Читать книгу HOTEL MEGALODON - Rick Chesler - Страница 12
Kapitel 7
Оглавление»Was meinst du, Mick, bin ich jetzt arbeitslos?« Coco schirmte ihre Augen ab, um sie vor der Sonne zu schützen, als er sie anschaute. Er war gerade damit beschäftigt, eine notdürftige Aufhängung für den Propeller anzubringen.
»Vielleicht ist ja noch nicht alles verloren. Ich habe einen Ersatz bestellt, und das hier müsste so lange halten, bis die neuen Teile geliefert werden. Es stammt aus meiner bewährten Gerümpel-Kiste.«
Coco musterte das reparierte Triebwerk kritisch. Es war grau anstatt schwarz und hatte, wie es aussah, auch einen etwas geringeren Durchmesser. »Von welchem U-Boot ist das?«
Er zuckte gleichmütig mit den Schultern. »Von so einem Miniding für Touristen. Ich habe es noch aus meiner Zeit auf den Kaiman-Inseln. Dort hat die Mühle auf einem Schrottplatz gelegen und Diebe hatten die meisten guten Teile schon geklaut, aber den Kasten konnte ich mir noch unter den Nagel reißen.«
»Funktioniert das denn?«
»Finden wir’s raus.« Mick trat gerade vor die Kabine des U-Boots, um das Triebwerk auszuprobieren, als sie Schritte auf dem Holz-Pier knarren hörten. Mick schlug die Hand vor den Mund und drehte sich zu Coco um. »Shit, der Big Boss marschiert bereits an, dabei ist es noch keinen ganzen Tag her.«
»Er muss offenbar großes Vertrauen in dich setzen. Wenigstens sieht er, dass wir daran arbeiten – oder besser gesagt du. Ich sitze ja nur herum und drehe Däumchen, nachdem ich das U-Boot überhaupt erst kaputtgemacht habe.«
»Du erteilst mir wichtige Ratschläge. Keine Angst, ich kann es so drehen, dass du nicht die ganze Schuld für den Schaden auf dich nehmen musst.«
Sie ließ ihren Blick auf ihm ruhen, bis White sie fast erreicht hatte. »Schönen Nachmittag. Wie kommen Sie voran?« Er schaute Mick geradeheraus an.
»Gut, Mr. White. Ich habe eine baugleiche Aufhängung für den Propeller per Luftpost und Eilzustellung aus China angefordert. Sie ist voraussichtlich in zwei Tagen hier.«
Der Boss schüttelte frustriert den Kopf.
»Allerdings«, lenkte Mick hastig ein, »habe ich mich währenddessen um einen zeitweiligen Ersatz bemüht. Schauen Sie.« Er zeigte auf das farblich unpassende Triebwerk.
»Das sieht anders aus. Sind Sie sicher, dass es auch funktioniert?«
»Wir haben es noch nicht auf Seetüchtigkeit überprüft, aber Sie können jetzt live dabei sein.« Mick stieg ein und drückte auf den Schubknopf. Ein leises, gleichmäßiges Brummen ertönte, als das neue Teil in seinem Käfig beschleunigte. Mick ließ die Taste wieder los, woraufhin man die schwirrenden Blätter wieder einzeln sehen konnte, als die Rotation nachließ.
»Gut, dann steht jetzt die Generalprobe an.«
Coco und Mick wechselten nervöse Blicke. Er versuchte, noch etwas Zeit herauszuschlagen.
»Ich wollte eigentlich zuerst noch einige weitere Tests durchführen, denn falls …«
White hielt eine Hand in die Höhe. »Wir haben leider unerwartete Schwierigkeiten bekommen, die den schnellstmöglichen Einsatz des Fahrzeugs unabdingbar machen.« Mit diesen Worten drehte er sich um und zeigte auf Coco. »Sie müssen sich jetzt hinter das Steuer setzen und es sofort ausprobieren.«
Sie schaute skeptisch auf den reparierten Propeller, dann zu Mick und schließlich in die Lagune. »Ich schätze mal, ich kann hier im Seichten eine Runde damit drehen, dann wissen wir, ob …«
White schüttelte erneut den Kopf und würgte sie ab: »Nein, ich will, dass Sie zum Ansaugrohr des Kühlwassers hinuntertauchen und nachsehen, ob es beschädigt ist.«
Coco starrte ihn mit offenem Mund an und bekam ihn eine Zeit lang nicht mehr zu. Mick erholte sich zuerst von dem Schrecken.
»Das Rohr verläuft in einer Tiefe von zweihundertfünfzig Fuß, Sir, oder?«
»Genau. Die Klimaanlage im Hotel bereitet uns Kummer, denn sie läuft nicht mehr. Al meinte, er müsse sich unbedingt Gewissheit über das Ansaugrohr verschaffen, weil es verstopft, aufgerissen oder was auch immer sein könnte.«
Coco warf ein: »Was ist mit dem …«
»Das U-Boot der Ölgesellschaft steht uns gerade leider nicht zur Verfügung. Sie müssen das jetzt tun, Coco. Tauchen Sie einfach in den Canyon hinein, bis sie die Leitung erreichen, schauen Sie genau nach und machen Sie Aufnahmen für die Techniker. Sie werden eventuell auch gezwungen sein, Ablagerungen mit dem Greifer herauszuziehen, falls etwas das Rohr blockiert.«
Sie starrte abwesend auf das U-Boot, während sie an ihren bisher tiefsten Tauchgang damit dachte … waren es hundert Fuß gewesen? Fünfundsiebzig? Jetzt verlangte er von ihr, zweihundertfünfzig Fuß weit hinunterzugehen. Möglicherweise bemerkte er ihre Befangenheit, denn seine nächsten Worte lauteten: »Sie können Mick gern mitnehmen, denn vier Augen sehen immer mehr als zwei.«
Nun strahlte der Mechaniker, denn ironischerweise kam er nie dazu, die Fahrzeuge selbst zu benutzen, die er wartete. »Okay, das machen wir!«
»Sehen Sie zu, dass Sie die Kiste unter Wasser kriegen! Sobald Sie zurück sind, will ich sofort erfahren, was Sie entdeckt haben.« White schaute noch einmal argwöhnisch auf das vorläufige Triebwerk, schüttelte den Kopf und eilte dann zügig davon.