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Journalismus

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Ziemlich erschöpft kam Elani Dola zu Hause an. Eine lange Reise lag hinter ihr. Sie arbeitete als Journalistin an einer Serie über die ethnischen Minderheiten auf dem ganzen Planeten. Ihre Recherche beschränkte sich nicht nur auf das Staatsgebiet Gäas, sie hatte auch die Nordstaaten besucht. Dabei stellte sie fest, dass man dort noch immer Vorurteile gegenüber anders Aussehenden hatte. Als Schwarze musste sie so manche rassistische Äußerung ertragen. An einigen Orten rettete sie nur die Angst vor Repressalien durch Gäa vor Übergriffen.

Es war frustrierend festzustellen, dass sich solche primitive Verhaltensweisen immer noch hielten. Dagegen lebten auf der südlichen Erdhalbkugel seit über fünfzig Jahren mehr als die halbe Menschheit in einem Konglomerat der verschiedensten Rassen friedlich zusammen. Das ließ sie darauf schließen, dass der Hass auf anders Aussehende direkt mit den politischen und religiösen Dogmen zusammenhing. Dort, wo man als Parteifunktionär in ständigem Konflikt mit Andersdenkenden stand, färbte der dauernde Kampf auf das ganze Verhalten ab. Nach dem Motto: Wer anders aussieht, der denkt auch anders und muss bekämpft werden. Diese Intoleranz zog sich durch alle angeblich freiheitlichen Staaten, ganz gleich, ob es sich um Demokratien, Monarchien, oder sonst welche Regierungsformen handelte.

Dola versuchte, ihrem berühmten Vorbild Emma Rocco-Masters nachzueifern und immer alles aus einem neutralen Blickwinkel heraus zu betrachten. Aber in solchen Fällen fiel es ihr schwer, die Objektivität aufrecht zu erhalten. Ärgerlich war auch, dass man sie in manchen Staaten als Spionin Gäas verunglimpft hatte. Nein, „dort oben“ wollte sie nicht auf Dauer leben.

„Jetzt benötige ich eine längere Pause. Bevor ich nicht den ganzen Frust aus dem Kopf bekommen habe, brauche ich erst gar nicht mit dem Schreiben anzufangen. Zurzeit würde dabei doch nur ein Pamphlet herauskommen.“ Sie war noch beim Auspacken, als sich ihr Kommunikator meldete. Es war Nathan. Etwas ehrfürchtig nahm sie den Anruf an. „Es freut mich, dass du wieder unversehrt zu Hause bist. Ich habe all deine Berichte verfolgt. Dort, im Norden herrschen ja teilweise unmögliche Zustände.“ „Ja das stimmt, in manchen Staaten hat man seit Jahrhunderten nichts dazugelernt. Ich glaube, über diese Erlebnisse werde ich ein Buch verfassen. Damit kann ich mir zumindest den Ärger von der Seele schreiben. Aber du rufst doch sicher nicht bei mir an, um mich hier zu begrüßen?“

„Warum nicht? Schließlich bist du, als unsere beste Journalistin auch über die Grenzen Gäas hinaus, eine Berühmtheit. Du hast dich wirklich als würdig erwiesen, in Emma Rocco-Masters Fußstapfen zu treten. Auf so eine Prominenz muss ich doch aufpassen.“ „Nun übertreib mal nicht, da steckt sicher mehr dahinter.“ „Oh, bin ich so leicht zu durchschauen? Aber du hast recht. Ich möchte dir ein Angebot unterbreiten. Einen Erlebnisbericht von einer Reise, bei der du garantiert nicht mit rassistischen Problemen belästigt wirst.

Was hältst du von einer Expedition zu einem andern Stern?“ „Das wäre ja eine wahnsinnig interessante Möglichkeit. Aber dauert so ein Flug nicht extrem lange?“ „Bisher schon, aber wir bauen im Moment ein Raumschiff, das den Sprung nach Proxima Centauri in ein paar Tagen schafft. Ich würde dich gerne beim Jungfernflug als Berichterstatterin dabei haben. Wärst du damit einverstanden?“ „Das ist doch keine Frage, natürlich fliege ich mit. Wann soll es losgehen?“ „Bis das Schiff startklar ist, dauert es noch ein paar Monate. Du kannst dich also in Ruhe von deiner letzten Reise erholen und auch die Berichte fertig schreiben. Ich werde rechtzeitig Bescheid geben. Bis dahin muss ich darauf bestehen, dass alles, was soeben gesprochen wurde, unter größter Geheimhaltung steht.“ Dolas Ärger war verflogen. „Bei solchen Nachrichten kommt man doch gleich zweimal so gerne nach Hause!“

Der Regent II

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