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SCHWARZES HOLZ
ОглавлениеEs begann mit dem Klang der Hufen auf den grauen Pflastersteinen. In einer dunkelgrünen Kulisse voller Blumen, Wiesen und Sträuchern unter dem Schein des Mondes. Das zufriedene Wiehern der Pferde wie ein Echo. Es endete mit durchdringendem, gefährlichem Rot. Rot wie die Glut. Rot wie das Feuer. Alles zerfressen. Der giftige Gefährte stickiger, schwarzer Rauch. Das Wiehern in fürchterliches, ohrenbetäubendes Geschrei transformiert.
Als Elena angekommen war, machte sich ein Bild der Verwüstung auf. Dampfende Balken, Streben, Pfosten lagen verstreut auf dem Boden. Das Feuer, das in der Nacht gewütet hatte, hatte sich durch das alte Holz einer Scheune gefressen und durch die darin gelagerten Strohballen in der Scheune ausgebreitet. Bis die alte Scheune in sich zusammengestürzt war. Das ursprünglich braunrote Holz hatte sich tiefschwarz verfärbt. An manchen Stellen hatte es die Farbe von grauweißer Asche angenommen. Das Löschwasser tropfte herunter. Wasserschläuche lagen verteilt auf dem Boden herum. Mehrere Löschwagen und Polizeiautos standen vor und in der Einfahrt. Die Drehleiter eines Feuerwehrfahrzeugs war noch immer ausgefahren.
Feuerwehrleute und Polizisten liefen umher. Die Feuerwehr war von der vor Kurzem erst neu installierten Brandmeldeanlage informiert worden. So konnte das Feuer glücklicherweise nicht auf die Ställe mit den Pferden übergreifen und Schlimmeres verhindert werden.
„Brandstiftung“, sagte Jack, als er regungslos vor der Absperrung der Polizei stand. „Der Kriminaltechniker ist sich da zu 100 Prozent sicher“, fuhr er wie geistesabwesend fort. „Sie haben in der Ecke vor der Scheune einen Haufen Geäst und Heu gefunden. Das war vorher nicht da. Irgendjemand muss es dahingeschleppt und angezündet haben.“
Mr. Fireman stand erschüttert neben ihm. Er legte betroffen seine Hand auf Jacks Schulter. Andere Farmbesitzer aus der Umgebung standen ebenfalls bei ihm. Mr. Fireman schüttelte den Kopf. „Wer macht so etwas?“
„Gott sei Dank ist es nur bei der Scheune geblieben“, sagte einer der Farmer. „Hoffentlich finden sie den oder die Täter bald“, sagte ein anderer. „Einem wird ja ganz anders, wenn man weiß, dass hier ein Brandstifter sein Unwesen treibt“, sagte ein weiterer.
Elena drängelte sich an den Männern vorbei bis zu Jack.
„Gott sei Dank, Ihnen ist nichts geschehen“, sagte sie erleichtert, als sie endlich zu Jack vorgedrungen war.
„Elena?“, rief er überrascht. „Was machen Sie denn hier?“
„Ich wollte wissen, ob …“ Er packte sie vorsichtig am Arm und schleuste sie zurück zur Einfahrt.
„Sie sollten nicht hier sein. Fahren Sie lieber wieder zurück.“ Elena räusperte sich. Der Rauch kratzte in ihrem Hals.
„Ich wollte …“, stammelte sie besorgt. Jack versuchte sie zu beruhigen.
„Die Polizei ist da, und auch die Feuerwehr. Es ist niemand zu Schaden gekommen. Machen Sie sich keine Sorgen. Fahren Sie zurück.“
„Aber ich …“ In diesem Moment rief einer der Polizisten nach Jack. Der Polizist hielt eine kleine Plastiktüte in der Hand. Die Art Tüten, die bei der Beweissicherung verwendet wurden. Darin konnte Elena ein blaurotes „Stäbchen“ erkennen.
Jack blickte zu dem Polizisten, dann zu Elena.
„Fahren Sie, fahren Sie!“, rief er ihr zu, bevor er schnell zu dem Polizisten eilte.