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Geleise in die Weite

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Als Zweites möchte ich die Geleise in die Weite nennen, in die geistige und in die pastorale Weite. Da müssen wir Züge mit Aussichtswagen zusammenstellen. Für die Zukunft braucht die Kirche Menschen mit Horizont, sonst werden wir abgestellt, wie eine Sekte. Wir müssen auf den Hauptstrecken bleiben, uns nicht auf Nebengeleise abdrängen lassen. Das können wir aber nur, wenn wir Menschen mit Horizont, mit geistiger Weite haben. Es braucht eine wache und wachsame Auseinandersetzung mit dieser Welt, in der wir leben. In einer Welt, die alle zehn Jahre ihr Wissen verdoppelt, brauchen wir Menschen mit Horizont, mit Kenntnissen und Kompetenz. Wir können selbst nicht alles wissen, müssen aber eine große Offenheit gegenüber allem bewahren. Die Kirche braucht geistig wache Leute in allen Bereichen. Wir brauchen darum in der Kirche einen Zug, der in Richtung eines Bildungsstandes fährt. Wir brauchen eine gute Theologie und dabei eine Unterscheidung zwischen dem, was wesentlich ist, und dem, was unwesentlich ist.

Wir brauchen Geleise in eine pastorale Welt, weil heute viele, viele Menschen auf dem Weg sind. Die Schäflein weiden nicht mehr in der grünen Mulde. Viele sind am Rande, viele am Wege. Es ist nicht alles in das Schema der praktizierenden Katholiken einzuordnen. Eine Frage ist die Zulassung zu den Sakramenten von wiederverheirateten Geschiedenen. Es sind oft gute Leute. Die Statistik gibt nicht die geistige Situation unserer Leute wieder.

Vergessen wir nicht auf die Zusammenstellung von Zügen pastoraler Weite. Wir müssen schauen, dass wir den Leuten nicht unnötigerweise das Einsteigen in die Züge erschweren oder verweigern. Wir müssen in der Seelsorge auch Leute ansprechen, die nicht zu den treuen Sonntagsgottesdienstbesuchern zählen. Der Schafhirte auf der Alm hat die Schafe während der Alpungszeit einige Male gesalzt, damit sie nicht ganz wild werden. Wir werden auch mit ähnlichen Formen und ähnlichem Erfolg in der Pastoral zufrieden sein müssen (Saisonchristen), einige Begegnungen und etwas „Salz“, wonach sie Verlangen haben, damit sie nicht ganz „wild“ werden.

Mit gläubigem Herzen und wachem Geist

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