Читать книгу Die Wächter der Teufelsbibel - Richard Dübell - Страница 29

7.

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Wenn früher jemand Filippo Caffarelli gesagt hätte, dass es Orte in Rom gab – im heißen, oft schon im März drückend schwülen Rom! –, an denen es so kalt war, dass man die Zehen in den Schuhen krümmte, um deren Erstarrung zu lösen, dann hätte er es selbstverständlich nicht geglaubt. Aber da hatte er die Kirche Santa Maria in Palmis noch nicht gekannt, an der Kreuzung der Via Appia und der Via Ardeatina. So klein und alt die Kirche war, so viel Kraft schien sie dennoch zu besitzen, die Sonne abzuwehren und die Kälte in ihren Mauern festzuhalten. Vielleicht wehte ja ein beständiger Grabeshauch von den ausgedehnten Katakombensystemen in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche in deren Inneres. Filippo erschauerte und zog die Schultern hoch; dieser Grabeshauch wehte sogar ins Innere des Beichtstuhls, der auf ihn wartete.

Er trat einen Schritt von der Schwelle der Kirche zurück und hinaus in die Sonne, als könne er die Wärme mit hineinnehmen. Er hatte keine Lust darauf, seine Kirche zu betreten, sich in den aufrecht stehenden Sarg zu setzen, als der ihm der Beichtstuhl vorkam, und hilflos mitzuerleben, wie die unsäglichsten Sünden diesen Sarg füllten, bis er meinte, an der schieren Bosheit der Menschen ersticken zu müssen.

Nach mehreren Jahren im Herzen des Vatikans und in unmittelbarer Nähe des Papstes hatte Pater Filippo, der ewig Zweifelnde, nur die eine Gewissheit erlangt: dass das Heil nicht bei den prächtigen Roben, gnädig zum Kuss dargereichten Bischofsringen und goldschimmernden Kirchenschätzen zu finden war. Da die Teufelsbibel, die der Prüfstein für seinen Glauben hätte sein sollen, verschollen war, hatte er versucht, einen anderen Zugang zu seinen Zweifeln zu finden. Er hatte sich dem Wahn hingegeben, dass der Glaube unter den einfachen Menschen stärker sein müsste als unter den im langen Kirchendienst zynisch gewordenen Prälaten und dem nur an das Wohl seiner Familie und seiner Bauprojekte denkenden Papst. Wenn er Vittoria um Rat hätte fragen können, hätte sie ihn vielleicht von diesem Wahn geheilt.

Er schauderte erneut. Noch ein Grabeshauch, aber diesmal einer, der aus seiner Seele kam. Vittoria war vor einem knappen Jahr an einem Fieber erkrankt und gestorben, und er hatte nichts tun können, außer wie ein Wahnsinniger seinen Schmerz in ihr totes Gesicht zu schreien, bis Kardinal Scipione ihn hatte hinausbringen lassen – Scipione, der nun jemand anderen würde finden müssen, der die Vorräte eines Apothekers von einem Pfund Rattengift und die Welt von seiner Präsenz erlöste.

Er hatte nicht einmal Abschied nehmen können; als er Scipiones Palast erreicht hatte, war sie bereits tot gewesen. Nachdem der erste Schmerz vergangen war, hatte er sich gefühlt wie ein Mann in einem ankerlosen Boot, das langsam den Fluss des Lebens hinabtrieb, die rettenden Ufer unerreichbar und seine Arme so kraftlos, dass er das Steuer nicht halten konnte.

Als Filippo sich wieder gefangen hatte, hatte er um seine Versetzung in den Gemeindedienst gebeten. Papst Paul, verletzt von der offensichtlichen Illoyalität eines Mitarbeiters, dem er beinahe schon Verwandtenstatus zugebilligt hatte, hatte dafür gesorgt, dass Pater Filippo wirklich zu den einfachen Menschen kam – in das schon seit der Antike von den Verlierern der Gesellschaft bevölkerte Trastevere westlich des Tiberbogens.

Filippo hatte sich gefragt, ob jemand überhaupt die bittere Ironie darin bemerkte, dass das Viertel Roms, in dem die ältesten christlichen Kirchen standen, in dem Petrus auf der Flucht vor Neros Soldaten auf Jesus Christus getroffen und beschämt wieder umgekehrt war, für einen Diener der Kirche eine Strafversetzung bedeutete. Als er zum ersten Mal in seiner Kirche gestanden hatte, da hatte sich die näherliegende Frage in den Vordergrund gedrängt, wie er sich selbst diesen Abstieg nur hatte zufügen können. Er hatte im Eingang einer stockfinsteren Halle gestanden, einen langen Schatten über den unebenen Steinboden geworfen und versucht, nicht unter dem eiskalten Hauch aus ihrem Inneren zusammenzuzucken. Nachdem sein Auge sich an die Düsternis gewöhnt hatte, hatte er erkannt, dass seine neue Heimat eine uralte, einschiffige Kirche war, an deren Wänden die Wasserflecken mit den Überresten von Fresken um die Vorherrschaft stritten, ein leerer Raum mit einem völlig im Dunkel verschwimmenden Altar. Er hatte den Blick gesenkt und verstanden, was der camerlengho gemeint hatte, als er zum Abschied zu Filippo gesagt hatte: „Santa Maria in Palmis? Ich beneide dich, mein Sohn – du trittst in die Fußstapfen des Herrn.“ Der camerlengho hatte ein spöttisches Lächeln unterdrückt.

In den Kirchenboden nahe dem Eingang war eine Bodenfliese eingelassen, in der zwei Fußabdrücke zu sehen waren. Sie stammten von Jesus Christus, wie es hieß. Filippo, der sich in den wenigen Tagen zwischen seiner Abordnung und seinem Abschied aus dem Vatikan gründlicher über seine neue Gemeinde informiert hatte, als es der camerlengho jemals tun würde, wusste, dass es nur die Kopie einer Platte war, die sich ein paar Steinwürfe weit entfernt in San Sebastiano fuori le mura befand. Sankt Sebastian vor den Mauern war vor wenigen Jahren vollständig umgebaut worden; im Zuge der Verschönerungsarbeiten hatte man die originale Platte aus Santa Maria in Palmis entnommen und dorthin geschafft. Filippo war dennoch in die beiden Fußabdrücke getreten, die so plump gestaltet waren, dass jeder Narr die Fälschung erkennen konnte, selbst wenn das Original hundertmal besser gewesen wäre als die Kopie (was es nicht war). Er hatte nichts gespürt, was zu seiner Seele gesprochen hätte.

Vielleicht – so hatte er sich in den ersten Tagen gedacht – war es dennoch ein Wink des Schicksals, dass es ihn ausgerechnet hierher verschlagen hatte. Seine Kirche hieß im Volksmund auch Quo-vadis-Kirche, denn als der aus der Stadt fliehende Petrus auf den Herrn getroffen war – angeblich genau dort, wo jetzt Filippos Kirche stand –, hatte er ihn gefragt: „Domine, quo vadis?“ Und Jesus hatte geantwortet – mit einem angeödeten Unterton, wie Filippo vermutet: „Ich gehe nach Rom, um mich erneut kreuzigen zu lassen!“ Domine, quo vadis? Wohin gehst du, Herr? Wohin gehst du, Filippo Caffarelli?

Er sah zu Boden und stellte fest, dass er über die Schwelle getreten war und in den vermeintlichen Fußabdrücken des Herrn stand. Anders als Petrus, der nach der Begegnung mit Jesus umgekehrt war, um sein Schicksal zu erfüllen, hatte Filippo immer noch kein Ziel vor Augen. Ob die Stätte, auf der seine Kirche stand, geheiligt war oder nicht – Erleuchtung war ihm jedenfalls dort nicht zuteilgeworden. Er hob die Füße und stapfte weiter in die Kirche hinein, musterte die gebückten Gestalten der Beladenen, die ihre Sünden beichten wollten, voller Resignation, und setzte sich zuletzt in den Beichtstuhl.

Was die Stärke des Glaubens der einfachen Menschen betraf, hatte er die Feststellung machen müssen, dass die Verbrechen, die zu den Beichtstunden durch das Gitterfenster in seine eiskalte, winzige hölzerne Zelle träufelten, die gleichen waren, die auch die hohen Herren der Kurie verübten, nur dass Filippos Schäfchen weniger elegant dabei vorgingen: verprügelte Ehefrauen (im Fall der Prälaten: verprügelte Huren), nur dass diese kein Geschmeide als Ausgleich erhielten; dem Nachbarn vom Gürtel geschnittenes Geld (im Fall der Bischöfe: durch Urkundenfälschung unrechtmäßig angeeignetes Gut der Nachbardiözese), nur dass der Nachbar danach nichts mehr hatte, womit er seiner Familie etwas zu essen hätte kaufen können; Vergewaltigung, Sodomie und Kinderschändung. Filippo hatte schon mehr als einmal das Bedürfnis gehabt, aus dem Beichtstuhl zu stürzen und sich draußen das Herz aus dem Leib zu kotzen, bevorzugt auf den gefälschten Fußabdrücken des Herrn, und dann zu rufen: Schau herunter, Herr, und siehe – das ist die Essenz des Christentums, das, was du daraus hast werden lassen! Jetzt versuche, über den Auswurf zu wandeln wie über den See Genezareth!

Er hatte es natürlich nie getan, außer in seinem Herzen.

Als das Flüstern plötzlich in sein Ohr zischte, zuckte er erschrocken zusammen: „Confiteor deo omnipotenti, beatea Mariae semper virgini, beato Michaeli archangelo, sanctis apostolis omnibus sanctis …“

Ich beichte zu Gott dem Allmächtigen, zur Heiligen Jungfrau Maria, zum heiligen Erzengel Michael, zu den heiligen Aposteln und zu allen Heiligen ...

Filippo hörte die Pause so deutlich heraus, dass sich Unruhe seiner bemächtigte.

„… et tibi Pater.“

Und zu dir, Vater.

„Sprich, mein Sohn“, flüsterte Filippo.

„Ich habe mich an einem Diebstahl beteiligt“, sagte der Mann vor dem Beichtstuhl.

„Der Herr sagt: Du sollst nicht stehlen.“

„Der Herr sagt: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“

Filippo schwieg einen langen Moment. „Wie soll ich das verstehen?“, fragte er schließlich.

„Vater, darf ich fortfahren damit, meine Sünde zu beichten?“

„Fahre fort.“ Filippo hörte seine eigene Stimme krächzen. Entgegen jeder Regel bemühte er sich, durch das Gitter ein Gesicht zu erkennen, aber alles, was er wahrnehmen konnte, war das matte Funkeln von zwei Augen in einem dunklen Umriss. Die Stimme klang weder alt noch jung; sie hatte einen Akzent, der Filippo vage bekannt vorkam, den er aber nicht zuordnen konnte. Das Latein war einwandfrei und besser als so manches, das zwischen einem purpurnen Hut und einer purpurnen Robe herauskam.

„Ein Mann kam zu mir und fragte mich, ob ich ihm helfen würde, einen Diebstahl zu begehen. Der Mann überzeugte mich, dass es rechtens sei, was er vorhabe.“

„Es ist deine Pflicht, auch diesen Mann zur Beichte und zur Umkehr zu bewegen.“

Der Beichtende draußen lachte leise. „In der Tat“, sagte er. „Das ist das Letzte, was ich vorhabe.“

„Du darfst dein Herz nicht verh…“

„Hören Sie zu, Pater Filippo“, sagte der Mann. Seine Stimme ließ es Filippo plötzlich noch kälter werden. „Ich sage es nur einmal. Ich weiß nicht, ob ich für das, was ich tue, verdammt werde, und auf jeden Fall bin ich eidbrüchig. Aber es gibt eine größere Pflicht als den Eid, den man etwas geschworen hat, was sich als so krank und faul erwiesen hat, dass Gott Mühe hätte, auf der ganzen Welt zehn Gerechte zusammenzubekommen. Ich sage es nur einmal. Vor fast zwanzig Jahren überzeugte mich ein Bischof aus Wien, dass die Teufelsbibel aus dem Geheimen Archiv des Vatikans entfernt werden müsse, weil sonst irgendwann wieder ein Unseliger auf ihre Spur kommen würde – und niemand könne sich darauf verlassen, dass sich dann erneut jemand fände, der den Kampf gegen das Vermächtnis des Satans aufnähme. Ich half dem Bischof, den Codex zu stehlen. Er schaffte ihn fort. Ich weiß nicht, was daraus geworden ist, aber er scheint Wort gehalten und ihn irgendwo versteckt zu haben, sonst würden wir jetzt unter der Herrschaft des Teufels stehen und nicht unter Gottes Hand. Obwohl, wenn man sich die Welt so ansieht …“

Die Stimme besaß eine militärische Knappheit. Ein Soldat? Kein gemeiner, sondern ein Offizier …

„… aber wenn ich der Herrschaft des Teufels eines zubillige, dann, dass sie effizient wäre. Wären wir Anhänger von des Teufels Wort, ohne es zu wissen, dann gäbe es keine Abweichung und keine Ketzerei – es gäbe nur sein Wort, sonst nichts.“

„Wer war der Bischof aus Wien?“

„Sie haben Zugang zu den Vatikanakten. Prüfen Sie nach, wer seit der Wahl Papst Innozenz’ bis kurz nach seinem Tod in Rom war und aus Wien stammt.“

„Ich habe keinen Zugang mehr …“

„Wissen Sie, warum ich Ihnen das erzählt habe, Pater Filippo Caffarelli aus Rom, der nur seinen Bruder, den mächtigen Kardinal Scipione, zu fragen braucht, wenn er Zugang zum Vatikan haben will?“

„Sagen Sie es mir“, flüsterte Filippo mit trockenem Mund.

„Weil ich einen Eid geschworen habe, ganz ohne Trommelschlag, ganz ohne flatternde Fahnen, ganz ohne die Hand auf die Bibel zu legen, sondern nur auf mein eigenes Herz: mein eigen Fleisch und Blut zu beschützen. Und dieser Eid ist mir wichtiger als der, den ich der Kirche gegeben habe und in dem ich schwor, niemals zuzulassen, dass einem Vertreter des Klerus Schaden zugefügt wird, oder ihm gar selbst Schaden zuzufügen. Diesen Eid breche ich hiermit, indem ich Ihnen sage: Lassen Sie meinen Sohn in Ruhe, Pater Filippo, oder ich drehe Ihnen den Hals um wie einem Huhn. Wenn Sie auf die Suche nach der Teufelsbibel gehen wollen, tun Sie es. Im Narrenschiff ist immer noch für einen weiteren Passagier Platz, und jetzt haben Sie alles, was Sie wissen müssen, um auf die Reise zu gehen. Aber lassen Sie meinen Sohn in Ruhe.“

Filippo saß da wie vom Donner gerührt. Er hörte das Ächzen des Holzes, als der Mann draußen sich erhob, und seine schnellen Schritte. Filippo musste seinen Gliedmaßen bewusst den Befehl geben, sich zu erheben. Er platzte aus dem Beichtstuhl und stürzte in den Kirchenraum hinein. Als er sich wieder aufgerappelt hatte, wurde er sich der Blicke bewusst, die ihm die beiden alten Weiber, die vor dem Altar knieten, unter ihren Kopftüchern hervor zuwarfen. Er ignorierte sie und stürmte zur Kirche hinaus. Die Sonne blendete ihn. Die Via Appia war wie üblich voller Leben, das an seiner dunklen Höhle vorbeiströmte. Er sah das Bollwerk der Porta Appia sich erheben und in die andere Richtung die kleiner werdenden Hütten, die in die Gärten und Felder übergingen. Ein hünenhafter Mann mit einem dunklen Kapuzenmantel marschierte mit schnellen Schritten davon. Filippo raffte seine Soutane und rannte ihm hinterher.

„Oberst Segesser!“, rief er.

Der Mann drehte sich nicht um. Als Filippo ihn erreichte, packte er ihn am Arm und riss ihn zu sich herum.

„Oberst Segesser …“, keuchte er.

Der Mann hatte einen schütteren Vollbart, der seine Hasenscharte nicht verbergen konnte.

„Hnnn?“, machte der Mann. „Hnnnas iss noos, hnerdammp hnnoch ma’?“

Filippo ließ ihn los und trat einen Schritt zurück. Der Mann zerrte seinen Mantel zurecht, tippte sich an die Stirn und marschierte weiter. Filippo stand ratlos am Rand der Straße und spähte auf und ab. Das offen stehende Kirchenportal von Santa Maria in Palmis zog seinen Blick an und schien gleichzeitig auf ihn zuzugleiten. Er starrte es an.

„Ich will verdammt sein“, flüsterte er, dann sprintete er mit wehender Soutane zurück, schlitterte in die Kirche hinein, stolperte über die Fußabdrücke Jesu Christi und fing sich an einer Wand ab. Eine gebückte Gestalt kniete vor dem Altar. Er stürzte zu ihr und stierte ihr ins Gesicht. Die alte Frau zuckte erschrocken zurück.

„Deine Freundin“, stieß Filippo hervor und deutete auf die leere Stelle neben ihr, „ die eben noch da war. Wo ist sie hin?“

Die Alte brachte keinen Ton hervor. Verschreckt und mit rollenden Augen zuckte sie die Achseln. Filippo ließ von ihr ab und taumelte davon. Er brauchte sie nicht, um zu wissen, dass sie die andere Frau noch nie gesehen hatte, nicht wusste, wer sie war, und keine Ahnung hatte, wo sie hingegangen sein konnte. Filippo hingegen wusste genau, wer die alte Hexe in Wirklichkeit gewesen war. Oberst Segesser – aber nicht der Mann, den er damit erpresst hatte, seinen Vater der Inquisition auszuliefern, sondern der Vater selbst. Der alte Anführer der Schweizergarde. Er schien nichts von seinen Kenntnissen vergessen zu haben, und Filippo war vollkommen überzeugt, dass er seine Drohung wahrmachen würde. Nach ihm zu suchen, war sinnlos. Er hatte Filippo hereingelegt und war draußen im Gewühl untergetaucht, während Filippo wie ein Idiot dem falschen Mann nachgelaufen war. Außerdem hatte er bereits alles gesagt, was er jemals freiwillig sagen würde.

Filippo ließ sich schwer auf die Bank vor dem Beichtstuhl sinken. Seine Knie waren weich. Ein Bischof aus Wien. Filippo brauchte seinen Bruder nicht um einen Gefallen zu bitten, um zu ahnen, wer damit gemeint war. Es gab seit über zwanzig Jahren nur einen einzigen Bischof aus Wien, der prominent genug war, eine eigene Akte im Vatikan zu haben, und entschlossen genug, so etwas wie den Diebstahl eines geheimen Artefakts aus dem Archiv durchzuziehen. Mittlerweile hatte der Papst ihm einen Kardinalshut verliehen – ganz untypisch, weil er in keinster Weise mit ihm verwandt war. Domine, quo vadis? Was hatte er vorhin noch im Stillen gedacht über die Sackgasse, die dieser Ort für ihn darstellte?

Er blickte auf, weil ein Schatten auf ihn fiel. Die alte Frau stand da und deutete scheu auf die Bank vor dem Beichtstuhl.

„Confiteopotenti …“, begann sie.

Filippo stand wortlos auf und marschierte an ihr vorbei zur Kirche hinaus.

Die Wächter der Teufelsbibel

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