Читать книгу Jakobsweg Infos: 101 Dinge, die man über den Jakobsweg wissen muss - Renate Florl - Страница 24

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8 Begegnungen

Diese sind auf dem Camino »das Salz in der Suppe«

Begegnungen können nicht nur auf dem Jakobsweg dem Leben eine neue Richtung geben. Doch auf dem Camino bieten sich vielfältige Möglichkeiten dazu: seien es die Begegnungen mit anderen Pilgern, die Begegnungen mit Anwohnern, die Begegnungen mit den Hospitaleras, Hospitaleros, Barbesitzern und Gastgebern, mit Gastfreundlichkeit allgemein und auch die Begegnungen mit Textstellen, Sprüchen, Gebeten, Gerüchen oder Gerichten. All das kann dazu beitragen, nach der Rückkehr die Begegnungen im Alltag mit einer neuen Aufmerksamkeit wahrzunehmen.

Zu Beginn eines Gesprächs wird entlang des Camino oft das Buen Camino stehen. Was sich aus diesem netten Gruß weiter entwickelt, ob man es bei diesem Gruß belässt oder ob sich eine längere oder kürzere Unterhaltung daraus ergibt, das hat jeder Pilger selbst in der Hand.

Eines lässt sich feststellen: Wenn man überall so freundlich, hilfsbereit und nett wie auf dem Jakobsweg miteinander umgehen würde, dann hätte die Welt ein anderes Gesicht!


Begegnungen mit anderen Pilgern

Täglich trifft man andere Pilger, sei es unterwegs oder in der Pilgerherberge. Wie intensiv man mit ihnen ins Gespräch und in Kontakt kommt, hängt zum einen vom Interesse, vielleicht vom Wandertempo oder auch von den jeweiligen Sprachkenntnissen ab. Es gibt viele Beispiele von Freundschaften und Paaren, die sich auf dem Jakobsweg kennen gelernt haben. Andererseits gibt es auch Paare, die sich auf dem Jakobsweg getrennt haben – die Bandbreite ist auch in dieser Beziehung sehr vielfältig …


Begegnungen mit Anwohnern

Es ist immer wieder aufs Neue erstaunlich, wie viele freundliche Anwohner den Pilgern wohlgesinnt sind. Ein aufmunterndes »Buen Camino« ist als Gruß Standard. Steht man an einer Kreuzung, an der man sich gerade überlegt, welche Richtung man einschlagen möchte, dann kann es gut sein, dass ein Autofahrer extra anhält, um einem weiterzuhelfen. Oder es gibt Körbchen mit Obst oder Getränken, an denen man sich bedienen kann. Oder Anwohner haben einen Stand aufgebaut mit allem zu essen und zu trinken, was das Pilgerherz erfreut, von süß bis herzhaft.


Begegnungen mit Gastgebern

Es macht schon einen Unterschied, ob man sich bei der Begrüßung in der Pilgerherberge willkommen geheißen fühlt oder nicht. Auch wenn der Andrang noch so groß ist, geben sich die meist ehrenamtlich tätigen Hospitaleras und Hospitaleros die allergrößte Mühe, die ankommenden Pilger freundlich zu empfangen. Auch die Barbesitzer legen im Allgemeinen großen Wert darauf, den Pilgern ihre Wünsche zu erfüllen. Sogar Sonderwünsche werden meist gerne bedient.

Eine Begegnung ist mir dabei besonders im Gedächtnis geblieben. In der Bar neben der Ruine des Klosters San Anton, in der man mit Musik empfangen wird, hatte ich einen besonderen »Schlitten« entdeckt. Nachdem ich Tage vorher schon einmal so ein Gefährt gesehen hatte – ohne die Möglichkeit, mich bei jemandem nach der Funktion zu erkundigen –, fragte ich den Barbesitzer nach dem Namen und der Funktion des betreffenden Teils. Bereitwillig gab er Auskunft. Ja, nicht nur das, er bedankte sich sogar überschwänglich für die Frage. Er meinte, dass es ihn außerordentlich freuen würde, dass sich jemand für die Geschichte seines Landes und die der einstmals verwendeten landwirtschaftlichen Geräte interessieren würde.


Begegnungen mit Sprüchen und lokalen Speisen

Begegnungen mit Textstellen, Sprüchen, Gebeten, Gerüchen oder speziellen lokalen Gerichten – schon an dieser Aufzählung erkennt man die Vielfalt der Möglichkeiten weiterer Begegnungen, die damit sicher noch immer nicht erschöpfend dargestellt sind.

Mir passiert es zum Beispiel immer wieder: Wenn ich gerade mit einer Frage oder einer Entscheidung beschäftigt bin, kann es sein, dass ich auf Sprüche oder Textstellen treffe, die ganz genau zu meinem Thema passen. Erstaunlich ist dabei, wo man auf solche »Antworten« trifft: Das können ganz triviale Werbeplakate sein, ein Spruch in einem Pilgergästebuch oder an einer Hauswand oder bei einem Gebet in der abendlichen Pilgermesse. Oder ich esse auf dem Cebreiro einen Queso con Miel – diese Erinnerung bleibt sehr lange im Gedächtnis gespeichert, weit über die kurze Zeit dieser kleinen Mahlzeit hinaus.


Begegnungen im Alltag

Wer die unterschiedlichen Begegnungen auf dem Camino einmal wahrgenommen hat, wird sie auch im Alltag viel häufiger erleben. In den verschiedenen Arten und Möglichkeiten dieser manchmal längeren oder auch kürzeren Kontakte steckt ein unglaublich großes Potenzial, das man neu für sich entdecken kann.


Freudige Überraschung am Camino: ein mobiler Verkaufsstand


Man lächelt automatisch mit, nicht wahr? Gesehen in den Pyrenäen …

Jakobsweg Infos: 101 Dinge, die man über den Jakobsweg wissen muss

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