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Dieses Buch beschreibt einen Feldversuch am lebenden Menschen. Frank-Peter Sommer hat am eigenen Leib durchlebt, was es heißt, arbeitslos zu sein und allein wegen seines frühen Geburtsdatums gar nicht mehr zu Vorstellungsgespräche eingeladen zu werden. In der Regel verhinderte das familiäre Umfeld den Absturz in tiefere finanzielle Abgründe. Die seelischen Folgen eines solchen Absturzes auf Hartz-IV Niveau sind auch nicht zu unterschätzen. Bekanntermaßen spaltet dieses Thema die Nation. Während die einen sagen, für Nichtstun gibt es zu viel Geld, behaupten die Anderen, dieses Geld reicht nicht zum Leben. Die einen meinen, es macht bei der Fülle staatlicher Fürsorge keinen Sinn zu arbeiten und wiederum andere, der Staat ist nicht in der Lage, allen Menschen eine Arbeit zu ermöglichen. Man ist sich quasi selbst überlassen und muss als Alternative einen der inzwischen Gott sei Dank auslaufenden Ein-Euro-Jobs annehmen. Oft sind Arbeitsangebote in kleinen Firmen auch nicht anders – zum Teil mit Konditionen sogar unterhalb von Hartz-IV. Die zunehmende Zahl der so genannten „Aufstocker“, also derjenigen, die trotz Volltimejob noch Stütze bekommen, unterstreicht diese Tendenz1. Dabei haben viele von denen, die darüber reden, diese Situation nicht selbst erlebt. Vor allem die salbungsvollen Bemerkungen der meisten Politiker gehören eher zur Satire als zur Politik. Deshalb war es dem Protagonisten wichtig, die Erfahrungen selbst zu machen und nicht dem Gehörten über Dritte oder dem Schwager des Onkels des Nachbarn auf den Leim zu gehen. Natürlich ist alles gespickt mit den Erfahrungen, die in einem langen Arbeitsleben bereits gemacht wurden und den vielfältigen Problemen des Alltags, die auch Arbeitslosengeldempfänger bewältigen müssen. Herausgekommen ist ein authentisches Spiegelbild unserer Gesellschaft. Lösungen der Probleme werden nicht vorgegeben. Was ganze Generationen von schlauen Wissenschaftlern nicht in der Lage sind zu postulieren und die Lenker der Nation in Persona gut bezahlter Politiker nicht fertig bringen, kann man von einem kleinen Durchschnittsbürger schlichtweg nicht erwarten. Aber das Buch wird hoffentlich zum Nachdenken anregen und manchem das Erkennen der Schieflage der derzeitigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage erleichtern.

Trotz alledem sind alle Handlungen frei erfunden oder so anonymisiert, dass keine Rückschlüsse auf die tatsächlichen Handlungen oder Personen möglich sind. Sollte es Ähnlichkeiten mit heute lebenden Personen geben, hat dieses nichts mit dem in diesem Buch beschriebenen Sachverhalten zu tun.

Zum Autor

Rainer Voigt, Jahrgang 1952, ist „Autor aus Leidenschaft“. Nach einer Wendegeschichte aus dem Osten, zwei Science Fiktion nicht ohne Anspruch und einem humoristischen Unterhaltungsbuch, widmet er sich erneut der aktuellen Geschichte zu. Seinen Lebensunterhalt verdient er im turbulenten deutschen Arbeitsmarkt als Elektriker, Konstrukteur, oder Vertriebsingenieur, immer auf der Suche nach einer neuen Geschichte.

Ich kann mir die Arbeit nicht leisten

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