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Fragen zum Nachdenken

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Frage 1: Was geschah beim Auftauchen des Symptoms?

 Was geschah zu der Zeit in Ihnen? Gab es Probleme, belastende Ereignisse?

 Hatten Sie Ärger im Beruf oder in der Familie?

 Gab es äußere Ereignisse, die Sie beunruhigten und unter Druck setzten?

 Mit welchen Schwierigkeiten waren Sie beschäftigt?

 Können Sie sich vorstellen, dass diese Begebenheiten mit den Symptomen in Verbindung stehen können?

Frage 2: Versuchen Sie, die Sprache des Symptoms zu entziffern!

Viele Krankheiten und Funktionsstörungen bringen etwas zur Sprache. Und das ist wörtlich zu verstehen. Unsere Sprache verbalisiert psychosomatische Reaktionen. Sie formuliert psychische Schwierigkeiten und verbindet sie mit körperlichen Begleitsymptomen.

 „Was ist Ihnen auf den Magen geschlagen?“

 „Was hat Sie in Wallung gebracht beim Bluthochdruck?“

 „Welche Kröten haben Sie schlucken müssen?“

 „Wovon haben Sie die Nase voll?“

Der Körper drückt oft aus, was der Mensch sich nicht eingestehen und nicht aussprechen will.

Frage 3: Wozu zwingt uns das Symptom?

Symptome können unsere Unvernunft bremsen. Sie korrigieren Einseitigkeiten und bringen tief verwurzelten Kummer zur Sprache. Sie zwingen uns, kürzer zu treten.

Hier einige Beispiele, an denen das deutlich wird:

 Der Über-Ehrgeizige wird durch Kreislaufstörungen und Herzattacken zur Ruhe gezwungen.

 Der Gehetzte muss durch Rheumatismus langsamer treten.

 Der Alleinverantwortliche, der unter Migräne leidet und sich den Kopf zerbricht, muss abgeben.

 Der Mensch mit einem Halswirbel-Syndrom muss zu viel Verantwortung, die er sich aufgebürdet hat, abwerfen.

Ich denke an eine depressive Frau. Ihre Depression spiegelt eine große Bitterkeit und Wut wider, die sie jahrelang wortlos geschluckt hat.

Ihr Vater, der einen einsam gelegenen kleinen Bauernhof bearbeitet, hat sie immer wieder sexuell missbraucht und sie unter Todesandrohung zum Schweigen verurteilt. Die Depression als Symptom ist der stumme Schrei eines hilflosen und verzweifelten Menschen.

Das Depressions-Symptom zeigt außerdem, wie problematisch Tabletten sind, wenn die Seele in der Tiefe keine Heilung erfährt. Antidepressiva sind in diesem Falle Symptom-Make-up. Sie verdecken das eigentliche Leid und verschlimmern auf Dauer die Depressionen.

Frage 4: Was wollen wir mit den Symptomen vermeiden?

Krankheitssymptome können sich einstellen, um unsere unbewussten und unverstandenen Ziele zu realisieren. Sie treten unter Umständen wunschgemäß auf. Es ist, als hätten wir sie herbeigerufen. Folgende Aussprüche sind uns sicher nicht unbekannt:

 „Die Grippe kam wie gerufen!“

 „Die Infektion meldete sich wie bestellt!“

 „Der Unfall nahm mir die Entscheidung ab.“

Ich habe lange Zeit eine Ratsuchende betreut, die mit einer hysterischen Blindheit in die Beratung kam. In einem der Gespräche ließ sie unbeabsichtigt den Satz fallen: „Ich war blind vor Wut!“

Ihr Mann ging ständig fremd. Gemeinsam hatten sie einen Betrieb, der von beiden aufrecht erhalten werden musste. Die Frau kniff immer ihre Augen zu, wenn ihr über die ehebrecherischen Aktivitäten ihres Mannes berichtet wurde. Sie konnte das lieblose Treiben ihres Gatten nicht mehr mitansehen. Mit Leib und Seele wehrte sie sich und „flüchtete“ in eine hysterische Blindheit. Im Fachjargon heißt das „Konversions-Neurose“, d. h., ein schweres psychisches Problem drückt sich körperlich aus, es konvertiert, es schlägt um ins Organische.

Leib und Seele sind eine Einheit. Denken, Fühlen, Planen, Fantasien, Vorstellungen, Ängste und Befürchtungen spielen sich nicht nur im Kopf ab. Sie haben eine gleitende Beziehung zu allen Gliedern. Kein Teil des gesamten Organismus bleibt ausgespart.

Krankheiten - Signale der Seele

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