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Scharren – den lieben langen Tag

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Ich will gar nicht daran denken, wie schlimm es für Hühner in Käfighaltung sein muss, auf Drahtgitterböden zu leben, und das auch noch vom Kükenalter an bis hin zu ihrem letzten Tag. Nie spüren sie den lockeren, mit halb verrottetem Falllaub durchmischten Boden unter ihren Krallen, wie er sich unter nahezu jedem Laubgehölz findet. Nie können sie an einer trockenen Stelle ein Staubbad nehmen, um sich den Schmutz hinterher mit kräftigem Geschüttel wieder aus dem Gefieder zu katapultieren. Nie können sie mit ihrem Scharrtrieb die Einstreu im Hühnerstall so gründlich umkrempeln, dass am Ende kein Strohhalm mehr auf dem anderen liegt. Scharren ist für Hühner mehr als nur eine willkürliche Entscheidung. Diese Art, nach Nahrung zu suchen, ist so verwurzelt mit dem ganzen Wesen des Huhns, dass die Unterbindung dieses Verhaltens fast zwangsläufig zu Störungen führen muss. Ähnlich verhält es sich mit der Verwehrung des täglichen Sandbads. Das Sandbad dient der Gefiederpflege und säubert das Tier zudem von lästigen Parasiten. Darum haben Hühner einen natürlichen Drang, jeden Tag so ein Bad zu nehmen, und dementsprechend schlecht ist der Gefiederzustand, wenn es ihnen zeitlebens verwehrt bleibt. Um Hühner, die sich frei auf einem großen, gut bepflanzten Gelände bewegen dürfen, braucht man sich in den meisten Fällen keine Sorgen zu machen. Sie finden genug Beschäftigungsmöglichkeiten solcher Art, um einen Tag auszufüllen. Was aber tun, wenn man nur ein begrenztes Gehege für das Geflügel zur Verfügung hat? Irgendwann ist der Boden so platt getrampelt, dass er nicht mehr zum Scharren taugt, und alles erreichbare Grünzeug ist abgezupft. Hier hilft beispielsweise regelmäßiges Umstechen. Einfach abwechselnd mal die eine Ecke, mal die andere Ecke des Auslaufs mit dem Spaten umgraben, das ermöglicht den Hühnern, wieder in lockerem Erdreich zu buddeln. Für das Sandbad ist eine überdachte Sandkiste ideal, die man mit feinem Kinderspielsand oder einem Gemisch aus Sand, gesiebter Erde und Urgesteinsmehl auffüllt. So bleibt das Ganze auch bei Regenwetter trocken. Eine ungemein große Freude kann man Gehegehühnern im Herbst auch machen, indem man ihnen zwischendurch mal einen Haufen Falllaub über den Zaun wirft. Der wird dann gründlich „zerpflückt“, und man würde gar nicht glauben, was die Hühner darin alles an scheinbar Fressbarem finden.


Bild 6: Diese glücklichen Hühner sind völlig entspannt und können sich ausgiebig der Gefiederpflege hingeben, während der Holländische Haubenhahn Wache hält.


Bild 7: Auch im Außenbereich freuen sich Hühner über geschützte Ruhezonen, die sich zwischen Gehölzen befinden können.

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