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Wenn der Arzt missbraucht wird

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Viele Christen „missbrauchen“ den Arzt. Sie kommen mit falschen Erwartungen zu ihm. Woher kommt das? Für ihr christliches Leben gibt es nur eine Priorität: das Geistliche. In ihren Augen sind Seelisches und erst recht Körperliches Nebensache. Sie sind tragischerweise mit dem Geistlichen verknüpft, haben aber nichts miteinander zu tun.

Griechisches und heidnisches Denken, das dem christlichen Glauben diametral entgegenläuft, hat auch die Vorstellungen vieler Christen geprägt und wird auch von ihnen gelebt.

Der Seelsorger hat es mit Glaubensfragen zu tun und ist kein Psychotherapeut, dem man seelische Probleme anvertrauen kann.

Der Arzt ist für alle körperlichen Belange zuständig. Spannungen, Gereiztheit, Nervosität, Konzentrationsmangel können mit chemischen Stoffen gemildert und beseitigt werden. So stellen sich viele Christen die verschiedenen Lebensbereiche vor. Mit einem Medikament möchten sie den „Fall“ abtun. Mit Pillen möchten sie die Frage nach der Tiefe ihres Un-heil-Seins betäuben. Aber lebenswichtige Fragen lassen sich nicht mit Tabletten beantworten. Ärger darf nicht mit Medikamenten ausgelöscht werden. Sie dämpfen, blockieren und unterdrücken existenzielle Fragen.

 Was drücken wir mit Ärger aus?

 Was richten wir mit Ärger bei unseren Mitmenschen an?

 Was wollen wir mit Ärger bezwecken?

 Wovor fliehen wir?

 Was schlucken wir?

 Was ist geistlich ungeklärt?

Anfechtungen – wie zum Beispiel Neid, Rechthaberei, Empfindlichkeit, Streitsucht usw. – werden nicht als geistliche Probleme wahrgenommen. Der Arzt soll die Spannungen mit Tabletten dämpfen. Aber Anfechtungen sind geistliche Symptome, die mit geistlichen Mitteln bearbeitet werden müssen.

Anfechtungen können zu Schlaflosigkeit führen. Sie können panische Ängste und Bluthochdruck verursachen. Da wir Christus ganz gehören, wollen wir uns ihm auch ganz zur Verfügung stellen, damit er unseren Glauben und unser Denken durchleuchten kann.

Konflikte können nicht mit chemischen Substanzen gemildert oder aufgelöst werden. Konflikte spiegeln, wie das Wort sagt, Zusammenstöße im Inneren und im Zwischenmenschlichen wider. Konflikte, die auch Kopf, Kreislauf, Herz, Magen und Darm in Mitleidenschaft ziehen können, müssen ganzheitlich bearbeitet werden. Tabletten, die Herz und Kreislauf beruhigen sollen, sind Symptomkosmetik. Konflikte fordern heraus, sich selbst in Frage zu stellen und den eigenen Lebens- und Glaubensstil zu überprüfen. Konflikte beinhalten Lebens- und Glaubensfragen. Darum können gezielt einige Fragen lauten:

 Will ich mit Konflikten meinen Herrschaftsanspruch in Ehe und Familie demonstrieren?

 Will ich mit Konflikten mein Gegenüber gefügig machen?

 Will ich mit Konflikten meinem Nächsten die Schuld zuschieben?

Schmerzen werden viel zu schnell mit Tabletten zum Schweigen gebracht. Dabei sind Schmerzen lebenswichtige Signale, die uns zeigen, dass mit unserer ganzen Persönlichkeit etwas nicht stimmt. Schmerzen sind kein lokales Problem im Menschen. Sie verraten, dass die Gesamtlebenseinstellung überprüft werden muss. Wie wichtig das ist, lesen wir bei Paulus: „Wisst ihr nicht, dass euer Körper der Tempel des Heiligen Geistes ist? Gott hat euch seinen Geist gegeben, der jetzt in euch wohnt. Darum gehört ihr nicht mehr euch selbst. Gott hat euch als sein Eigentum erworben. Macht ihm also Ehre durch die Art, wie ihr mit eurem Körper umgeht“ (1. Korinther 6, 19.20).

Wie wir mit unserem Leib umgehen, ist keine nebensächliche Frage. Es ist eben nicht unser Privatvergnügen, wie wir uns ernähren oder ob wir durch Sport den Körper gesund erhalten. Ob wir unseren Körper pflegen, schonen und auf ihn achten, ist eine Frage der Ehre Gottes. Der Körper ist kein notwendiges Übel, das wir gedankenlos ausbeuten dürfen. Der Heilige Geist wohnt in einem Tempel und wir haben als Christen kein Recht, ihm eine ungepflegte Notunterkunft zur Verfügung zu stellen.

Krankheiten - Signale der Seele

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