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Rekonstruktionsvorschlag
Оглавлениеλᾶαν] ὁρῶν τὸν γλαυκὸν ομ[
ἔγλυφ]ε Δαρείου δακτυλο[κοιλογλύφοϲ
ἀκτῖν’] ἀντιϲέληνον ατ[
]ϲ λύχνωι παννύ[χωι]
Πέρϲην δὲ χρυϲῶι ϲφιγκτὸν λίθον ἐξ ἀγ[απ]ητ[οῦ
δῶρον Μανδήνη πήχεοϲ ἐκρέμαϲεν.
Als er den blaugrünen Stein sah […]
schnitt ihn der Ringsteinschneider des Dareios,
|42|einen Strahl, der leuchtet wie der Mond […]
[…] (mit) einer Lampe, die die ganze Nacht hindurch brennt […]
Den persischen in Gold eingefassten Stein
hängte Mandene als Geschenk an ihren liebenswürdigen Arm.
Das sehr fragmentarisch erhaltene Gedicht behandelt einen „persischen“, offenbar „blaugrünen“ Stein, und erwähnt wie die drei folgenden Epigramme am Schluss dessen Schenkung an eine Frau. Im vorliegenden Gedicht erhält Mandene den Stein wohl als Teil eines Armreifs. Unklar ist, ob der im ersten Teil des Epigramms genannte Dareios selbst den Stein, möglicherweise am Finger, getragen oder lediglich in Auftrag gegeben hat. Die Reste des Epigramms geben keinen expliziten Hinweis darauf, an welche Personen mit Namen Dareios und Mandene Poseidipp denkt. Die Koinzidenz der beiden Namen in diesem Gedicht legt die Annahme nahe, dass Poseidipp hier auf Dareios I. und seine Tochter Mandene anspielt. In diesem Fall würde der Steinschmuck hier nicht wie in den Epigrammen 5–7 (und vermutlich 3) als Liebesgeschenk an eine begehrte Frau, sondern als Familienbesitz bzw. Erbstück oder, wenn Dareios ihn gar nicht selbst getragen hat, als Geschenk an die Tochter weitergegeben worden sein. Besonders pointiert wäre der Kontrast zum folgenden 5. Epigramm, mit dem das vorliegende Epigramm ähnlich wie 2 mit 3 und 6 mit 7 durch mehrere motivische Parallelen verbunden ist (vgl. die Interpr. von 5): Dort ist das Verhältnis von Schenker und Beschenkten anders als hier (vgl. die Komm. zu ἀντιϲέληνον in V. 3 und zu der in V. 4 erwähnten „Lampe“ eindeutig als ein erotisches markiert.