäten gelehrt, dass unser Bewusstsein von unserem Körper und unserer Umwelt komplett getrennt sei. Immer noch wird an Schulen und Universitäten gelehrt, dass wir unseren Genen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und machtlos seien, wenn es um ›ererbte‹ Charakterzüge oder Krankheiten geht.
Immer noch wird uns glauben gemacht, dass die moderne Geschichte der Menschheit erst vor gut fünftausend Jahren mit den Sumerern begonnen habe, dass der Raum zwischen den Dingen leer sei und dass die Natur auf dem Überleben des Stärkeren basiere. Jede einzelne dieser Aussagen stellte sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten als falsch heraus!
Es handelt sich um wissenschaftliche Irrtümer, die inzwischen glasklar widerlegt wurden. Dennoch wird der Glaube daran an Schulen und Universitäten aufrechterhalten.
Bist du ein wahllos zusammengewürfelter Zellhaufen?
Warum ist das wichtig? Aus einem einfachen Grund, auf den der spirituell forschende Wissenschaftler Gregg Braden, der mich seit unserer ersten persönlichen Begegnung 1996 immer wieder neu inspiriert, schon seit vielen Jahren hinweist (u. a. in Im Einklang mit der göttlichen Matrix⁶ oder auch in Verlorene Geheimnisse des Betens⁷). Wenn wir uns nämlich die grundlegende Frage stellen, die Frage aller Fragen: »Wer bin ich?«, dann geben wir uns selbst eine Antwort darauf, die bewusst oder unbewusst mit diesen Irrtümern zusammenhängt.
»Ich bin ein zufällig entstandenes, wahllos zusammengewürfeltes Wesen, dessen Bewusstsein vom Körper und dessen Umgebung komplett abgetrennt vor sich hin vegetiert, das keine Chance hat, sich aus sich selbst heraus zu ändern, geschweige denn weiterzuentwickeln, das eine Geschichte hat, die über Jahrtausende aus nichts als Krieg und Zerstörung besteht, und das sich nach Kräften bemühen muss, andere Lebensformen aus dem Weg zu räumen, um selbst nicht unterzugehen!«
WOW! Das klingt nicht nur furchtbar, das ist es auch! Denn solange wir diese Glaubensmuster in uns tragen, fällt es uns schwer, die Realität klar zu sehen. Eine Realität, die nach Faktenlage vollkommen anders aussieht. Dabei spielt der Punkt, den ich vorhin kurz erwähnt habe, eine herausragende Rolle für dieses Buch.
Wer heute noch glaubt, dass der Raum zwischen den Dingen leer sei, könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Wir wissen inzwischen, dass uns ein universelles Feld verbindet, das unter verschiedenen Begriffen bekannt ist.
Unsere Vorfahren auf den verschiedenen Kontinenten wussten seit Urzeiten von diesem Feld. Es wurde unter anderem als Prana, Chi und Äther bezeichnet und für unsere Ahnen war es selbstverständlich, dass wir Menschen dieses Feld zu unserem Wohlergehen nutzen können. Heute nennen wir es Quantenfeld oder auch vereinheitlichtes Feld.
Bist du ein Teil der sich verströmenden Quelle?
Die zeitgenössische Wissenschaft nämlich und insbesondere die Physik bestätigen nun dieses alte Wissen. Sobald uns bewusst ist, dass wir ständig in einem Ozean aus Lebensenergie baden, verändert sich der Blick auf die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit heißt ja deswegen so, weil sie wirkt. Und sie wirkt immer so, wie wir über sie denken.
Jeder einzelne Gedanke trägt dazu bei, die Welt mit den gerade aktuellen Augen zu sehen. Jeder Gedanke trägt zu unserem jeweils in diesem Augenblick gültigen Blickwinkel bei. Du siehst demnach die Welt auf eine einzigartige Art und Weise, denn nur du denkst die Gedanken, die du denkst. Und es entstehen aufgrund deiner einzigartigen persönlichen Erfahrung einzigartige Bilder, die nur du genauso siehst.
Daraus folgt, dass nur du die Welt so sehen kannst, wie du sie siehst. Jeder andere Mensch sieht dieselbe Tasse, dieselbe Frühlingswiese und denselben Rundumblick vom Gipfel eines Berges ebenso auf seine einzigartige Art und Weise. Und dementsprechend wirkt die erfahrene Wirklichkeit auf unterschiedliche Weise. Was uns dabei aber buchstäblich verbindet, ist das abrufbare Potenzial. Jeder Einzelne hat einerseits Zugriff auf das, was in der alten Matrix noch als ›Leere‹ bezeichnet wurde, und gleichzeitig sind wir alle mit allem über dieses Feld verbunden. Aus dieser vermeintlichen Leere kann jede und jeder Einzelne aus dem Vollen schöpfen.
Jeder und jede Einzelne kann die Lebensenergie einatmen, kann sie in ihrem oder seinem Körper ansammeln und daraus Kraft, Gesundheit, Frieden und Freude schöpfen. Und dieser Ozean wird dadurch nicht kleiner, geringer oder droht gar zu verschwinden. Nein, Liebe – und nichts anderes ist diese Lebensenergie – vermehrt sich immer weiter, je mehr wir sie in uns leben und dadurch (miteinander) teilen.
Die kosmische Quelle verströmt sich in ihrer Freude des Erschaffens aus sich selbst heraus in jeden einzelnen Punkt und an jedem ›Ort‹ des Quantenfeldes – das zeigt der Quantenphysiker Dr. Michael König eindrucksvoll in seiner Arbeit auf. Und je mehr wir die Liebe mit erschaffen, desto größer ist die Freude der Ersten Quelle, die wir in unserem innersten Wesenskern sind, und die Liebe der sich verströmenden Ersten Quelle ergießt sich ewiglich in ihre eigene Schöpfung und damit in sich selbst hinein.
Tunnelblick und Kohärenz
Vielleicht hast du gespürt, wie sich in dir etwas regt oder wie es dich innerlich bewegt, das zu lesen? Gefühle und Emotionen sind ein bedeutender Bestandteil dieser Arbeit und ich möchte sie an späterer Stelle näher vorstellen.
Die Wissenschaft weiß inzwischen, dass Emotionen und Gefühle eine wichtige Rolle für unser Wohlergehen spielen. Diese Aussage dürfte für die meisten banal klingen oder ein alter Hut sein. Untersuchen wir sie aber etwas eingehender, eröffnen sich tiefere Ebenen. Und hier kommt dem Zusammenhang und Zusammenspiel zwischen Herz und Gehirn und den jeweils aufgebauten elektromagnetischen Feldern eine große Bedeutung zu. Es stellt sich die Frage nach der sogenannten Kohärenz dieser Felder. Die Kohärenz beschreibt grob gesagt die Ordnung eines Systems und die Ordnung der elektromagnetischen Felder unserer Organe hat es wahrlich in sich! Das meine ich absolut wörtlich, denn je größer die Ordnung der Felder ist, desto größer scheint die Chance für den Körper in optimaler Balance zu sein.
Sportler beispielsweise, die darum wissen, haben einen großen Vorteil anderen gegenüber. Sie versuchen, sich bewusst in einen Zustand zu versetzen, der heutzutage als the zone bezeichnet wird oder auch als Tunnelblick bekannt ist. Dieser Zustand kann aus mehreren Gründen allerdings nur kurzfristig aufrechterhalten werden. In der Regel wird der Sportlerin oder dem Sportler nur ein Teil dessen vermittelt, was dazu nötig wäre, in dieser zone zu bleiben, allerdings nicht aus Bösartigkeit, sondern teilweise einfach aufgrund der Tatsache, dass dieses Wissen noch nicht vollständig im sogenannten Mainstream angekommen ist.
Andere Mentaltrainer wissen zwar um die segensreiche Wirkung der zone, übersehen aber entweder den spirituellen Aspekt oder lassen ihn aus nachvollziehbaren Gründen beiseite, weil man einerseits als Trainer in der Öffentlichkeit schnell als ›Guru‹ oder Sektierer verschrien ist oder andererseits viele Sportler vermutlich damit überfordert wären.
Bei zwei der großen und den meisten wohl zumindest vom Namen her bekannten zone-Sportlern – Oliver Kahn und Boris Becker – musste der Gedanke des Konkurrenzkampfes beispielsweise trotz zone unbedingt erhalten bleiben. Die Vorstellung, einen der beiden Sportler während des Spiels plötzlich mit verklärtem Lächeln im Strafraum beziehungsweise am Netz zu sehen, um dem vormaligen Gegner die Hand zu reichen und ihn dann glückselig zu umarmen, löst jetzt bei dir vielleicht ein leichtes Zucken der Mundwinkel aus. Die Fans der beiden hätten seinerzeit vermutlich jedoch nichts als Hohn und Spott für sie übrig gehabt.
Leben oder einfach nur durchhalten?
Für uns spielt dieser Konkurrenzgedanke bewusst oder unbewusst zumeist auch noch eine Rolle. Darwins Theorie vom Überleben des am besten Angepassten wurde ja bewusst oder unbewusst zum Überleben des Stärksten umgedeutet. Diese falsche Annahme ging ebenso in unser Weltbild ein wie die Annahme vom vermeintlich leeren Raum und beeinflusst unsere Denkweise entsprechend.
Heute weiß die Wissenschaft, dass die Natur auf dem Prinzip der Zusammenarbeit aufbaut und dass der Raum um uns herum alles andere als leer ist. Wir sollten erkennen, dass wir in vielen grundlegenden Bereichen von Fakten ausgehen, für die niemals Beweise geliefert wurden – das betrifft übrigens auch die Gravitation.
Wir sollten uns bewusst machen, dass auf vielen Gebieten heute die Beweise für eine völlig andere Wahrheit vorliegen. Sobald wir diese Fakten als wahr akzeptieren, bestehen beste Voraussetzungen für die Anerkennung dessen, was ich im Laufe dieses Buches darlegen werde:
Du hast grundsätzlich die Möglichkeit, gesund, jung und voller Freude zu leben. Und zwar so lange, wie du es für angemessen und stimmig hältst.
Du brauchst weder eine bestimmte Technik, noch musst du dich einem bestimmten Ernährungsdogma unterwerfen. Du brauchst keine spezielle Methode und du musst auch nicht jeden Morgen und jeden Abend drei Stunden meditieren. Du musst kein einziges Buch lesen – auch nicht dieses hier – und du musst keine Nahrungsergänzungsmittel schlucken. Du brauchst keinen bestimmten Lehrer oder Guru, abgesehen von deiner Offenheit für das Leben.
Im Alter von sieben kam eine meiner drei bezaubernden Töchter einmal morgens noch ein bisschen schlaftrunken in mein Büro und fragte mich, was ich besser fände, wie ein Erwachsener und langweilig zu sein oder wie ein Kind und Spaß zu haben und Abenteuer zu erleben. »Wenn es nur diese Auswahl gäbe, würde ich auf jeden Fall das Kind wählen«, sagte ich. »Aber wie wäre es mit einer dritten Variante? Erwachsen werden und Freude und Abenteuer einfach in die Welt der Erwachsenen mitnehmen?« Meine damals noch kleine Maus strahlte zustimmend.
Um vollständig frei zu sein, benötigst du nur eins – dein eigenes Bewusstsein.