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Das Syndikat III

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«Sie ist mir zu wertvoll. Ich will nicht auf sie verzichten. Ich brauche sie! Ich will sie! Wir gehen nach unserer Liste vor und all diese Menschen werden Teil unserer Vision sein. Mit ihrer Intelligenz, mit ihrer Gabe, die sie zu einem bestimmten Zweck bekommen haben!» sagte der Böseste von allen, mit einer Stimme, auf die sogar der Pate neidisch wäre. Und vergass prompt, dass er in seinem Monolog zu Menschen sprach, die die Botschaft nicht verstanden. Denn er sagte nichts von “Schlagt sie tot!” oder “Bringt sie alle um!” Und etwas anderes verstanden sie nicht, diese muskulösen Ballerinas, die ihre Tränen und zarte Seelen hinter einer unvorstellbaren Aggression versteckten.

«Ich will sie! Wenn sie dabei ist, sind die Russen auch dabei! Sie müssen alle dabei sein! Sie ist dafür bestimmt.» Der zum Horizont gerichtete Blick verstärkte diese fast sehnsuchtsvolle Aussage. (Den Horizont muss man sich vorstellen, denn er befand sich immer noch in seinem Büro.)

«Wir brauchen einen guten Plan! Wieso fragen wir sie nicht einfach, ob sie mitmachen will? Wieso müssen wir sie alle erst kompromittieren, um sie danach zu erpressen?» versuchte eines der Monster von seiner Stimme Gebrauch zu machen und merkte nicht, dass er gerade einen genial Einfall gehabt hatte.

«Der Mann muss verschwinden. Nur ich weiss nicht, was er macht, was er will, was er verfolgt. Und wenn er mit anderen Organisationen gegen uns spielt, dann haben wir ein Problem. Dann sind wir entdeckt worden! Für solche Fälle bin ich nicht vorbereitet und ich will und kann keine Zeit damit vergeuden. Ich muss wissen, wer meine Gegner sind. Wir haben einen langen Weg vor uns.»

Obwohl er bis jetzt sehr sicher gewirkt hatte, verriet seine Stimme nun Sorgen. Und den genialen Einfall des Monsters überhörte er. Wenn er anfangen würde die Gedanken dieser Idioten erst zu nehmen, sich die Zeit zu nehmen zuzuhören, würde er Selbstmord begehen, dachte er. Sofort. Denn es war ein Alptraum für ihn sich mit diesen Idioten zusammenzuschliessen. Nur wer sollte die dreckige Arbeit machen, wenn alle Visionäre wären? Er musste sich zurückziehen, um wieder mal in Ruhe nachdenken zu können. An einem Ort wo niemand ihn störte. Niemand ihn ansprach. Niemand ihn zurück auf den harten Boden der Tatsachen holte. Die Zeit war eigentlich sein grösster Feind. Die Zeit, die ihm davonlief.

Er, der Big Boss, stellte die Verbindung her, zwischen dem Visionär, dem klügsten Mann, denn er je getroffen hatte und der ihn faszinierte, und der Realität, die er zu ändern versuchte. Mit Hilfe von diesen Kreaturen, die es nicht verdienten Menschen genannt zu werden. Und das war falsch, denn sein Mentor setzte, in seiner Vision, ganz klare Linien über Respekt in der Gesellschaft. Kompromisslos. Sie waren keine Idioten, sie waren nur zur falschen Zeit an der falschen Stelle. Eine perfekt organisierte Gesellschaft findet für jeden eine Aufgabe, die ihn erfüllt. Ziemlich utopisch, aber er folgte dieser Vision. Und versuchte jeden Tag aufs Neue, sich daran zu orientieren und zu halten.

Das Miami Syndikat

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