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ОглавлениеIch kann mir die Arbeit nicht leisten
1. Vorstellung
Es ist die Geschichte von Frank-Peter Sommer, einem Bürger, den man als normal einschätzen kann. Aber in all den Jahren, die er nun schon im Berufsleben ist bzw. ab und zu auch nicht, sind ihm so viele Dinge passiert, die man eigentlich der Fiktion zuschreiben würde. Oft saß Frank-Peter Sommer mit seiner Frau abends bei einem Bier oder einem Glas Rotwein zusammen und sie erzählten sich gegenseitig, was während des Tags so passiert war. Sie meinte dann, dass er das doch mal aufschreiben solle. Und auch wenn sich seine Nachbarin Waltraud, mit der sie schon seit Jahren befreundet sind, zu ihnen gesellte und sie ihren Geschichten lauschten kam wieder dieses Gefühl auf, dass man über solche spannenden, traurigen und teilweise frustrierenden Alltagsgeschichten viel zu wenig von den Leuten, die es selbst erlebt haben, aus erster Hand liest. Außerdem lernt man auf dem Bau interessante Leute kennen, die gern auch ihre authentischen Erfahrungen weitergeben. In Büchern und Filmen geht es doch meistens nur um Action oder Romanzen, und am besten alle mit einem Happy End. Leider funktioniert das im wahren Leben eher selten. Frank-Peter Sommer fing also an Tagebuch zu führen und solche Geschichten zu sammeln, die ihm so im Alltag passiert sind.
Frank-Peter Sommer hat Elektriker gelernt, damals, in der DDR. Da wurde den Lehrlingen in einem Großbetrieb nicht nur das schmale Fachwissen eingebläut, das nur für einen bestimmten Arbeitsplatz der auszubildenden Firma reichte, sondern es gab eine sehr umfangreiche Ausbildung. Beim Elektriker gab es zum Beispiel praktische Arbeiten bei der Wohnungsinstallation, Schaltschrankbau, Maschinen und Anlagen sowie Freileitungen und Kabel. Man konnte mit dieser Ausbildung in allen Bereichen bestehen. Gleichzeitig konnte er in dieser Ausbildung das Abitur erwerben. Nach dieser Ausbildung hat Frank-Peter Sommer ein Direktstudium zum Hochschulingenieur für Informationselektronik absolviert. Zugegeben, die Computertechnik, wie wir sie heute verstehen, steckte noch in den Kinderschuhen, ist mit der heutigen Technik nicht vergleichbar. Die Ausbildung beinhaltet aber die Grundlagen für eine Einarbeitung in nahezu jedes Fachgebiet. Lange arbeitete er auch in diesem Fach, projektierte Telefonanlagen kümmerte sich um die sichere Gestaltung von Maschinen und Produktionsabläufen. Die Wende beendete abrupt diese Arbeit.
Dann kamen erste Weiterbildungen, die zwar die verlernten Englisch-Kenntnisse auffrischten und den Anschluss an die Computernutzung brachten, aber auch viel warme Luft enthielten. Dermaßen ausgerüstet und nachgebildet konnte er in einer Kleinstadt in der Nähe von Leipzig das örtliche Kabelfernsehen mit aus der Taufe heben. Von der Planung bis zur Realisierung konnte er so Erfahrungen sammeln, die ihm später sehr hilfreich waren. Die neuen Firmenstrukturen waren noch nicht gefestigt und Aufgaben nicht in ausreichendem Maße verfügbar, so dass weitere Betriebswechsel und Lehrgänge folgten.