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Ein Call aus Genf
ОглавлениеMein Holokrypt-Tattoo flasht. Es ist Jael. Ich nehme den Call an, und sofort erscheint Jaels Avatar über meinem Handgelenk. „Hallo, Lars.“
„Hallo, Jael. Wie geht es dir in Genf?“
„Ich hatte dich ja bereits in Tel Aviv kurz eingeweiht. Wir kommen mit unseren neuesten Messergebnissen nicht weiter. Die Daten im Pentaquark-Ring stellen alles, was wir bisher über die Materie vermuteten, auf den Kopf. Zugleich sind die Ergebnisse so komplex, dass wir nicht wissen, wie wir das alles verstehen und einordnen sollen.“
„Wie ich damals schon sagte – vielleicht sind eure Messergebnisse nur deshalb so komplex, weil euer Experimentalaufbau so komplex ist. Die Antwort, die man erhält, hängt von der Art zu fragen ab. Einfache Versuchsaufbauten liefern einfache Antworten. Komplexe Versuchsaufbauten liefern komplexe Antworten. Im CERN stellt ihr komplizierte Anfragen an die Natur. Und ihr bekommt daher auch schwer verständliche Antworten. So würde ich die Sache sehen.“
„Könntest du für ein oder zwei Tage nach Genf kommen? Ich würde dir gerne zeigen, womit wir es zu tun haben.“
„Da muss ich mich mit Lisa absprechen. Unser Maurice ist letzte Woche zur Welt gekommen. Ich mag Lisa im Moment nicht alleine lassen.“
„Das verstehe ich, Lars. Bitte melde dich, sobald du dich mit deiner Frau abgesprochen hast.“
Wir beenden den Call.
Lisa fragt mich „War das Jael?“
„Ja. Sie fragt, ob ich ein oder zwei Tage nach Genf kommen kann. Sie will mir etwas am Teilchenbeschleuniger vorführen. Es dreht sich um irgendein Phänomen, das sie nicht einordnen können.“
„Wenn du diese Woche noch bei mir bleiben könntest, wäre das gut. Wenn du dann weg bist, kann ja Kerstin mehr hier sein und sich um Francis kümmern.“
„Kerstin kann auch für euch kochen.“
„Ja. Das kann sie. Allerdings ist es kein Vergleich mit deinen Kochkünsten. Aber für ein oder zwei Tage werden wir es verkraften.“ Lisa lächelt mich an. „Magst du Maurice die Windel wechseln?“
„Ja. Natürlich.“
Lisa gibt mir unseren Sohn. Und dann verschwinde ich mit ihm im Badezimmer.