Читать книгу 5G-Wahnsinn - Prof. Dr. Klaus Buchner - Страница 24
Schädigungen bei Kindern und Jugendlichen
ОглавлениеSpermien und Eizellen können schon vor der Befruchtung durch Funkstrahlung geschädigt werden. Es gibt aber Hinweise darauf, dass dies zumindest im jetzigen Zeitpunkt (noch) nicht sehr häufig geschieht. Dabei ist aber zu bedenken, dass sich viele dieser Schäden von Generation zu Generation anhäufen, sodass die Erbschäden zu einem gravierenden Problem werden könnten. Demgegenüber scheint zum jetzigen Zeitpunkt ein heranwachsendes Kind in der Schwangerschaft einer weitaus größeren Gefahr ausgesetzt zu sein. Das legen Beobachtungen in der Schweinezucht nahe, weil dort in einem von Funk belasteten Betrieb ein Auswechseln der Eber die Missbildungsrate nicht verringert hat.108 Am Samen konnte es also nicht gelegen haben. Dagegen wurden Ferkel mit Missbildungen geboren, deren Mütter noch kurz vor dem Anschalten des nahe gelegenen Mobilfunkmasts gedeckt worden waren. Es handelte sich zwar nur um sehr wenige Tiere.109 Da derartige Missbildungen vor dem Betrieb des Funkmasts bei den 20.359 Ferkeln äußerst selten und die meisten von ihnen noch nie aufgetreten waren, ist die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering, dass diese Anomalien schon in den Erbanlagen angelegt waren.
Es ist leicht einzusehen, warum ein heranwachsendes Kind während der Schwangerschaft und auch noch nach der Geburt so sehr gefährdet ist. Denn in dieser Zeit ist die Zellteilung besonders stark. Da sie vermutlich durch Funkstrahlung gestört werden kann,110 kommt es leichter zu Fehlern beim Kopieren des Genoms und zur Entstehung einer Missbildung. Man weiß ja auch, dass der Embryo besonders empfindlich auf verschiedene erbschädigende Chemikalien reagiert. In Tierversuchen zeigte sich, dass Missbildungen nicht die einzigen Probleme einer Funkbestrahlung während der Schwangerschaft sind. Am häufigsten wurden ein verzögertes Wachstum und eine Verzögerung der Pubertät beobachtet.111 Besorgniserregend sind auch die Experimente an neugeborenen Ratten, die ein vermindertes Zellwachstum im Gehirn nach einer WLAN-Bestrahlung nachweisen.112
Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, Schwangere, Kinder und Jugendliche von Funkstrahlung fernzuhalten. Das betrifft nicht nur den Gebrauch von Handys, Schnurlostelefonen und WLAN. Ein wachsendes Problem ist auch die Radarstrahlung von Autos, besonders von selbstfahrenden, wenn sich Schwangere oder Kleinkinder am Rand einer befahrenen Straße aufhalten. (Dazu kommt natürlich noch die Belastung durch Abgase.)
Wenn die Kinder älter werden, beobachtet man häufig Verhaltensauffälligkeiten wie Hyperaktivität, wenn die Mutter während der Schwangerschaft und der Stillzeit häufig ein Handy benutzte.113 Die Wirkung von Funkstrahlung zeigt sich auch später noch. Allein zur Wirkung von WLAN gibt es mehr als 100 Studien, die Isabel Wilke in ihrem bereits mehrfach zitierten Überblicksartikel bespricht. Zwölf davon beschäftigen sich mit dem schädlichen Einfluss auf das EEG und die Gehirnfunktionen. Einige dieser Ergebnisse:114
→Räumliches Lernen und Gedächtnis waren beeinträchtigt (weil die Cholin-Aufnahme im Hippocampus beeinträchtigt war).
→Eine Beeinträchtigung des Formen-Gedächtnisses durch die Strahlung von Mobiltelefonen wurde auch in einer Schweizer Studie an 843 Jugendlichen festgestellt.115
→Kontinuierliche WLAN-Strahlung verursachte Oxidativen/Nitrosativen Stress im Hippocampus und führte zu Zellveränderungen, die das Lernen und das Erinnern beeinträchtigten.
→WLAN löste Stressreaktionen im Hippocampus von Ratten aus.
→Männliche Mäuse verhielten sich noch 30 Minuten nach der Bestrahlung im Laufrad und im Wasserlabyrinth signifikant verschieden von unbestrahlten Tieren. Das räumliche Gedächtnis war beeinträchtigt.
→Nach einer Bestrahlung über 180 Tage von Ratten mit 0,9, 1,8 und 2,45 GHz waren die räumliche Orientierung sowie die Lern- und Gedächtnisleistung beeinträchtigt. (Außerdem waren die DNA-Strangbrüche signifikant erhöht.)
→Die Ratten wurden durch Bestrahlung hyperaktiv.
Andere Berichte116 117 beschreiben eine Untersuchung an 469 Schülern. Dabei ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Gesprächsdauer mit dem Handy und der Häufigkeit von Kopf- und Muskelschmerzen, Herzklopfen, Müdigkeit, Tinnitus, Schwindel und Schlafproblemen. Außerdem traten Probleme hinsichtlich Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Nervosität auf. Ähnliche Ergebnisse lieferte auch die österreichische ATHEM-2-Studie: Während sich die Reaktionsgeschwindigkeit bei den meisten Aufgabenstellungen durch die wiederholten, jeweils zweistündigen Bestrahlungen erhöhte, stieg bei allen Aufgaben die Fehlerquote deutlich an. Das gilt auch für Gedächtnistests. Man beachte: Schon bei 60 µW/m2 und weniger sinkt nach sechs Monaten der PEA-Spiegel.118 Mangelndes PEA wird mit ADS und ADHS in Verbindung gebracht. Die Häufigkeit dieser Erkrankungen ist in den letzten zwanzig Jahren enorm angestiegen.
Noch gefährlicher ist schon bei geringer Strahlung die Wirkung von WLAN auf die Dichte der Neuronen, die für den Lernvorgang wesentlich ist.119
In Deutschland will man die Digitalisierung der Schulen vorantreiben. Dazu soll jeder Schüler ein Tablet besitzen, und WLAN soll in allen Schulen eingerichtet werden. Allein schon, weil WLAN gesundheitliche Schäden verursachen kann, ist dies unverantwortlich, ja, sogar ein Straftatbestand. Aber auch, was den Lernerfolg betrifft, bringt das nichts, und Deutschland ist im internationalen Vergleich wieder einmal Schlusslicht. Denn Australien, Südkorea, Thailand, die Türkei und Los Angeles, die den Unterricht ihrer Kinder digitalisieren wollten, haben die Laptops und Tablets längst wieder aus ihren Schulen verbannt.120