Читать книгу kinda bitch - Ralf During - Страница 28
Der Anruf
ОглавлениеLevi musste noch den ganzen Nachmittag über das Treffen mit Niklas, dessen Abrechnungsprobleme und die Idee der eigenen Firma nachdenken. Es klang nach einer Menge Arbeit, aber auch einer Chance.
Allem voran die Genugtuung, im Erfolgsfall seinem Vater beweisen zu können, dass er zu mehr fähig war, als sich nur ins gemachte Nest zu setzen. Wenn Niklas Recht hatte und das Modell funktionierte, könnten sie ein zweites Standbein neben der Familienfirma aufbauen und wären unabhängiger, falls Vater sich weigern würde, die Leitung abzugeben.
Wie oft hatte ihn Rebecca gedrängt, sich nicht von seinem Vater einkaufen zu lassen, sich auf seine eigenen Beine zu stellen und mehr aus seinem Leben zu machen, als nur Sohn zu sein. Ihr würde der Plan gefallen, wohl auch, weil sie es genoss, an seiner Seite finanziell unabhängig zu sein. Doch das hatte ihn nie gestört.
Störte es ihn, dass sie jetzt nicht da war, um zu sehen, dass er ihren Rat befolgte? Sie wäre stolz. Wie gern hätte er ihr davon erzählt. In letzter Zeit hatte er immer öfter an Beca denken müssen, denn trotz aller Streitereien war sie es, die ihn gelehrt hatte, frei zu sein, sich nicht immer schuldig gegenüber seinem Vater zu fühlen und auch einzugestehen, nicht perfekt zu sein. Diese Last war seit der Trennung zurückgekehrt und wog schwer auf Levis Schultern.
Später wusste er nicht mehr, ob es an dem halben Kasten Bier gelegen hatte, den er seit Niklas Weggang getrunken hatte, oder an dem Wunsch, Rebecca wiederzusehen. Zumindest hörte er sich auf ihren Anrufbeantworter sprechen, irgendetwas von einem Plan, für sie zu sorgen, seinem Vater keine Macht mehr über ihn zu geben und sie zu vermissen.
Rebecca saß währenddessen vor dem Anrufbeantworter und fragte sich, was zum Teufel in diesen Idioten gefahren war.