Читать книгу Seewölfe Paket 23 - Roy Palmer, Burt Frederick - Страница 18

4.

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Am elften Dezember zogen sie weiter. Von den zurückliegenden Strapazen hatten sie sich gut erholt. Die zwei Tage der Ruhe und Entspannung hatten sich bestens ausgewirkt.

Unermüdlich wurde nun marschiert, bis die Dunkelheit hereinbrach. Dann wurden die Zelte aufgeschlagen, das Biwak errichtet und ein Feuer entzündet.

Inzwischen wucherten ihre Bärte weiter. Die Gesichter waren von der intensiven Sonneneinstrahlung tiefbraun geworden.

Am sechzehnten befanden sie sich zwischen dem Sajama Berg, dem riesigen schneebedeckten Vulkan der Westkordillere und dem Lago de Chungara.

Hier mußten sie eine steil bergan führende Eisfläche überwinden. Der Wind stieß wieder hart und eisig in ihre Gesichter. Wenn sie diese Eisfläche hinter sich hatten, erstreckte sich vor ihnen der gewaltige Altiplano, das bolivianische Hochland zwischen den Ketten der Anden. Dort begann auch die Puna, jene rauhe und sturmgepeitschte Landschaft, in der die Nächte bitterkalt waren und neun Monate im Jahr kein Regen fiel.

Aber noch war es nicht soweit. Zuerst mußte diese eisige steile Fläche in Angriff genommen werden.

Diese Fläche war tückisch. Der eisige Wind hatte Schneewehen dahin getragen. An vielen Stellen war der Schnee gefroren und bildete eine harte Kruste. Hin und wieder aber war er noch pulverig. Die eisglatte Fläche darunter war nicht zu sehen.

Sie arbeiteten sich mit Eispickeln und Haken immer weiter hinauf, bis sie fast die Hälfte erreicht hatten.

Da rutschte plötzlich Fred Finley aus. Unter dem knochentrockenen Pulverschnee war spiegelglattes Eis. Er wollte sich an dem Eispickel festhalten, doch der rutschte ab und sauste über den glatten Hang nach unten.

Matt Davies, der auf Eispickel verzichten konnte – er hieb immer seine Hakenprothese in den Untergrund –, versuchte noch nach Fred zu greifen, doch er griff ins Leere.

Auch Pater David konnte Finleys Sturz nicht mehr bremsen. Es ging alles viel zu schnell.

Finley sauste ab, wie aus einer Kanone geschossen. Der Länge nach raste er mit ausgebreiteten Armen über das Eis, suchte immer wieder krampfhaft nach Halt und fand keinen. Seine sausende Talfahrt wurde immer rasender, immer schneller.

Sie alle hatten bemerkt, was passiert war, doch sie mußten hilflos mit ansehen, wie Finley unaufhaltsam über die Eisfläche sauste.

Zum Glück gab es da unten keine Schlucht, in die er hätte stürzen können. Aber es gab dicke Wülste im Eis und am Fuß des Hanges nochmals eine Eisbarriere.

In die sauste Fred Finley hinein, mit den Füßen voran. Sein Sturz wurde jäh gebremst, und er blieb stöhnend liegen.

„Verdammt noch mal“, sagte Hasard. Er sah, daß Fred Finley bewegungslos liegenblieb, und schluckte schwer.

Jean Ribault preßte die Lippen zusammen. „Hoffentlich ist ihm nichts passiert“, murmelte er betroffen.

„Wir gehen vorsichtig nach unten“, sagte Aloysius. „Vielleicht ist er nur bewußtlos.“

Hasard, Ribault und Aloysius begannen unverzüglich mit dem Abstieg auf der glatten Fläche. Die anderen Männer standen wie erstarrt da und blickten hinunter.

Als Pater David ihnen folgen wollte, winkte Hasard ab.

„Drei Mann genügen, David“, sagte er. „Die anderen sollen vorsichtig nach oben steigen. Wir erledigen das schon.“

„Oben gibt es eine Felsenhöhle!“ rief Aloysius. „Geht dort hinein und bereitet ein Lager in der Nische neben der Höhle!“

Pater David nickte beklommen. Vorsichtig arbeiteten sie sich weiter nach oben, während die drei anderen Männer weiter nach unten stiegen, bis sie die Eisbarriere erreichten.

Hasard drehte Fred Finley behutsam auf den Rücken und sah in ein vor Schmerzen grau verzerrtes Gesicht. Finley stöhnte leise.

Unendlich erleichtert ging Jean Ribault in die Knie und beugte sich über Finley. Gott sei Dank, er lebte, aber er schien unerträgliche Schmerzen zu haben.

„Kannst du aufstehen?“ fragte Ribault.

„Nein, ich kann nicht. Irgend etwas ist mit meinem rechten Bein. Der Schmerz zieht mir bis in den Schädel.“

„Ihn hier zu untersuchen, hat keinen Zweck“, sagte Aloysius. „Vermutlich hat er sich was gebrochen oder verstaucht. Wir ziehen ihn nach oben und bringen ihn in die Felsnische. Dort können wir in aller Ruhe nachsehen.“

Zwei Seile wurden zusammengeknotet und Fred Finley unter die Achseln geschoben.

Hasard und Jean zogen ihn vorsichtig nach oben. Aloysius stieg dicht hinter Fred auf, um ihn abzufangen, falls einer der beiden Männer abrutschen sollte.

Es war eine mühsame Plackerei, bis sie ihn endlich oben hatten. Dort warteten schon die anderen, um ihn in Empfang zu nehmen.

„So ein Mist“, sagte Finley, „mir ist was ins linke Auge geflogen, und dann war ich plötzlich blind. Leider habe ich nur das eine.“

Das rechte Auge bedeckte eine schwarze Klappe. Finley hatte es in einem Jahre zurückliegenden Kampf gegen Piraten verloren.

„Nur ruhig“, sagte Hasard. „Reden kannst du später. Wir werden erst einmal sehen, was dir fehlt.“

Vorsichtig trugen sie ihn zu der Felsnische hinüber, die direkt an eine mittelgroße Höhle in den Felsen anschloß. Die Männer hatten bereits Decken ausgebreitet und einen weichen Untergrund geschaffen. Sie alle sahen besorgt auf Finley, dessen Gesicht immer noch vor Schmerzen verzerrt war.

„Hoffentlich hat er sich nichts gebrochen“, murmelte Ribault. „Das wäre nicht auszudenken.“

„Es scheint aber doch so, Jean“, meinte Karl von Hutten. „Allein der Gesichtsausdruck sagt alles.“

Pater David und Pater Aloysius, die sich am besten auf ärztliche Kunst verstanden, nahmen sich Fred Finley vor. Als sie ihm den rechten Stiefel auszogen, bäumte sich Fred hart auf und fiel stöhnend auf die Decken zurück.

Die beiden Padres warfen sich einen besorgten Blick zu, sagten aber vorerst kein Wort.

Besorgt standen die anderen herum. Sie wußten nicht, was sie tun sollten, und starrten auf die beiden Padres, als würden die die Erlösung bringen.

„Er hat sich den rechten Knöchel gebrochen“, sagte Aloysius in die Stille hinein, nachdem er das Bein abgetastet hatte.

Der Riese David bestätigte das.

„Ja, ein Knöchelbruch, kein Zweifel. Er ist sehr hart in die Eisbarriere geprallt.“

„Kann es nicht doch eine Verstauchung sein?“ fragte Jean Ribault hoffnungsvoll.

„Leider nein.“

„Knöchelbruch“, sagte Hasard tonlos, „auch das noch. Weiter hat uns auch nichts gefehlt.“

„Es hätte schlimmer ausgehen können“, sagte Aloysius. „Er hätte auch mit dem Schädel aufs Eis prallen und sich einen Schädelbruch zuziehen können. Alles in allem kann man noch von einem Glücksfall sprechen.“

Beklommenes Schweigen folgte seinen Worten.

Fred Finley richtete den Oberkörper ein wenig auf, doch der Padre drückte ihn sofort auf das provisorische Lager zurück.

„Laßt mich hier liegen“, flüsterte er, „ich bin euch auf dem Marsch nur hinderlich. Wenn ihr mir etwas Verpflegung da laßt und etwas zu trinken, halte ich es hier wochenlang aus. Ich will nicht, daß der Trupp meinetwegen behindert wird.“

Carberry schwoll bei diesen Worten sogleich der Kamm. Er schob das Rammkinn vor, das jetzt mit dem Bart noch wilder und gröber wirkte, und donnerte los: „Glaubst denn du krummbeiniger Zitteraal, daß wir dich hier einfach liegen lassen, was, wie? Für was hältst du uns, du Rahenschwenker? Liegen lassen? Pah!

Damit dich der nächste hungrige Puma frißt oder dir Eisblumen aus den Ohren wachsen? So was will ich nicht noch einmal hören, sonst hast du links auch gleich noch einen Knöchelbruch und kannst auf dem Bauch nach Potosi rutschen.“

Die Spannung löste sich unter leisem Gelächter, weil der Profos wieder mal so liebliche und freundliche Vergleiche zur Hand hatte.

Fred Finley lächelte schwach und wollte etwas sagen. Da geschah etwas, was die Männer total verblüffte und selbst den Profos zusammenzucken ließ.

Die rechte Faust von Pater Aloysius zuckte kurz und hart vor. Sie kam so schnell, daß die Bewegung kaum zu sehen war. Er hatte nicht lange gefackelt und zugeschlagen, noch bevor Fred Finley begriff, was überhaupt geschah.

Aloysius schlug „eine mächtige Kelle“, wie das auch der Profos respektvoll ausdrückte, und hinter seinem Schlag saß die Kraft eines ausgewachsenen Ochsen. Diese Kelle traf Fred Finley wie eine lautlose Explosion an der Schläfe.

Finleys Gesichtsausdruck verklärte sich, als hätten soeben die Englein für ihn gesungen. Schlaff und entspannt fiel er auf das Lager zurück und rührte sich nicht mehr.

Im Gesicht des Profos zuckte es. Dann räusperte er sich einmal und strich wieder über seinen stoppeligen Bart.

„Das mußte sein“, sagte Aloysius trocken. „Ich mußte ihn betäuben, damit wir den Fuß richten und schienen können. In wachem Zustand hätte er sich die Kehle heiser gebrüllt. Gerade bei einem Knöchelbruch sind die Schmerzen unerträglich.“

Jetzt konnten sie in aller Ruhe an die Arbeit gehen. Alle beide Padres verstanden sich hervorragend darauf. Aloysius tastete noch einmal alles ab.

„Glück im Unglück“, sagte er lakonisch, „der Knöchel ist nicht so gebrochen, daß Splitter die Haut durchstoßen haben. Es ist ein glatter, sauberer Bruch, und daher auch nicht weiter kompliziert. Er kann eben nur eine Zeitlang nicht mehr auftreten.“

Sie richteten das Bein aus und schienten es mit kleinen harten Brettern, die sich in Aloysius Arznei-Kiste befanden. Beide arbeiteten flink und geschickt. Sie standen dem Kutscher in nichts nach.

„Fertig“, sagte David. „Das wird glatt und sauber verheilen, braucht aber leider seine Zeit. Unter Umständen können das Wochen sein.“

„Und was wird jetzt?“ fragte Hasard. „Wir müssen ihn tragen.“

Das Lächeln des Paters war recht sparsam.

„Ja, aber nicht lange. Wir befinden uns vor der Puna. In zwei Tagesmärschen, dicht am Rande der Puna, lebt eine Indio-Familie, die ich gut kenne. Sie sind sehr hilfsbereit und werden ihn aufnehmen, bis wir aus Potosi zurückgekehrt sind.“

Der Profos schüttelte staunend den Kopf.

„Bei allem heiligen Respekt, Bruder, aber du hast immer zur rechten Zeit etwas auf der Pfanne“, sagte er anerkennend.

„Das sind meine bescheidenen Kontakte zum Herrn, dessen Wege unerforschlich sind“, sagte Aloysius lächelnd.

Die anderen grinsten bis über die Ohren, als sie das hörten. Aloysius war so ganz nach ihrem Geschmack. Ohne ihn hätten sie sich in der Bergwelt nicht mehr zurechtgefunden, und Probleme wie die mit Fred Finley wären nur schlecht zu bewältigen gewesen.

„Bei dieser Indio-Familie sehe ich die einzige Möglichkeit“, sagte der Pater. „Es ist die beste und vernünftigste Lösung, denn wir können ihn nicht nach Potosi mitnehmen. Es gibt allerdings auch noch eine andere, aber das muß Sir Hasard entscheiden. Zwei Männer könnten Finley auf einer Tragbahre über Stock und Stein nach Tacna zurückschleppen. Was ist dir lieber, Sir?“

Hasard brauchte wahrhaftig nicht lange zu überlegen. Diese Möglichkeit schied von vornherein aus.

„Damit wäre der Potosi-Trupp um drei Mann geschwächt. Drei Männer würden ausfallen, die wir vielleicht dringend brauchen. Nein, Pater Aloysius, die Lösung mit der Indio-Familie ist wirklich die beste. Es bleibt dabei. Wir müssen nur noch eine Tragbahre zusammenbauen, und das wird ein kleines Problem.“

Aber Aloysius hatte auch da eine Lösung, zumindest hatte er für alle Fälle weitblickend vorgesorgt. Er ging zu dem einen Maultier hinüber und nahm aus der Packtasche eine längliche derbe Plane heraus, die er Hasard zeigte.

„Das Problem ist schon gelöst, weil man mit derartigen Unfällen in den Bergen immer rechnen muß. Ich habe sie selbst angefertigt. An den Längsseiten sind die Nähte so groß, daß man bequem links und rechts zwei Zeltstangen hindurchschieben kann, und schon ist die Tragbahre fertig. Wenn man sie nicht mehr braucht, dann faltet man sie einfach zusammen.“

Hasard sah den Pater nachdenklich an. Dann lachte er leise.

„Hast du nicht Lust, auf meinem Schiff zu segeln, Padre?“

Der Padre grinste jetzt auch ein wenig.

„Schon, schon, wirklich. Aber ich kann meine Brüder in Tacna nicht im Stich lassen. Außerdem würde mir auf den hohen Rahen immer schwindlig werden.“

„Das glaube ich unbesehen“, sagte Ed. „Ihm wurde ja auch hier dauernd übel, sobald es bergan ging, was, wie, Bruder?“

„So ist es.“

Fred Finley kam wieder zu sich und sah sich verständnislos um.

„Was ist passiert?“ fragte er erstaunt und blickte auf sein rechtes Bein, das jetzt geschient war. „Ich war ganz plötzlich weg. Muß wohl ohnmächtig geworden sein.“

„Das war mehr eine himmlische Ohnmacht“, sagte der Profos. „Bruder Aloysius hat dir eine geplättet.“

„Geplättet?“ fragte Fred verständnislos.

„Mann, das war ein Hammer der besten Sorte. Da konnte man direkt neidisch werden. Das ging zack zack, und schon warst du weg. Wegen der Schmerzen, verstehst du?“

„Verstehe“, murmelte Fred. „Meinen herzlichsten Dank, Padre.“

„Schon erledigt. Tut mir leid, wenn ich zuschlagen mußte, aber es war besser so.“

„Selig sind, die da hart zuschlagen“, dozierte der Profos, „denn sie vollbringen wahre Wunder. So ähnlich steht’s in der Bibel.“

„Na, die Stelle mußt du mir unbedingt mal zeigen“, sagte der Pater trocken, „die habe ich anscheinend übersehen.“

„Ja, ich auch“, meinte Pater David lächelnd. „Aber du mußt zugeben, daß der Profos eine sehr poetische Ader hat, Bruder.“

„Und eine sehr blumige Ausdrucksweise. Er greift da in einen schier unerschöpflichen Quell hinein. Das hat auch schon Bruder Franciscus anklingen lassen.“

Die Tragbahre war fertig. Ein paar Handgriffe hatten dazu genügt.

„Gary und ich tragen die erste Strecke“, sagte Ed. „Und dann tragen wir umschichtig weiter. Wir müssen unser Freddylein nur noch schön in warme Decken hüllen, damit er sich nichts abfriert.“

„Wie kann ich das nur wieder gutmachen?“ fragte Fred. „Jetzt müßt ihr euch auch noch abschleppen.“

„Indem du dein Maul hältst“, sagte der Profos grob. „Im übrigen kannst du dich ganz wie ein Sänften-Bubi fühlen. Sei froh, daß wir dich Spillerhering tragen. Wenn ich auf dem Ding liegen würde, hättest du mit dem Schleppen nicht viel Freude.“

„Das ist allerdings wahr“, murmelte Finley.

Der Marsch ging weiter. Fred Finley lag auf der Tragbahre und blickte ergeben zum jetzt wieder blauen Himmel. Einmal sagte er leise: „In Potosi werde ich für euch ein großes Hindernis sein.“

Ed ließ vor Verblüffung fast die Holme fallen.

„Ach – du weißt ja noch gar nicht, daß deine Reise zu Ende ist, Mann. Warst da ja noch bewußtlos. Glaubst du etwa, wir schleppen dich bis nach Potosi und stellen dich da an der Piazza ab? Das würde die Dons doch recht nachdenklich stimmen. Dein Potosi-Unternehmen ist übermorgen zu Ende. Da erreichen wir nämlich einen Indiohof, wo sie kleine bolivianische Rübenschweine züchten. Denen wirst du so lange Gesellschaft leisten, bis wir wieder zurück sind. Inzwischen ist deine Steuerbordgräte verheilt, und wir nehmen dich wieder mit. Alles klar, Mister?“

„Alles klar“, murmelte Fred verblüfft. „Das habe ich nicht gewußt. So ein Zufall, daß da Indios sind.“

„Das ist kein Zufall. Das haben wir den guten Kontakten des Herrn – äh – des Herrn Paters, ach verdammt, des Paters zum Herrn zu verdanken.“

Zwei Tage später erreichten sie die Puna.

Die eigentliche Kernlandschaft Boliviens, der bis über viertausend Yards hohe Altiplano, lag vor ihnen. Das war der westlichste Teil des Punablocks. Dieses achthundert Meilen lange und zweihundertfünfzig Meilen breite abflußlose Hochland ist eine Auffüllungssenke. Nord-südlich verlaufende Gebirgszüge zergliedern das Hochland in einzelne Beckenlandschaften.

In der Puna ist es am Tage in der Sonne warm, aber der Boden im Schatten bleibt meist gefroren. Die Umwelt wirkt auf den ersten Blick äußerst lebensfeindlich, und doch gibt es gerade hier Leben, wenn auch nicht in allzu vielfältigen Formen.

Immerhin leben hier Echsen, Nager und Vögel. Hier weiden das flinke Vicuña und die Guanakos. Aber in den Hochweiden der Anden finden sich auch noch Andenhirsche, verschiedene Fuchsarten, Chinchillas und Viscachas. Von Zeit zu Zeit stellen sich im öden Hochland sogar Kolibris ein, dann nämlich, wenn der stachelige Puyas blüht, der Riese unter den Pflanzen der Puna, der über hundert Jahre alt werden kann. Dann erst, mit rund hundert Jahren, blüht der Puyas und entfaltet eine unvorstellbare Pracht.

Über all dem aber schwebt der mächtigste Vogel der Anden, der majestätisch dahingleitende Kondor, von dem die Indios behaupten, er schlafe auch im Fluge.

Diese Landschaft lag jetzt vor dem Potosi-Trupp.

„Endlich hat die Kraxelei ein Ende“, sagte Matt Davies. „Jetzt geht es wenigstens mal geradeaus.“

„Vorerst noch“, sagte Hasard einschränkend. „Durch die Puna liegen noch rund hundertfünfzig Meilen Fußmarsch vor uns. Dann geht’s wieder in die Berge, denn wir müssen, wenn wir nach Potosi wollen, noch die Cordillera de los Frailes überqueren.“

„Eine verdammt lange Strecke.“

„Du sagst es, Matt. Aber verglichen mit der bisherigen Etappe wird der Marsch jetzt leichter werden.“

„Was heißt Frailes?“ fragte Matt neugierig.

„Bezeichnenderweise Mönche“, sagte Aloysius lächelnd. „Aber nach mir ist es nicht benannt worden, obwohl ich schon ein paarmal drüben war.“

Fred Finley wurde diesmal von Stenmark und Mel Ferrow getragen. Später lösten sich Ribault und Karl von Hutten ab, dann Dan O’Flynn und Pater David. So kam jeder immer umschichtig an die Reihe, und dann begann es von neuem.

Noch am Vormittag sahen sie einen geschützt liegenden Hof vor sich. Es gab ein paar Adobehütten, Behausungen aus luftgetrockneten ungebrannten Ziegeln. Die Dächer waren strohgedeckt. Um den Hof herum wurde Landwirtschaft betrieben.

Sie hatten gerade einen Blick auf den Indiohof geworfen, als auch schon zwei Männer, zwei Frauen und ein paar Kinder erschienen und dem Trupp neugierig entgegensahen.

Drei Hunde rannten ihnen kläffend entgegen.

„Das ist die Familie, von der ich sprach“, sagte Aloysius. „Unser Freund ist hier in den besten Händen.“

„Und wie verklaren wir den Leuten, was wir wollen?“ fragte Ed. „Ich kann kein Wort Indonesisch, oder wie das heißt.“

„Das sind Quechua. Ich beherrsche ihre Sprache ganz gut. Es wird nicht die geringsten Schwierigkeiten geben.“

„Was kannst du eigentlich nicht, Bruder?“ stöhnte Ed. „Spricht auch noch Kwetschba oder so. Dagegen sind meine Kontakte direkt miserabel, Bruder.“

„Du bist ja auch noch nicht lange hier.“

Die drei Hunde sprangen an ihnen hoch und winselten und jaulten, als wollten sie Männer und Mulis begrüßen. Der einzige, der sich daneben benahm, war wieder mal Diego, denn der donnerte einen in den Wind, daß die Hunde verstört die Schwänze einkniffen.

„Das ist die Begrüßung“, sagte Ed. „Diego hat wenigstens Anstand.“

Zwei Männer standen noch unschlüssig herum, als wüßten sie nicht, wie sie den Trupp einzuordnen hätten. Sie schienen mißtrauisch zu sein und dachten wohl an Spanier, aber dann hatten sie offenbar Pater Aloysius erkannt, denn jetzt löste sich ihre Starre, und sie gingen dem Trupp entgegen.

Hasard stellte erstaunt fest, daß es eine recht herzliche Begrüßung zwischen dem Padre und den Indios gab. Sie schnatterten auf ihn ein, lachten und zeigten dann auf die Tragbahre, auf der Fred Finley lag und freundlich grinste.

Außer Aloysius verstand niemand die Sprache. Der Pater unterhielt sich jedoch fließend und übersetzte auch gleich, damit die anderen wußten, wovon gesprochen wurde.

„Wir hatten einen kleinen Unfall“, sagte Aloysius zu den Indios mit den ledergegerbten Gesichter. Viele Falten waren in diesen Gesichtern, und sie sahen älter aus, als sie waren.

Die Indios bedeuteten ihnen, auf den Hof zu folgen. Dort schnatterten sie wieder auf den Padre ein. Die Kinder blickten aus großen dunklen Augen auf die fremden Männer. Auch von den Frauen wurden sie gemustert.

„Sie haben uns eingeladen. Wir sollen hier übernachten“, übersetzte der Padre. „Die Frauen bereiten gleich etwas zu essen.“

Hasard bedankte sich. Die Frauen musterten ihn verstohlen von der Seite. Auch auf Karl von Hutten blieb ihr Blick eine ganze Weile hängen.

Beim Anblick des freundlich grinsenden Profos’ schienen sie jedoch etwas Furcht zu empfinden. Der sah jetzt mit seinem wilden Bart noch schlimmer aus, wenn auch die Narben größtenteils verdeckt waren.

„Diese Männer sind Engländer“, sagte Aloysius.

Darunter konnten die Indios sich jedoch nichts vorstellen, und der Pater versuchte es zu erklären. Aber England war für sie trotzdem so unbekannt wie der Mond.

Der Trupp wurde genötigt, in einer der Hütten Platz zu nehmen. Eine der Frauen schleppte einen großen Krug herbei und stellte Schalen auf den Tisch.

„Seit langer Zeit haben wir wieder mal ein Dach über dem Kopf“, meinte Ribault. „Das ist wirklich fast ein unbekanntes Gefühl.“

Die Männer schenkten sich von dem Getränk ein. Als der Profos den ersten Schluck nahm, verklärte sich sein Blick.

„Bier“, sagte er fassungslos, „echtes, richtiges Bier, und nicht so dünn wie das normale Bier. Woher wußten die, daß ich hier aufkreuze?“

„Sie bauen Hirse, Kartoffeln und Gerste an“, erklärte der Padre. „Und aus Gerste braut man bekanntlich Bier. In der anderen Kruke ist Fruchtsaft drin, Bruder.“

„Fein“, sagte Ed sofort, „dann haben die anderen ja wenigstens auch etwas zu trinken.“

Während die Frauen wieder verschwanden, blieben die beiden Männer bei dem Potosi-Trupp und schwatzten mit Aloysius. Die Kinder standen verschämt an der Tür und musterten die Männer.

„Was ist mit dem Mann passiert?“ wollte der eine Indio wissen.

„Er ist einen Abhang hinuntergerutscht und hat sich den Knöchel gebrochen. Er muß liegen und braucht Ruhe, damit der Bruch verheilen kann. Ich wollte euch bitten, ob ihr ihn hierbehalten könnt, bis wir wieder zurück sind.“

Für die Indios war das ganz selbstverständlich. Sie nickten sofort, als der Pater seine Bitte vortrug.

„Wohin führt euch der Weg, Padre?“

„Wir wollen nach Potosi.“

Als der Name fiel, zuckten die beiden Männer zusammen und sahen sich unbehaglich an. Potosi war gleichbedeutend mit Sklaverei, Elend, Hunger und Tod.

„Nach Potosi?“

„Ja, wir haben vor, den Spaniern ans Leder zu gehen, damit die Sklaverei endlich ein Ende hat. Diese Männer sind gut gerüstet, um den Spaniern eine Schlappe beizubringen.“

Jetzt war die Verblüffung groß, aber auch die Freude, denn die Dons wurden von den Indios wie die Pest gehaßt – aus gutem Grund.

„Wir wollen versuchen, die gefangenen Indios zu befreien, um die Silberminen am Cerro Rico lahmzulegen.“

Diese paar Worte rissen die Indios hoch. Sie erzählten es sogleich ihren Frauen, dann den Kindern. Gleich darauf begannen sie vor Freude zu hüpfen.

„Sie waren schon ein paarmal hier“, erzählte der eine. „Wir konnten jedoch immer rechtzeitig in die Berge flüchten, sonst wären wir heute auch in den Minen von Potosi.“

Eine der Frauen sagte, sie hätte eine Schlafstätte für den Verletzten bereitet, und man möge ihn hinübertragen. Sie würden für ihn sorgen und ihn pflegen. Es sei ihnen sogar eine Ehre, diesen Mann im Haus zu haben. Fred Finley war also in den besten Händen.

Hasard stand auf und ging hinaus. Als er zurückkam, überreichte er den Indios eine Axt und ein Entermesser, was unbeschreibliche Freude auslöste.

Dann trugen sie Fred in einen Raum, in dem Felle und Matten auf dem Boden lagen.

„Du hast es gut“, sagte Stenmark. „Wirst gehätschelt und gepflegt und kannst schon jetzt den Helden spielen. Die Leute freuen sich wie verrückt, daß sie dich hierbehalten können.“

„Ich bin auch heilfroh, daß diese Leute so nett und hilfsbereit sind. Gar nicht auszudenken, wenn es diese Familie nicht gäbe.“

Etwas später trugen die Frauen Essen auf. Da die Schüsseln und Kummen für das Dutzend Männer nicht ausreichten, holten sie das eigene Geschirr. Die Sitzgelegenheiten reichten ebenfalls nicht aus. Ein Teil von ihnen hockte sich auf den Boden.

Es gab große dampfende Kartoffeln mit scharfer Soße. In einem anderen Topf befanden sich Picantes, ein stark gepfeffertes Gericht aus kleinen Schoten mit Huhn.

Alle Mann langten zu, als hätten sie tagelang nichts mehr gegessen. Das war mal etwas anderes als das schnelle Abkochen beim Biwak.

Inzwischen unterhielt sich Aloysius mit den Indios. Der eine hielt liebevoll die Axt im Arm, der andere konnte sich nicht mehr von dem Entermesser trennen und betrachtete es immer wieder mit verzückten Blicken.

„Sie möchten, daß wir noch ein paar Tage bleiben“, sagte Aloysius, „aber ich habe ihnen gesagt, daß jeder Tag ein verlorener Tag wäre, denn inzwischen müßten sich ihre Landsleute zu Tode schuften.“

„Haben sie es eingesehen?“

„Ja, natürlich. Aber die Leute sind überaus gastfreundlich. Sie werden Finley verwöhnen, daß der gar nicht mehr zurück will. Nehmen wir wenigstens das Angebot an, über Nacht zu bleiben? Drüben steht eine Hütte, in der Stroh liegt. Dort könnten wir schlafen.“

„Das nehmen wir dankend an“, sagte Hasard.

Aloysius besprach noch etwas mit den Indios. Hasard sah, daß die Männer lachten und sich amüsierten. Aloysius drehte sich um und sah den Profos an, der gerade eine große Kartoffel mampfte und sich die scharfen Schoten genüßlich in den Rachen schob.

„Ist was?“ fragte er kauend.

„Sagtest du nicht vor ein paar Tagen, der Herr hätte etwas vergessen? Da war doch die Rede von einem ungewaschenen Rübenschwein, für das der Herr schon mal ein Bächlein hätte fließen lassen dürfen, damit sich gewisse Schäfchen den Dreck abspülen können.“

„Stimmt, das sagte ich.“

Aloysius lächelte hintergründig.

„Der Herr hat ein Ohr für alle Wünsche, Bruder Edwin. Ich habe gesagt, daß er vielleicht eins fließen läßt.“

Carberry entsann sich und auch daran, daß der Padre so unergründlich dabei gelächelt hatte. Er hatte noch auf seine Kontakte zum Herrn angespielt, worauf der Pater versprochen hatte, er würde mal in einer stillen Stunde mit ihm reden.

„Heißt das, hier gibt es ein Bächlein, Bruder? Nun, wenn es hier eins gibt, dürfte das Wasser aber lausig kalt sein.“

„Steh auf, Bruder, dann werde ich dir etwas zeigen, natürlich auch den anderen.“

Zwischen den Hütten rannten Hühner umher. Auf einer Wiese, die zum Erstaunen der Männer ziemlich grün war, weideten Schafe. Die drei Hunde folgten ihnen kläffend.

Aloysius ging zielstrebig auf eine der letzten Hütten zu. Davor lagen Adobeziegel. Offenbar sollte noch eine weitere Hütte errichtet werden.

Etwa dreihundert Yards hinter der letzten Hütte befand sich eine Bodensenke, aus der leichter Dunst aufstieg. Wie Nebel sah das aus.

Der Profos blieb schluckend stehen. Auch die anderen sahen verblüfft in die Senke, wo alle paar Lidschläge ein Wasserstrahl aus dem Boden schoß. Ein kleiner See war dort, der einen unsichtbaren Abfluß hatte.

Aus dem Wasser schoß immer wieder ein breiter Strahl zischend und gluckernd in die Höhe und ergoß sich wie eine Riesenbrause in den kleinen See.

„Das hat der Herr hier fließen lassen“, sagte der Pater genüßlich, „damit sich die Schäfchen den Dreck abspülen können. Das ist ein Geysir, Bruder, mit herrlich warmen Wasser. Du siehst, der Herr hat nichts vergessen und an alles gedacht.“

„Ja, er denkt wirklich an alles“, sagte Ed schluckend, als hätte er einen dicken Kloß im Hals stecken.

„Man hat den Hof ganz bewußt in der Nähe dieses Geysirs gebaut. Das ist äußerst praktisch. So kann man selbst in der kältesten Jahreszeit baden und hat immer warmes Wasser. Deshalb wächst an dieser Stelle auch alles so prachtvoll.“

„Oh, Bruder, deine Kontakte zum Herrn sind wirklich von himmlischer Qualität. Wenn ich dieses Wässerchen sehe, gelüstet es mich nach einem Bad. Ob unsere Indiofreunde das wohl gestatten?“

„Selbstverständlich, sie haben es ja gleich angeboten. Sie können sich durchaus sehr gut in unsere Lage nach dem langen Marsch versetzen.“

Der Profos grinste fast lüstern, trat einen Schritt vor und tauchte die Hand ins Wasser. Dabei verdrehte er entzückt die Augen. Stenmark und Matt Davies taten es ihm nach. Matt Davies war so perplex, daß er seinen Eisenhaken ins Wasser tauchte und es erst merkte, als der Profos ihn anranzte.

„Doch nicht den Haken, du aufgegeiter Wanzenfänger! Die Hand mußt du nehmen.“

„Ich spür das auch mit dem Haken“, versicherte Matt. Dann tauchte er aber doch die linke Hand ins Wasser und stöhnte wohlig.

„Herrlich warm ist das“, schwärmte Stenmark. „Das ist ja wie ein Geschenk des Himmels, ist das.“

„Ist es auch“, sagte der Padre still.

„Hm, da könnte man sich gleich die Stoppelchen aus dem Gesicht kratzen“, erklärte der Profos. „Die wachsen bis Potosi ja doch wieder nach. Ist überhaupt ungewohnt, mit so einer Matte herumzulaufen.“

Jetzt erschienen auch die anderen mit dem zweiten Indio, der sie freudestrahlend heranführte und stolz auf den sprudelnden Geysir zeigte.

In den Gesichtern malte sich Verblüffung, ausgerechnet hier auf einen sprudelnden Geysir zu treffen.

„Das ist gar nicht so ungewöhnlich“, sagte Aloysius. „Die Puna ist im Osten und Westen von mächtigen Massiven gesäumt, die meist vulkanischen Ursprungs sind. Das hier ist auch nicht der einzige Geysir, es gibt weit verstreut noch ein paar kleine.“

Die Männer empfanden Dankbarkeit, daß sie endlich einmal aus den Klamotten kamen und sich waschen konnten. Und dann auch noch unter einer warmen Brause! Das war wirklich wie ein Geschenk.

Eine knappe halbe Stunde später grunzte der Profos vor Wohlbehagen wie ein Büffel und tummelte sich mit Dan O’Flynn, Stenmark, Matt und Gary Andrews in dem hüfthohen Wasser. Die anderen wollten anschließend baden.

Immer wieder tauchten sie prustend unter und konnten ihr Glück gar nicht fassen. Auf dem langen Marsch waren sie bescheiden geworden, und jetzt erfüllte sie ein warmes Bad mit unbeschreiblicher Freude.

Als die anderen den Tümpel wieder verlassen hatten, sprang der Profos immer noch auf und nieder. Dabei stieß er Töne aus, die an das Röhren eines Hirsches erinnerten.

Die meisten rasierten sich und nahmen die Bärte ab. Danach fühlten sie sich wie neugeboren.

Die Indios versorgten auch die Maultiere und führten sie auf die Weide, wo die Schafe grasten. Dabei sahen die Männer, daß die Familie auch Weizen, Mais und Bohnen anbaute. Hier, in der Nähe des kleinen Geysirs war die Erde wärmer und der Boden auch im Winter nicht gefroren.

Am Abend gab es wieder Kartoffeln und stark gewürzte Anticuchos, die mit Zwiebeln und Pfefferschoten gereicht wurden. Die Anticuchos waren kleine Hammelfleischstücke, die auf einen langen Spieß gesteckt wurden. Als die Indios herausgefunden hatten, daß die Männer gern Bier tranken, schenkten sie unermüdlich ein. Sie wurden schon wie Helden gefeiert, als hätten sie die Silberminen von Potosi längst lahmgelegt.

Nach dem Essen unterhielten die Indios sie mit Musik von einer Art, wie noch keiner der Männer sie gehört hatte. Es waren fremde, aber wohlklingende Töne, meist etwas schwermütig.

Der eine blies auf der Panflöte Sicus, die aus einem Dutzend Pfeifen bestand, die unten geschlossen und in Reihen miteinander verbunden waren. Der andere blies auf der blockflötenartigen Kena, die aus sieben Grifflöchern bestand und das Lieblingsinstrument der bolivianischen Indios war. Später wechselte er das Instrument gegen ein Bajón aus, ein Mundstückinstrument aus Baumrinde und gebranntem Ton.

Aus der Musik klang die Einsamkeit der Puna, das harte und entbehrungsreiche Leben der Indios.

Die Töne waren harmonisch, ein bißchen wehmütig und fast elegisch. Einer der Indios sang später mit heller klarer Stimme, während der andere ihn auf der Sicus begleitete.

„Sie besingen die Puna, die Berge und den Kondor“, erklärte der Pater.

Inzwischen war es längst dunkel geworden. Über der Puna blies der kühle Wind sein monotones Lied.

Nach diesem Tag hatten die Seewölfe ein ganz anderes Bild von den Indios mit ihrer alten Kultur. Stolz waren sie, aber ihr Stolz wurde von den Spaniern gebrochen. Sie wurden verschleppt, gefoltert, mit Bluthunden gejagt und versklavt. Und ihre Frauen wurden vergewaltigt.

„Wenn ich noch einmal von einem lausigen Don höre“, sagte Ed grimmig, „daß er von Indioaffen spricht, dann breche ich ihm das Genick, so wahr ich Edwin Carberry heiße. Wird höllisch Zeit, daß wir den Dons in die Silberminen spucken. Ich kann es kaum noch erwarten.“

„Ja, sie behandeln diese Leute wie Vieh“, sagte Hasard. „Aber wir werden bald Gelegenheit haben, unseren Plan durchzuführen. Wir brechen morgen gleich nach Sonnenaufgang auf.“

In dieser Nacht schliefen sie auf Stroh und brauchten keine Zelte aufzuschlagen. Hier gab es auch keinen Wind, der ihnen eisigkalt in die Knochen fuhr. Sie schliefen so gut wie schon lange nicht mehr.

Seewölfe Paket 23

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