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Kapitel
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Auch heute sind bei einer christlichen Taufe Gott-Vater, Jesus Christus und der
Heilige Geist beteiligt. Nach seiner Auferstehung befahl Jesus seinen Jüngern:
„Geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen in meine Nachfolge! Tauft
sie und führt sie hinein in die Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn und dem
Heiligen Geist!“ (Mt 28,19 Hfa) Menschen nicht nur „im Namen Gottes“, sondern
„in seinen Namen hinein“ zu taufen heißt nach dem Grundtext, sie in eine persön-
liche Verbindung mit ihm zu führen. Nachfolge Jesu schließt eine vertrauens- und
liebevolle Beziehung zu Gott ein – dem Vater, dem Sohn und dem Geist. An dieser
Stelle wird deutlich: Christen reden anders von Gott als dies im Judentum und Is-
lam, den beiden anderen großen monotheistischen Religionen, der Fall ist. Obwohl
sich alle drei zu einem einzigen Gott bekennen, ist der Gott der Christen ein dreiei-
niger, das heißt „dreifach-einziger“ Gott.
Ein dreieiniger Gott
Hier scheiden sich die Geister: Während die einen die Lehre von der „Trinität“ als
heidnische bzw. christliche Irrlehre verwerfen, machen die anderen darauf auf-
merksam, dass bereits das Neue Testament – die verbindliche Glaubensurkunde
der Christenheit – von Gott in zweifacher, ja in dreifacher Form redet. Jesu Auftre-
ten, sein quasi-göttlicher Anspruch (Mk 2,5-12; Joh 10,1-30; 14,6-11) und sein inti-
mes Vater-Sohn-Verhältnis zu Jahwe (Mk 14,36) prägten und veränderten das
Gottesbild der Jünger und späteren Apostel. Die biblische Lehre vom „einzig-einen“
Gott wurde zwar aufrechterhalten und bestätigt (5 Mo 6,4f.; Mk 12,29; 1 Tim 1,17),
gleichzeitig jedoch zum Glauben an den „drei-einen“ Gott erweitert und vertieft.
Das Wort „Trinität“ kommt in der Bibel zwar nicht vor, doch findet sich eine
ganze Reihe von Aussagen, die in diese Richtung weisen. So schließt beispielswei-
se Paulus den zweiten Korintherbrief mit folgendem Segensspruch: „Die Gnade
unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des
Heiligen Geistes sei mit euch allen!“ (2 Kor 13,13; vgl. Mt 28,19; 1 Kor 12,4-6; Eph
4,4-6; 2 Ths 2,13f.; 1 Ptr 1,2) „Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist“? – das ist mehr
Bei der Taufe Jesu bekannte sich Gott-Vater zu
seinem geliebten Sohn, berief ihn zu seiner ein-
zigartigen Mission und rüstete ihn dafür mit dem
Heiligen Geist aus.