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Genschäden

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Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein, als 2005 die Medien über die Ergebnisse der „Reflexstudie“ berichteten, die an Kulturen menschlicher Zellen Änderungen des Erbguts durch Funkstrahlung nachwiesen.86 Dabei war das zu erwarten gewesen, denn schon 1950 konnte gezeigt werden, dass bei Pflanzen bereits eine 15-minütige Bestrahlung mit Wellen von 0,2 GHz und nur 6.000 µW/m2 Mutationen auslöst.87 Auch beim Menschen wurden Veränderungen des Genoms durch Funkstrahlung schon sehr früh nachgewiesen88 und später immer wieder bestätigt.89 90 Das Besondere an der Reflexstudie war nur, dass die Medien vor allem darüber berichteten, weil es sich um eine groß angelegte, mit Mitteln der Europäischen Union (EU) geförderte, internationale Studie handelte, die die Industrie mit allen Mitteln bekämpfte. Davon aber später.

Es stellte sich heraus, dass das Erbgut von Bindegewebszellen wesentlich stärker geschädigt wird als das von Muskelzellen. Trotzdem wurden immer wieder Experimente an Muskelzellen, bei denen keine Veränderung des Genoms festgestellt wurde, als Argument dafür herangezogen, dass alle Beobachtungen von Genschäden durch Mobilfunk nicht reproduzierbar seien und deshalb nicht beachtet werden müssten.91 Kein Wort davon, dass die Versuche an Weichteilzellen sehr gut reproduzierbar sind! Sie wurden von 49 unabhängigen Studien bestätigt; das angesehene wissenschaftliche Organ „Pathophysiology“ widmete dieser Erkenntnis sogar eine Sonderausgabe.92

Versuche an der Taufliege, genauer an Drosophila melanogaster, sind für Untersuchungen von Erbgutveränderungen besonders geeignet, weil sie sich schnell vermehrt und so die Wirkungen leicht festgestellt werden können. Dabei hat sich gezeigt,93 dass die Strahlung des D-Netzes mit einer Frequenz von etwa 0,9 GHz deutlich mehr DNA-Fragmentationen auslöst als die Strahlung des E-Netzes mit 1,8 GHz. Bei 11 und 21 GHz waren die Fragmentationen noch weniger, aber immer noch erschreckend hoch. Das könnte mit der Pulsung zusammenhängen, die vermutlich bei den Experimenten mit 11 und 21 GHz geringer war.

Die Zellen besitzen einen Reparaturmechanismus, der mittels der sogenannten Kontrollproteine DNA-Schäden aufspürt, ihre Reparatur einleitet und auf jeden Fall eine Verdoppelung der DNA (Replikation) vor der Zellteilung mit einer geschädigten DNA verhindert. Ohne diese Kontrollproteine könnten wir nicht überleben. Man musste aber leider feststellen, dass Funkwellen die Bildung des entscheidenden Kontrollproteins 53 BP1/Y-H2AX hemmen. Die Experimente wurden sowohl bei 0,915 GHz als auch bei 1,9474 GHz durchgeführt.94 95

Auch bei der Zellteilung selbst kann Funkstrahlung zu Fehlern führen, speziell durch Störungen des Spindelapparats.96 97 Das geschieht schon bei 45 V/m, also etwa bei unserem gegenwärtigen Grenzwert für 0,9 GHz-Strahlung. Dies und die Störung des Reparaturmechanismus erklären, warum man so viele Missbildungen beobachtet, die zu einem guten Teil während der Trächtigkeit der Tiere entstanden sein müssen (siehe unten). Obwohl dazu keine Daten verfügbar sind, ist anzunehmen, dass auch menschliche Embryonen gefährdet sind.

Die Änderung des Erbguts müsste eigentlich das Ende des Mobilfunks in seiner heutigen Form bedeuten. Wollen wir es uns wirklich leisten, dass wir die kommenden Generationen schädigen, nur weil wir zu bequem sind, die Alternativen weiterzuentwickeln und sie auch tatsächlich einzusetzen?

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