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Viele Träume verraten unsere religiöse Einstellung

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Nicht alle Träume haben einen religiösen Kern. Aber viele offenbaren Zweifel oder Vertrauen, Geborgenheit oder Unfriede. Unsere religiösen Empfindungen setzen wir in den Vorstellungsmustern unseres Herzens ins Bild.

Wenn der Glaube an den lebendigen Gott und Christus unser Denken, Fühlen und Handeln bestimmt, muss auch im Traum diese Beziehung zur Sprache kommen. C. G. Jung schilderte einen eigenen Traum, der überdeutlich seine religiöse Einstellung charakterisiert:

»Der Traum, das bin ich.«

»Auf einer kleinen Straße ging ich durch die hügelige Landschaft. Die Sonne schien, und ich hatte einen weiten Ausblick ringsum. Da kam ich an eine kleine Wegkapelle. Die Tür war angelehnt, und ich ging hinein. Zu meinem Erstaunen befand sich auf dem Altar kein Muttergottesbild und auch kein Kruzifix, sondern nur ein Arrangement aus herrlichen Blumen. Dann aber sah ich, dass vor dem Altar, auf dem Boden, mir zugewandt, ein Yogin saß im Lotussitz und in tiefer Versenkung. Als ich ihn näher anschaute, erkannte ich, dass er mein Gesicht hatte. Ich erschrak zutiefst und erwachte an dem Gedanken: Ach so, das ist der, der mich meditiert. Er hat einen Traum, und das bin ich. Ich wusste, dass, wenn er erwacht, ich nicht mehr sein werde.«2

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