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Erstes Erwachen
ОглавлениеDas Frühjahr des Jahres 3217 n.d.A. war angebrochen und bereits einige Monate waren seit Fanirs Gespräch mit Gandaros vergangen. Es war früher Morgen und Fanir saß zusammen mit Maurah auf der Holzbank vor dem Haus von Maurahs Eltern. Sie waren wegen der Kälte in dicke Decken eingewickelt und beobachteten, wie eine dunkle Gestalt die Hauptstraße von Hornstadt hinaufkam und sich ihnen näherte. Karameen sah genau so aus, wie er sie in Erinnerung hatte: Rote Augenklappe und rote Lippen, alles andere an Ihr war ein tiefes Schwarz. Und sie schien keinen Tag gealtert zu sein. Sie bewegte sich geschmeidig und wirkte trotz ihrer eher zierlichen Statur auf eine verblüffende Weise stark. Karameen kam die leicht ansteigende, wegen der langen Trockenheit staubige Straße hinauf und ging mit zielsicherem Schritt direkt auf Maurah und Fanir zu. Je näher sie kam, desto deutlicher konnten Maurah und Fanir die dicken Staubschichten auf ihrer Kleidung und ihrem Haar erkennen, die auf eine lange Reise hindeuteten.
„Guten Morgen Kinder! Habt Ihr etwas Heißes zu trinken für eine alte Frau? Es war doch recht kalt die letzten Stunden vor dem Morgengrauen und ein Tee würde mir mit Sicherheit gut tun!“ Maurah sprang von der Bank auf und umarmte Karameen wie eine alte Freundin. Beide lächelten sich an und Fanir konnte die Vertrautheit zwischen ihnen förmlich in der Luft spüren. Nach der Umarmung wandte Sie sich mit einem freundlichen Stirnrunzeln an Fanir: „Nun ist es also auch bei Dir so weit.“ Ihr prüfender Blick schien durch seine Augen hindurch in seinen Kopf zu wandern und plötzlich explodierte ein freundliches und warmes Gefühl des Willkommenseins in seinem Kopf. Er bekam kaum noch Luft, so überrascht war er über dieses ihm bis dahin vollkommen unbekannte und überwältigende Gefühl. Die Worte, die Karameen parallel zu dieser besonderen Begrüßung sprach, nahm Fanir kaum wahr. „Herzlich Willkommen bei uns! Ich freue mich auf eine gute gemeinsame Zeit, mein Kleiner!“ Umso deutlicher nahm jedoch Maurah diese Worte wahr, über die sie mindestens genauso verblüfft war wie Fanir über die besondere Art der Begrüßung. Fast versagte ihr die Stimme, als sie sich mit weit aufgerissenen Augen an Karameen wandte: „Was meinst Du mit willkommen bei uns? Was hat das zu bedeuten?“. Karameen ließ Ihre Blicke zwischen den beiden Freunden mit einem Lächeln hin und her schweifen. Dann senkte sie ihre Stimme verschwörerisch und sagte: „Lasst uns ins Haus gehen und den Tee trinken. Ich denke, ich bin Euch eine Erklärung schuldig.“
Im Haus war es warm und hell. Der Küchentisch aus schwerem, dunklem Holz glänzte in der noch tief stehenden Sonne, die durch das kleine Fenster hereinströmte. Man konnte die Staubkörner in der Luft im Sonnenlicht erkennen. Der ganze Raum strahlte Geborgenheit und Gemütlichkeit aus. Dies wurde durch den dampfenden Tee, den Maurah für alle drei auf den Tisch stellte, noch gesteigert. Alle drei setzten sich schweigsam an den Tisch. Während Karameen angestrengt überlegte, was sie sagen sollte – und durfte, sahen Maurah und Fanir sie aufmerksam und gespannt an. Karameen schlürfte geräuschvoll an dem dunklen Tee. Die Farbe von Ihren Lippen hinterließ einen roten Abdruck auf dem Gefäß. „Ihr wisst beide, welche Gefahren Tarris drohen. Gandaros hat es Dir ausführlich erklärt, Fanir!“ Sie sah ihm prüfend in die Augen, als ob sie feststellen wollte, dass er auch tatsächlich den Ernst der Situation erkannt hatte. Er bekundete durch ein kurzes Nicken, dass es so sei und hing weiter aufmerksam an ihren Lippen. Karameen ließ den Blick hinüber zu Maurah wandern. „Wir beide, Maurah, haben uns schon oft über die drohenden Gefahren unterhalten und auch schon über viele der Hintergründe diskutiert. Im Wesentlichen geht es darum, dass einige sehr mächtige Wesen, die einstmals Geschöpfe dieser Welt waren und durch die Magie zum Bösen geführt wurden, ein Tor zu anderen Welten öffnen möchten. Mit der Hilfe der dort lebenden, schrecklichen Geschöpfe werden Sie unsere Welt versklaven und zerstören. Wenn sie eines Tages Erfolg haben sollten, wird das Leben, wie wir es kennen, abrupt enden.
Ihr wisst auch, dass es eine Gemeinschaft aus magisch begabten Geschöpfen dieser Welt gibt, die mit aller Macht verhindern möchten, dass es soweit kommt. Was Ihr bis jetzt nicht wusstet, ist, dass Ihr beide – ja Ihr habt richtig gehört, dass Ihr alle beide der Magie gegenüber so aufgeschlossen seid, dass Ihr nach bestandener Ausbildung zu dieser Gemeinschaft gehören könnt!“ Maurah und Fanir sahen sich entgeistert an. Jeder hatte von dem anderen vermutet, dass er ebenfalls einige wenige magische Fähigkeiten innehatte. Jedoch hätte keiner von dem anderen jemals gedacht, dass er ebenfalls so ausgeprägt magisch war, dass er für die Gemeinschaft interessant sein könne. Beide waren überaus glücklich über diese Information. Jeder von Ihnen hatte sich in der letzten Zeit schon häufig Gedanken darüber gemacht, ob ihre Freundschaft durch die eigenen magischen Fähigkeiten beendet werden würde. Sie strahlten über das ganze Gesicht.
„Ich sehe, es stört Euch nicht wenn Ihr in Zukunft zusammen trainieren und lernen werdet! Das ist ein guter Start. Jedoch müsst Ihr wissen, dass sich Euer Training nicht gleich gestalten wird, da Eure magische Begabung stark unterschiedlich ist! Ihr müsst diese Unterschiede unbedingt verstehen, damit Ihr – falls es notwendig sein sollte – genau wisst, wir Ihr Euch gegenseitig am besten unterstützten könnt! Daher möchte ich dieses erste Zusammensein gerne dazu nutzen, Euch über Euch selbst besser zu informieren. Bitte vergesst nicht, dass Ihr genau wissen müsst, was der andere kann, wozu er fähig ist und vor allem, wozu er nicht fähig ist und somit Hilfe benötigen könnte!
Maurah ist mir von der Veranlagung her sehr ähnlich. Ich habe dies bereits kurz nach dem Start unserer gemeinsamen Übungen vor fast zwei Jahren gemerkt, als wir eine Wanderung zu den Tälern im Süden von Hornstadt unternommen hatten. Es sind wilde und schöne Täler, in denen wir seltene Pflanzen zu finden hofften. Jedoch muss man in diesen Tälern damit rechnen, auf Karruum zu treffen, da sie sich in den warmen Niederungen sehr wohl fühlen.“
Sie waren bereits drei Stunden von Hornstadt entfernt und der schmale Pfad, dem sie folgten, wand sich vor Ihnen durch einen mittlerweile tiefgrünen Wald. Die Nadelbäume waren auf den Höhen zurückgeblieben und fast ausschließlich durch große Laubbäume ersetzt worden, deren Blätter leise im Wind flüsterten. Es wurde stetig wärmer und die Vielfalt der Pflanzen nahm mit jedem Meter, den sie tiefer in die Täler eindrangen, zu. Karameen hatte Maurah im letzten Winter viele der Pflanzen erklärt, die die magischen Fähigkeiten einer Magierin beeinflussten konnten und hatte Maurah unendlich viele Zeichnungen von diesen Gewächsen anfertigen lassen. Heute war der Tag, an dem Maurah ihr Wissen überprüfen und die Pflanzen in der Natur finden sollte – eine schwierige Übung. „Maurah, ich denke, es ist an der Zeit, dass Du zeigen kannst, was Du gelernt hast! Kannst Du Dich an das für uns so wichtige Hynaskraut erinnern?“ Maurah wusste sofort und ohne nachzudenken, was zu tun war. Hynaskraut hatte, so wie Karameen es beschrieben hatte, einen unverwechselbaren Duft. Der Duft war sehr, sehr süßlich, erinnerte aber gleichzeitig an Minze. Maurah sog die warme Luft durch ihre Nase und konnte augenblicklich erkennen, wie die Pflanze tatsächlich roch. Sie würde diesen Geruch in ihrem Leben nie wieder vergessen und immer wissen, wenn Hynaskraut in der Nähe wäre. Sofort folgte sie dem Duft und fand nach kurzer Zeit die unscheinbare Pflanze. Sie sah genauso aus wie in der Zeichnung, die sie mit Karameens Hilfe vor einigen Wochen angefertigt hatte. Karameen war begeistert. „Das ging aber schnell – prima. Bevor wir nun nach anderen Pflanzen suchen, werden wir ausprobieren, wie sie wirkt. Gib mir das Hynaskraut“. Maurah entfernte die Blätter der Pflanze vorsichtig von dem zierlichen Stamm und reicht sie Karameen. Beide machten es sich im weichen Moos am Rande des Pfades bequem und Karameen benutzte den Mörser, den sie immer dabei hatte, um die Blätter in einen duftenden Brei zu verwandeln. Den Brei teilte sie in zehn winzige Portionen und wickelte acht davon in ein Blatt, das sie nicht zermahlen hatte. Sie reichte Maurah eine der beiden übrigen Portionen. „Mehr als dies, was ich Dir hier gebe, darfst Du niemals auf einmal einnehmen! Selbst diese Dosis wird viele Stunden wirken! Zerkau‘ es langsam und behalte es lange im Mund. Der Geschmack ist ausgezeichnet und die Wirkung ist deutliche besser, wenn Du es lange im Mund behältst. Es wirkt auch wesentlich schneller, wenn es lange mit Deinem Speichel in Kontakt war“.
Beide nahmen ihre Portion in den Mund. Karameen stand wortlos auf und ging langsam weiter. Maurah folgte ihr und konzentrierte sich auf die Pflanze in ihrem Mund, die ein eigenes Leben zu entwickeln schien. Sie prickelte auf ihrer Zunge und der Geschmack verstärkte sich von Minute zu Minute. Das Prickeln wurde kurz darauf wieder schwächer, wanderte dafür aber langsam von ihrer Zunge in ihren Kopf und in ihren Rücken, wo sich eine wohlige Wärme verbreitete. Maurah wurde sich sehr deutlich der vielen Lebewesen bewusst, die sich in der näheren Umgebung befanden. „Die Wirkung des Hynaskrautes sollte nun eingetreten sein. Maurah, siehst Du die Stachelkröte dort vorne? Versuch‘ doch einmal, ihre Gedanken zu verstehen. Und falls dies klappt, versuche, sie zu beeinflussen!“ Maurah konzentrierte sich auf die Stachelkröte, konnte aber keine Gedanken im eigentlichen Sinn wahrnehmen. Was sie jedoch spürte, war der unbändige Drang, Fliegen fressen zu müssen. Dies nahm sie in Bildern wahr, die ihr eine Fliegen fressende Stachelkröte zeigten. Wie sollte sie solch einfache Gedanken beeinflussen? Maurah stellt sich eine dicke, fette Schmeißfliege vor, die sich auf ihren Fuß setzte. Im Bruchteil einer Sekunde und nach nur einem weiten Sprung landete die Stachelkröte auf ihrem Schuh – verblüfft, keine Fliege vorzufinden. Karameen war ebenfalls verblüfft. Niemals zuvor hatte sie einen Magae gesehen, dem es so schnell gelungen war, ein Lebewesen nicht nur zu beeinflussen, sondern zu steuern.
Ein Schatten fiel auf ihr Gesicht. Karameen blickt nach oben. Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit raste einer der neuen Drachen auf sie zu. Sofort versuchte sie, die Gedanken des Drachen mit Hilfe des Hynaskrautes zu beeinflussen – jedoch ohne jede Wirkung. Bevor Karameen einen Abwehrzauber wirken konnte, landete der Drache vor ihren Füßen, wandte den Kopf und blickte zu Maurah. „Bitte sei nicht erzürnt, Karameen! Ich musste sie einfach rufen“, sagte Maurah leise. „Sie war die einzige, mit der ich wirklich Kontakt aufnehmen konnte. Sie denkt fast wie wir.“ Karameen war sprachlos. „Sie? Warum nennst Du den Drachen sie?“ „Weil sie ein Weibchen ist und Maranda heißt.“
Maranda näherte sich langsam und äußerst geschmeidig Maurah. Wie ein vorsichtiges Zupfen kündigte sich die Kontaktaufnahme des Drachen in Maurahs Kopf an. „Was bist Du?“ nahm Maurah die Frage in ihrem Kopf wahr. Auch dieses Mal wurden die Worte in Bildern dargestellt. Sie spürte eine ungeahnte Vertrautheit. Der Drache war ihr von Gefühlen und Einstellungen her sehr ähnlich. „Ich bin eine Homuae, eine junge Magae der Homuae. Ich versuche gerade, mit Hilfe von Hynaskraut neue Freunde zu finden, zu denen ich früher keinen Kontakt aufnehmen konnte.“ Maranda stand jetzt direkt vor Maurah. Sie überragte Maurah um ein Vielfaches – auch wenn sie mit ihrem fünf Schritte langen Körper für einen neuen Drachen eher klein und noch lange nicht ausgewachsen war. Ihre Nüstern näherten sich Maurah bis auf eine Handbreit und beschnüffelten Maurah. „Du bist so ähnlich wie ich es bin – auch wenn Dein Äußeres anders ist. Wie kann dies sein?“ „Ich kann es Dir nicht erklären.“ antwortete Maurah. „Ich habe mich noch nie mit einem Drachen unterhalten oder in seine Gedanken geblickt. Aber auch ich spüre, dass wir ähnlich sind. Es ist ein gutes Gefühl.“ Maranda breitete ihre Flügel aus und flog davon. „Ich möchte Dich gerne wiedersehen!“ übermittelte sie in Gedanken und war verschwunden.
Nachdem Maurah erläutert hatte, welche Art von Gedankenaustausch zwischen dem Drachen und ihr stattgefunden hatte, leuchteten die Augen von Karameen voller Zuversicht. Maurah hatte sich als ein überaus würdiger Anwärter auf eine Mitgliedschaft im Bündnis der Erfahrenen gezeigt. Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug. Maurah lernte weitere Pflanzen und deren verstärkende Wirkung auf ihre magischen Fähigkeiten kennen. Aber auch Heilkräuter und ihre Anwendung zeigte Karameen ihr. „Viele dieser Pflanzen wirst Du in einiger Zeit nicht mehr benötigen. Sie helfen Dir am Anfang, Deine magischen Fähigkeiten zu verstehen und sie zu verwenden.“ Während Karameen dies sagte folgten Sie dem Pfad um eine enge Biegung. Vor ihnen öffnete sich ein weites Tal, das mit hochstehendem Gras bewachsen war, das sich leicht im Wind bewegte. Die Grenze des Waldes zog sich nun ein wenig die Hänge der umliegende Berge hinauf.
Maurah ließ ihren Blick über die Wiesen wandern und stutzte dann. Einige hundert Meter weiter hinten im Tal befanden sich mitten in der Wiese schwarze Türme - mindestens so hoch wie drei ausgewachsene Homuae. Am unteren Ende eines jeden Turmes führte eine dunkle Öffnung in die Erde. Auch Karameen hatte die Türme bemerkt. Sie hielt Maurah an der Schulter fest, so dass sie nicht weitergehen konnte und deutete mit dem anderen Arm zu den Türmen. „Dies sind Eingänge zu den unterirdischen Bauten der Karruum. Ich habe selten so viele nebeneinander gesehen. Im letzten Jahr waren sie mit Sicherheit noch nicht hier. Wir sollten schnell von hier verschwinden! Wir machen uns auf den Weg nach Hause. Versuche, Geräusche zu vermeiden!“
Während sie sich vorsichtig auf den Rückweg machten, ließ Maurah ihren Gedanken freien Lauf und versuchte, Lebewesen zu erspüren. Sie fühlte fremdartige Gedanken, die sie an Ameisen erinnerten, die sie während des Marsches einige Male gespürt hatte. Dieses Mal waren die Gedanken jedoch deutlich komplexer und intelligenter und die Bilder, die sie wahrnahm, kamen ihr wie eine Unterhaltung vor, die über weite Ferne in Gedanken geführt wurde. Sie tastete sich an diesen Gedanken entlang und je näher sie der Ursprungsquelle kam, desto klarer und präziser wurden die Bilder, die sie sah. Um sie herum krochen unzählige schwarze, ameisenähnliche Geschöpfe im Halbdunkel, die die Größe von großen Hunden hatten. Sie konnte sehen, wie sie übereinander krochen, sich mit ihren Fühlern betasteten und spürte dann auch ein leichtes Kribbeln an ihrem Körper. Sie konnte eine verwirrende Vielzahl von Gedanken spüren, die auf sie einströmten. Ihr war schlagartig bewusst, dass sie sich mit ihren Gedanken in einem dieser Geschöpfe befand und genau das empfand und fühlte, was auch dieses Wesen empfand und fühlte. Maurah blieb wie angewurzelt stehen. Das Wesen führte eine Unterhaltung mit einer anderen seiner Art, einer Frau mit dem Namen Karrsainjja0000001.
Maurah fragte sich in Gedanken, was dies für Geschöpfe waren. Im selben Moment spürte sie, dass Karrsainjja0000001 die Frage wahrgenommen hatte. Ohne Verzögerung spürte sie einen glasklaren Gedanken, der in ihrem Kopf explodierte: „Was tust Du hier?“ Der Gedanke traf sie mit solch einer Wucht, dass sie ins Schwanken geriet und umgefallen wäre, hätte Karameen sie nicht gestützt. Die Gedankenverbindung war unterbrochen. Sie spürte, wie Karameen sie schüttelte. „Was ist los mit Dir? Wach auf!“ Maurah nahm ihre Umgebung langsam wieder wahr, als wenn sie aus einem Traum erwachte. Sie sah Karameen mit großen Augen an. „Ich hatte Kontakt zu den Wesen in den Türmen! Sie sind wie Ameisen. Und eine von ihnen hat mich entdeckt. Sie heißt Karrsainjja0000001 und ihre Stimme war laut und klar in meinem Kopf, bis ich zusammengerochen bin.“
Aus der Richtung der Türme hörten die beiden ein aufgeregtes Schnattern und Klappern, das zunehmend lauter wurde. „Lauf!“, schrie Karameen und rannte selbst ebenfalls los. Sie liefen so schnell sie konnten, aber die Geräusche der Verfolger kamen auch nach einer guten Stunde noch langsam, aber stetig näher. Die Hänge der umliegenden Berge waren bereits wieder mit Nadelbäumen durchsetzt, als Maurah die Kräfte verließen. „Du musst mich zurücklassen Karameen. Ich kann nicht mehr lange laufen.“ „Das kommt gar nicht in Frage“, antwortete Karameen. „Lass uns noch ein kleines Stück weiter rennen, bis wir eine enge Stelle zwischen den Bergen erreichen. Dort werden wir uns verteidigen. Erinnerst Du Dich an die Engstelle zwischen den Felsen, durch die wir am Ende des steileren Teiles des Pfades heute am Vormittag gekommen sind? Bis dorthin musst Du durchhalten!“ Sie rannten weiter und die Bäume und Felsen flogen geradezu an Ihnen vorbei. Maurah passierte die Engstelle als erste. Die Felsen stiegen hier einige Meter fast senkrecht an der Seite des Weges in die Höhe. Die Engstelle war eher eine Spalte, durch die sie beide gleichzeitig nicht nebeneinander hätten gehen können. Maurah lehnte sich gegen die graue Felswand und atmete schwer. Auch Karameen hatte die Engstelle passiert. Sie sah weder erschöpft aus noch atmete sie schwer. Sie gab Maurah einige Blätter. „Iss dies und versuche anschließend den Selbstheilungszauber, den wir zusammen geübt haben! Gib Dir Mühe! Wir werden uns verteidigen müssen und Du musst Dich schnell erholen!“ Sie musterte Maurah entsetzt. „Du hast keine Waffe! Das müssen wir ändern, falls wir Hornstadt jemals wieder erreichen.“
Karameen wandte sich dem Weg zu, den sie zurückgelaufen waren und wartete angespannt. Die Geräusche der Karruum waren noch entfernt, obwohl sie deutlich lauter geworden waren. Maurah hatte die Blätter gegessen und wirkt nun den Zauber. Nachdem sie die letzte Geste vollbracht und das letzte Wort in Gedanken gesprochen hatte, spürte sie augenblicklich, wie sie eine starke Wärme erfasste, die in jeden Winkel ihres Körpers strömte. Sofort war sie hellwach und fühlte sich erholt. Zudem konnte sie zuschauen, wie die kleine runde Narbe auf ihrem Handrücken verschwand! Karameen wandte sich noch einmal zu Maurah um. „Du siehst bereits erholt aus. Nimm nun noch diese Portion vom Hynaskraut. Wenn sie kommen, versuche in ihre Gedanken einzudringen und sie aufeinander zu hetzten! Ich selbst werde derbere Zauber verwenden. Lass Dich nicht von dem ablenken, was ich tue und denk daran, wie Du Deinen eigenen Geist vor anderen verschließen kannst! Ich brauche Deine Hilfe!“ Sie wandte sich wieder dem abschüssigen Weg zu. Sol stand schon etwas tiefer und schien durch die Verengung im Fels. Karameen war gegen das Licht von Sol nur noch eine Silhouette. Dies wurde durch die schwarze Kleidung, die sie wie immer trug, noch verstärkt.
Die Karruum tauchten hinter der Biegung auf, die rund dreihundert Meter von den beiden Magae und der Engstelle entfernt war. Karameen zog ihr Schwert. Es stammte aus alten Zeiten und es war eine der wenigen hervorragenden Waffen, die einen eigenen Namen erhalten hatte. Es hieß Seelenwaage und es war in der Lage, mit Hilfe von magischer Energie die Seelen der Erbarmungswürdigen, die von ihm getroffen wurden, in eine andere Welt zu schleudern. Es verbreitete Furcht, wenn es gezogen wurde.
Die Karruum hatten sie entdeckt und krabbelten sehr langsam und vorsichtig weiter auf sie zu. Maurah schickte ihre Gedanken zu dem vordersten Karruum und nahm Kontakt auf. Sie sah durch die Augen des Wesens. In dem Moment, in dem ein zweiter Karruum an ihr vorbeilief, stellte sie sich vor, es sei ein angreifender Schimmerlöwe – das gefährlichste Raubtier, das sie in ihrem Leben bisher kennengelernt hatte. Die Reaktion war nicht unerwartet. Sofort stürzten sich viele der Karruum auf ihren Kameraden und zerfleischten ihn. Offensichtlich war die Beeinflussung erfolgreich. Maurah war aufgrund ihres Erfolges begeistert – ebenso wie Karameen. Maurah ließ den Karruum eine Wendung vollziehen und stellte sich bei jedem weiteren Artgenossen, den sie durch die Augen ihres Opfers sehen konnte, vor, dass er ebenfalls ein Schimmerlöwe sei. Fast fünfzig Karruum wurden so von ihren Artgenossen in Stücke gerissen. Der Weg färbte sich bereits durch das violette Blut der Karruum, ohne dass diese sich auch nur ein kleines Stück den beiden Magae genähert hatten.
Karameen war nicht untätig gewesen: Genau über den Karruum waren innerhalb weniger Minuten tiefschwarze Gewitterwolken aufgezogen. Aus diesen regneten von einem Augenblick auf den anderen kopfgroße Hagelkörner. Parallel dazu zuckten mächtige Blitze auf die Karruum, die hunderte von ihnen zu Asche zerfielen ließen. Die Exoskelette derjenigen, die durch die Blitze getroffen wurde leuchteten in einem unheimlichen, phosphoreszierenden Grün, während sie vergingen. Sie tauchten die Hänge, obwohl die Sonne noch am Himmel stand, in einen hellen Grünton. Die Hagelkörner trieben alle anderen hinter die Wegbiegung zurück und die beiden Frauen sahen sich aufgrund ihres Erfolges gutgelaunt an. „Das hast Du wirklich gut gemacht“, sagte Karameen, „jedoch spielt bei Insektenvölkern die Höhe der Verluste kaum eine Rolle. Es werden noch viele kommen. Überleg Dir andere Angriffsmöglichkeiten, falls Deine Vorgehensweise nicht mehr funktionieren sollte! Denk an das, was wir im letzten Winter besprochen haben!“
Nur einen Moment später näherte sich ein nicht endender Strom von Karruum der Wegenge, in der sich Maurah und Karameen befanden. Es waren hunderte, die sich nun weder durch Hagel noch durch zerstörerische Blitze in ihrem Vorwärtsdrang aufhalten ließen. Maurah nahm erneut Kontakt auf. Sie versuchte, die ersten Linien der angreifenden Karruum gleichzeitig mit ihren Gedanken zu erreichen und sie auf ihre folgenden Artgenossen zu hetzen. Diesmal ohne Erfolg. Sie spürte, wie kurz nach ihrem Versuch Karrsainjja0000001 alle falschen Vorstellungen, die sie den angreifenden Karruum vermittelte, zerstörte und die Krieger vorantrieb. Was konnte sie nun tun? Welche anderen Angriffsmöglichkeiten hatte Karameen gemeint? „Maranda – ich brauche Hilfe“, schrie Maurah in Gedanken, so laut sie konnte. „Wie kann ich Dir helfen?“ kam die Antwort fast augenblicklich. „Wir werden von riesigen Ameisen angegriffen!“ Maurah sendete das Bild der Karruum und verknüpfte es mit dem Gedanken für Nahrung. „Hier sind hunderte von diesen Wesen. Genug für viele von Deinem Volk! Sei vorsichtig.“
Durch die Blitze, die Karameen beschworen hatte, waren viele kleine Brände am Rand des Weges entstanden. Karameen vollführte einige wenige Gesten und gewann Macht über das Feuer. Es loderte auf und bewegte sich allen Winden zum Trotz von beiden Wegesrändern schnell auf die Karruum zu. Es entstand eine Feuerwand, die, als sie den Weg erreichte, viele der Angreifer auf der Stelle verbrannte und quer durch das Tal eine Barriere aus Feuer erschuf. Die angreifenden Karruum wurden in zwei Teile aufspaltet. Ein Teil vor dem Feuer und ein Teil zwischen der Flammenwand und der Engstelle. Aber immer noch näherten sich fast fünfzig Karruum der Engstelle. Maurah nahm erneut Kontakt auf. In Gedanken verwandelte sie den Weg vor den Karruum in einen tiefen Abgrund, aus dem eine eisige Kälte aufstieg. Sie projizierte diesen Gedanken in die Gehirne der Karruum. Die Angreifer stoppten fast sofort, unsicher, was sie nun tun sollten und wurden durch die eingebildete Kälte bewegungslos. Karameen stürmte aus der Wegenge und setzte Seelenwaage unbarmherzig ein. Die Klinge drang durch die harten Panzer wie ein Messer durch Butter. Der Weg färbte sich erneut in einem dunklen Violett. Es verging nur eine kurze Zeit, bis Karameen die bewegungslosen Karruum bis auf den letzten getötet hatte.
Bis auf das Knistern des Feuers herrschte nun eine gespenstische Stille. Dann begann die Luft zu rauschen, die durch die Schwingen der neuen Drachen geteilt wurden. Es waren sieben, die sich auf Nahrungssuche begeben hatten, nachdem Maurah Kontakt zu Maranda aufgenommen hatte. Sie stürzten sich direkt hinter der Flammenwand auf die Karruum. „Lass uns nach Hause gehen. Es wird noch eine Weile dauern und wir werden erst nach Einbruch der Dämmerung in Hornstadt ankommen. Es ist an der Zeit.“ Karameen steckte Seelenwaage in die Scheide, wandte sich um und marschierte los.
„Diese Reise“, Fanir, „zeigt Dir, wie unsere magische Veranlagung die Magie prägt, die Maurah und ich wirken können. Unsere besonderen Fähigkeiten liegen darin, dass wir andere Wesen für uns nutzen, sie beeinflussen und sie manchmal auch steuern können. Außerdem fällt es uns leicht, uns die Elemente dienbar zu machen. Diese beiden Arten der Magie beherrschen wir besonders gut und können besonders starke Zauber wirken. Jeder magisch Begabte hat meist eine Fähigkeit oder auch eine Art von Magie, die bei ihm sehr stark ausgeprägt ist. Die anderen Arten der Magie sind meist nicht stark entwickelt, selbst wenn sie Nichtmagiern äußerst ungewöhnlich erscheinen. Auch gibt es große Unterschiede in der Stärke der magischen Veranlagung. Manche Magier sind überaus mächtig, andere können die Magie nur in geringem Ausmaß anwenden.“
Karameen blickt Fanir in die Augen. „Um Deine Fähigkeiten zu trainieren und zu stärken, muss ich in einem ersten Schritt feststellen, wo Deine Stärken liegen. Dafür möchte ich nun einen engen Kontakt zu Dir herstellen und mich mit Deinen Gedanken und Deiner Magie verbinden. Es kann sich, da der Kontakt viel tiefer sein wird als bei der Begrüßung, unangenehm anfühlen. Sei Dir aber sicher, dass es notwendig ist! Gestattest Du mir dies?“. Fanir wusste nicht, was er sagen sollte und erteilte die Erlaubnis durch ein Nicken. Karameens Augenkontakt intensivierte sich und Fanir hatte das Gefühl, dass sich ein Faden durch seine Augen in seinen Kopf und weiter in seinen Rücken zog. Er merkte, wie Karameen in seinen Verstand nach Erlebnissen suchte, in denen er mit Magie in Berührung gekommen war oder Magie angewendet hatte. Er konnte fühlen, wie sie auf magische Momente in seinem Leben aufmerksam wurde, die ihm selbst bisher nicht bewusst gewesen waren. Karameen wurde auf den Augenblick aufmerksam, in dem er das erste Mal in seinem Leben Sternenstaub berührte.
Sein Vater war auf die Jagd gegangen und hatte die schwere Eisenkiste in der Ecke des Wohnraumes versehentlich offen gelassen. Fanir bemerkten einen rötlichen Schimmer, der aus der Kiste zu kommen schien. Vorsichtig ging er auf die Kiste zu und blickt hinein. In ihr befand sich eine Vielzahl verschiedener Waffen. Das rötliche Schimmern kam von einem Schwert, das sich zusammen mit einem Kettenhemd unter vielen anderen Messern, Dolchen und zwei Bolzenschleuderern befand. Fanir streckte seine kleine Hand aus und zog das Schwert mit großer Anstrengung unter den anderen Waffen hervor. Das Schwert war leicht. Nachdem er es von den anderen metallisch schimmernden Waffen befreit hatte, konnte er es ohne Mühe vor sich halten. Es lag wie angegossen in seiner Hand und ließ sich leicht wie eine Feder durch die Luft bewegen. Es war ein gutes Stück länger als er selbst und hätte ihn eigentlich nach vorne ziehen müssen, aber dies war nicht der Fall. Das Heft hatte die gleiche Temperatur wie seine Hand und es schien zu schrumpfen, um noch besser von seinen Fingern umschlossen werden zu können. Seine eigene Wärme floss in das Schwert und kam mit einem Flüstern wieder zu ihm zurück. Es war, als wenn sein Blut von seinem Körper in das Schwert und zurück strömte – als sei das Schwert ein Teil seines Körpers. Das Flüstern sprach ihm Mut zu und er fühlte sich unglaublich stark und erwachsen. Ein Strom von Energie strömte aus seinem Rücken durch den Arm in das Schwert und brachte den roten Stein zum Leuchten. Die Linien, die sich vom Stein durch das Metall zogen, glühten ebenfalls in dem dunklen Rot. Er stand still und war sehr stolz auf sich selbst - mit solch einem großen Schwert in der Hand.
Der Moskito näherte sich dem sich nicht bewegenden Fanir und freute sich auf seine Mahlzeit. Er flog in vielen Kurven und Bögen auf Fanir zu. Am Rande seiner Aufmerksamkeit hörte Fanir das Geräusch, das auf ein unangenehmes Jucken in nächster Zeit hindeutete. Unbewusst schlug er nach dem Moskito. Er hatte vergessen, dass er ein Schwert in der Hand hielt. Sternenstaub schoss wie ein rötlich schimmernder Blitz auf den Moskito zu. Die Bewegung war so schnell, dass Arm und Schwert kaum noch zu erkennen waren. Der Moskito wurde in der Luft geteilt und ein winziger Bluttropfen, der Rest der letzten Mahlzeit des Moskitos, rann langsam an der Klinge hinunter.
Er spürte, wie Karameen der Atem stockte. Er hörte sie in seinen Gedanken: „Du hast eine außergewöhnlich starke Verbindung zu diesem Artefakt. Wie oft hast Du es schon benutzt?“ Fanir dachte nach. Er hatte tatsächlich eine enge Verbindung zu Sternenstaub. Allerdings hatte er es seit diesem ersten Kennenlernen in den ganzen darauf folgenden Jahren - bis auf die Zeit, in der er die Kopien des Schwertes anfertigen ließ - nur wenige Male berührt. Benutzt hatte er es kein einziges Mal. Jedoch fühlte er ständig, dass das Schwert sich in seiner Nähe befand. Es bestand eine äußerst enge Verbindung. „Benutzt habe ich es noch nie. Ich habe es immer versteckt aufbewahrt und mir Kopien von ihm fertigen lassen, die ich im Training gebrauchte. Jedoch ist es mir immer irgendwie nahe, als bestehe ein Band zwischen uns, dass nicht reißen kann.“ Die Antwort erfolgte wiederum in seinen Gedanken: „Wie auch Gandaros Dir sicherlich erklärt hat, ist es gut und richtig, das Schwert versteckt zu halten und niemandem zu sagen, dass es sich in Deinem Besitz befindet. Insbesondere den Namen solltest Du niemals erwähnen, wenn Du nicht absolut sicher bist, dass Du mit Vertrauten sprichst. Nichts desto trotz wird es ein wichtiger Teil Deiner Ausbildung sein, zu verstehen, wie Du mit Sternenstaub Deine magischen Fähigkeiten nutzen kannst. Lass uns jetzt beginnen: Stell Dir vor, dass das Schwert zu Dir kommt. Hier auf den Tisch, der vor Dir steht. Stell Dir vor, wie es aussieht. Denke an das Gefühl, das Du hast, wenn Du es in der Hand hältst. Rufe es! Fanir konzentrierte sich und wünschte sich das Schwert auf den Tisch. Jedoch blieb der Tisch, abgesehen vom Tee, so leer wie er vorher war. „Wünsche nicht, rufe!“, kam der Gedanke von Karameen. Fanir sprach nun zu Sternenstaub wie er auch zu Maurah gesprochen hätte. „Ich brauch Dich hier! Komm zu mir!“ Auf dem Tisch zeigt sich ein dunkelrotes Flimmern. Kurz darauf lag das Schwert auf dem Küchentisch. „Nimm‘ es in die Hand. Ich möchte gerne wissen, wie Du Deine magischen Fähigkeiten einsetzt, wenn Ihr in Verbindung seid.“ Karameen konnte spüren, wie eng die Verbindung war. Sie spürte, wie ein mächtiger Strom magischer Energie von Fanir in das Schwert wanderte, gleichzeitig aber auch die Magie in Fanir durch das Schwert um ein Vielfaches verstärkt wurde. Beide Teile der Verbindung zwischen Magae und Schwert profitierten von ihr und verstärkten sich gegenseitig in unglaublicher Weise.
Karameen hatte genug gesehen und zog sich vorsichtig aus dem Bewusstsein von Fanir zurück. Sie war überaus zufrieden, da sich ihr für die Zukunft ein mächtiger Mitstreiter offenbart hatte. Die Aufgabe, die nun vor ihr lag, faszinierte sie. Sie würde Fanir im Laufe der nächsten Jahre zu einem mächtigen Magae ausbilden. Seine besondere Stärke lag mit Sicherheit darin, enge Verbindungen mit anderen magischen Kräften einzugehen. Es würde sich herausstellen, ob dies auch mit Homuae oder anderen magischen Geschöpfen möglich war. Jedoch waren die magischen Möglichkeiten, in die sie Einblick bekommen hatte, auch in vielen anderen Bereichen deutlich größer als sie es sich vorher erhofft hatte. In vielen Ausbildungsabschnitten würde sie daher das Training und die Übungen gemeinsam mit Maurah und Fanir abhalten können. Dies war gut, da sie Zeit sparen konnte. Der erste Teil der Ausbildung der beiden jungen Magae musste bis zu Fanirs fünfzehnten Geburtstag abgeschlossen sein. Bis dorthin blieb ihr noch etwas mehr als ein ganzes Jahr Zeit. Der zweite Teil der Ausbildung würde in dem Vulkankrater des Tarutos stattfinden. Dort würde sie von Magae unterstützt werden, bei denen andere, spezielle Fähigkeiten besonders ausgeprägt waren.