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11. Kapitel
ОглавлениеRom
8. Februar 2013
Lucrezia Metastasio steht im Vorraum der Damentoilette der Gemelli-Klinik. Sie geht zum Spiegel, der über dem Waschbecken hängt, bürstet sich das Haar und sieht ohne zu lächeln ihr Spiegelbild an.
„Ich bin glücklich, dass du wieder auf den Beinen bist, Lucrezia“, freut sich Giacomo, als sie aus der Toilette in den Empfangsraum tritt.
Sie lächelt und berührt seine Wangen mit den Fingerspitzen.
„Ich glaube, ich bin da einer großen Sache auf der Spur“, verplappert er sich und ärgert sich sogleich über seine Unvorsichtigkeit.
Lucrezia zerrt am Schnürband ihres Stiefels, während sie auf einem Bein das Gleichgewicht zu halten versucht, was ihr nicht gelingt und so stößt sie mit ihren Brüsten gegen seine Brust.
„Was ist das für eine große Sache, Giacomo?“, hakt sie nach und mustert ihn dabei aufmerksam aus großen Augen.
Er neigt den Kopf und deutet auf ihren Nacken: „Zuerst musst du mir erzählen, wer dich so zugerichtet hat. Du hast von Männern in Mönchskutten gesprochen. Kanntest du sie?“
„Es tut mir leid, aber ich habe sie zuvor noch nie gesehen, und ich kann mich an fast nichts mehr erinnern.“ Ihre Stimme klingt gepresst, sie versucht ein Schluchzen zu unterdrücken, was ihr aber nicht gelingt.
„Komm, ich bringe dich nach Hause“, resigniert Giacomo und wirft einen Blick auf sein iPhone. „Meine Arbeitskollegin ist in Sankt Gallen angekommen. Sie ermittelt in einem Mordfall.“