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Conte Giovanni Antonio Scopoli

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(13.6.1723–8.5.1788)

Der Tiroler Arzt und Naturforscher war ein hervorragender Kenner der Tier- und Pflanzenwelt. Er gehörte zu den ersten, die die von Linné entwickelte binominale Nomenklatur konsequent angewendet und weiter verbreitet haben. 943 Pflanzenarten und Unterarten wurden von ihm neu beschrieben.

Der Sohn eines Juristen wurde am 13. Juni 1723 in Cavalese in Tirol geboren. Er studierte Medizin in Innsbruck und ließ sich nach seinem erfolgreichen Studienabschluss zunächst in seinem Heimatort und dann in Venedig als Arzt nieder. Zwischen 1754 und 1769 arbeitete er als Arzt in einem Bergwerk der slowenischen Provinz Krain.

Da das Medizinstudium zu jener Zeit auch die Tier- und Pflanzenkunde einschloss, brachte der Arzt Scopoli die Voraussetzung mit, sich auf wissenschaftlichem Niveau der heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu widmen. Seine in dieser Zeit zusammengetragenen, umfangreichen Sammlungen, die Grundlage für seine beiden Hauptwerke, die Flora Carniolica von 1760 und die Entomologica Carniolica von 1763, sollen 1766 durch ein Feuer komplett vernichtet worden sein.

Scopoli unterhielt einen regen Schriftwechsel mit Carl von Linné. Der stete Gedankenaustausch veranlasste ihn, die binominale Nomenklatur des schwedischen Forschers für seine eigenen Arbeiten zu berücksichtigen. Daher (und weil sie nach 1758 erschienen sind) genießen alle von Scopoli neu beschriebenen Tier- und Pflanzenarten heute Priorität.

Der Direktor des Bergwerks in Krain, bei dem er als Arzt beschäftigt war, zeigte sich unzufrieden mit Scopoli, weil er zu viel Zeit auf seine naturkundlichen Arbeiten verwenden würde. Deshalb wechselte er 1769 nach 16 Jahren Dauerstress an die Bergakademie in Schlemnitz, wo er als Professor für Chemie, Mineralogie und Metallurgie mehr Freiheiten genoss. Seine letzte Wirkungsstätte fand er ab 1777 an der Universität zu Pavia, wohin er auf den Lehrstuhl für Naturgeschichte berufen wurde. Bis zu seinem Tod am 8. Mai 1788 unterrichtete er Chemie und Botanik.

In Würdigung seiner wissenschaftlichen Leistung trägt das bei Nachtschattengewächsen verbreitete Alkaloid Scopolamin seinen Namen. Auch eine Pflanzengattung der Nachtschattengewächse, das Tollkraut (Scopolia), ist ihm gewidmet.

Werke

Scopoli, G. A., 1760: Flora Carniolica exhibens plantas Carniolae indigenas et distributas in classes naturales cum differentiis specificis, synonymis recetiorum, locis natalibus, nominibus incolarum observationibus selectis, viribus medicis. Wien, 607 S.

Scopoli, G. A., 1763: Entomologica Carniolica exhibens insecta Carnoliae indiguena et dustributa in ordines, genera, species, varietas, methodo Linneana. Wien, 420 S.

Scopoli, G. A., 1769–72: Anni historico-naturales. Leipzig, 5 Bde., 667 S.

Scoppoli, G. A., 1772: Flora carniolica; exhibens plantas Carnioliae indigenas et distributas in classes, genera, species, varietas ordine linneano. Wien, 65 S.

Scopoli, G. A., 1777: Introductio ad historiam naturalem sistens genera lapidum, plantarum, et animalium hactenus detecta, caracteribus essentialibus donata, in ntribus divisa, subinde ad leges naturae. Prag, 506 S.

Scopoli, G. A., 1783–86: Fundamenta botanica. Pavia, 174 S.

Scopoli, G. A., 1783–86: Fundamenta botanica praelectionibus publicis accommodata. Wien, 188 S.

Scopoli, G. A., 1786–88: Deliciae Flora et Fauna Insubricae, seu novae, aut minus cognitae species plantarum et animalium quas in insubria Austriaca tam spontaneas, quam exoticas vidit descripsit et aeri indici curavit. Pavia, 3 Bde., 287 S.

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