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Frankfurt

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Ich treffe am Sonnenring ein. Jetzt nur schnell zu Lisa und Francis! Ich öffne mit dem Keycode die Wohnungstür. Oh. Kerstin.

„Guten Tag, Lars. Deine Frau ist mit Ulrich vor einer Stunde ins Krankenhaus gefahren. Die Wehen setzten ein.“

„Mit Ulrich? Wieso mit dem?“

„Er kam heute Morgen zu Besuch. Und ich bin bei Francis geblieben. Lisa wollte nicht allein in die Klinik.“

Ausgerechnet Ulrich. Hat der am Samstagvormittag nichts anderes zu tun? Ich dachte, der macht sein Physikum. „Ist Lisa ins Diakonissenkrankenhaus gefahren worden?“

„Genau, Lars. In die Schifferstraße.“

Ich gebe Francis einen Kuss, dann renne ich los. Ich will nicht zu spät kommen. Schnell ein Taxi. Ich fahre in die Klinik und melde mich an der Pforte: „Unser Kind kommt zur Welt. Meine Frau müsste schon im Kreißsaal sein.“

„Wie ist denn ihr Name?“

„Krönlein. Wir heißen Krönlein.“

„Ich gebe Bescheid, dass sie kommen. Klingeln sie bitte an der Tür, die zur Entbindungsstation führt. Sie müssen hier den Korridor runter.“

„Danke. Ich kenne mich aus.“

Wird unser Kind gesund zur Welt kommen?

Ich klingele. „Guten Tag. Ich bin Lars Krönlein. Meine Frau ist bei ihnen.“

„Ja. Kommen sie herein.“

Der erste, den ich sehe, ist Ulrich. Er sieht ganz blass aus. „Hallo, Lars. Es geht los. Ich warte hier draußen.“ Die Pfeilspitze der Medizin hat vor der Geburt kapituliert. Ich verstehe bis heute nicht, warum sich die Zahnmediziner als Pfeilspitze der Medizin verstehen, wenn sie vor einer Geburt kapitulieren. Egal. Ganz egal.

Ich betrete den Kreißsaal.

„Hallo, Lars. Schön, dass du da bist.“

„Ja, Lisa. Es sollte doch erst in vierzehn Tagen losgehen…“

„Unser Maurice hält sich eben nicht an den Fahrplan. Er wird ja wahrscheinlich auch kein Eisenbahnschaffner…“

Ich halte Lisas Hand.

Die Hebamme schaltet sich ein. „Hier können sie aber nicht stehen bleiben. Stellen sie sich bitte an das Kopfende, links von ihrer Frau.“

Die Gynäkologin betritt den Raum. „Ah, es ist gleich so weit. Wunderbar.“

Arbeitet Dr. Glück nicht mehr hier? Naja, die Gynäkologin macht einen ebenso kompetenten Eindruck wie Dr. Glück. Allerdings hat sie sich gar nicht mit Namen vorgestellt.

„Da ist schon das Köpfchen.“ Die Gynäkologin greift zu, dann geht alles ganz schnell. „Pressen sie. Ja, genau. Sehr gut. Gleich haben wir ihren Sohn.“

Und dann ist er da. Maurice. Er schreit. Maurice hat eine kräftige Stimme. Lisa sieht erleichtert aus.

Ulrich drückt sich mit blasser Nase auf dem Flur der Entbindungsstation herum und schaut kurz rein. Ich zeige ihm einen Daumen nach oben. Er atmet auf.

„So, jetzt können sie noch die Nabelschnur durchschneiden. Wollen sie, Herr Krönlein?“

„Na klar.“

Ein Clip wird auf die Nabelschnur gesetzt. Dann darf ich schneiden.

„Legen sie ihrer Frau den Kleinen auf den Bauch.“

Ich kenne mich inzwischen aus. Im Moment denke ich wieder an die Geburt von Francis. „Lisa, schau nur. Unser zweiter Junge. Und schau nur, wie schön er ist.“

Lisa schaut mich glücklich an. Sie hat es geschafft. Und unserem Kleinen fehlt nichts, so weit ich das sehen kann. Sehr gut.

Die Gynäkologin wendet sich mir zu. „Wenn alles gut geht, dann kann ihre Frau übermorgen wieder nachhause. Sie müssen zuhause aber gut für sie sorgen.“

„Das tue ich. Ich werde für alles sorgen.“ Ich lächele.

Ich setze mich neben Lisa. Und ich schaue beide an. Lisa und Maurice bereiten mir einen wundervollen Anblick. Dann kommt die Hebamme, und will Maurice ankleiden. Er darf nicht auskühlen, so schön der Moment auch war, als er auf Lisas Bauch lag.

The Fulfillment

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