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1. Die Deduktion des dritten Grundsatzes (26 – 43/FW I, 106 – 123)

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Fichte stellt im dritten Paragraphen der Grundlage eine „Deduktion“ (26/FW I, 106) auf, die sich in die Punkte A bis D gliedert (vgl. 26 – 43/FW I, 106 – 123). Die Deduktionsabschnitte A bis D untergliedern sich wiederum in Unterpunkte (arabisch beziffert). „Deduktion“ bedeutet eine konsequente Her- und Ableitung von Aspekten bzw. Bestimmungen und Handlungen des Ich, die bislang verborgen in den ersten beiden Grundsätzen lagen und die nun thematisch hervorgehoben werden.67 Diese bislang verborgenen Bestimmungen sind notwendige Aspekte dafür, dass die beiden ersten Grundsätze für unser Bewusstsein eine sinnvolle Bedeutung haben können. Nun wird also aus der Perspektive des endlichen Bewusstseins gefolgert, welches die notwendigen Bestimmungen sind, die in den ersten beiden Grundsätzen mitenthalten waren. Wenn also die beiden ersten Grundsätze gelten sollen – und es ist gewiss, dass sie dies tun –, dann müssen auch die nun thematisch zu machenden Bestimmungen notwendigerweise gelten, weil sonst die Geltung und Bedeutung der ersten beiden Grundsätze für uns und unser endliches Bewusstsein nicht sinnvoll wäre.

Die Deduktion besteht zunächst in Abschnitt A in der Differenzierung des Widerspruchs, bzw. des Ausschlussverhältnisses zwischen Ich und Nicht-Ich. Nachdem der Widerspruch entfaltet wurde, erfolgt in Abschnitt B dessen (vorläufige) Auflösung, durch eine neuartige bislang verborgene Bestimmung. Daher kann gesagt werden, dass es sich bei Fichtes Deduktion um eine transzendental-egologische Argumentationsfolge handelt, die darin besteht, Antithesen aufzustellen und aufzulösen, wodurch der Widerspruch immer weiter differenziert wird. Abschnitt C bildet eine Überprüfung der Ergebnisse aus B. Der abschließende Abschnitt D ist eine Explikation von begriffs- und urteilstheoretischen Konsequenzen, die sich aus der Widerspruchsauflösung ergeben. Hier entfaltet Fichte erste Ansätze zu einer Begriffs- und Urteilstheorie, die im Ausgang von der endlichen Subjektivität gewonnen werden. Im Rückblick wird auch die Urteilsstruktur des ersten Grundsatzes geklärt.

Johann Gottlieb Fichtes 'Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre von 1794'

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