Читать книгу Seewölfe Paket 23 - Roy Palmer, Burt Frederick - Страница 20

6.

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Kurz nach Mittag näherte sich der traurige Zug.

Hasard hatte mit seinen Männern zwei Hügel besetzt, zwischen denen der Trampelpfad nach Potosi sichtbar war.

Was sich jetzt da näherte, war ein Zug des Elends, der Angst und der Verzweiflung. Er biß sich auf die Lippen, als er das sah.

Zwölf Soldaten unter einem Teniente begleiteten den traurigen Zug. Sie waren mit Peitschen ausgerüstet, die sie wahllos und äußerst brutal einsetzten. Schon jetzt war das Schreien und Stöhnen Verzweifelter zu hören, die sich unter den unbarmherzigen Schlägen ihrer Peiniger angstvoll duckten.

Hasard zählte zu seinem Entsetzen genau sechzig Indios. Je sechs waren an einen Baumstamm gefesselt, den sie zwischen sich mitschleppen mußten.

Er knirschte mit den Zähnen, als er das sah. Neben ihm schob Carberry sein Rammkinn vor.

„Schweinehunde“, flüsterte er. „Sieh dir nur diese armen Teufel an, Sir. Sie schleppen völlig nutzlos zehn Baumstämme von Arica nach Potosi und werden dafür auch noch geprügelt.“

„Ja, eine raffinierte und höllische Methode der Dons. Damit sind sie sicher, daß keiner der Indios entwischen kann.“

Sie lagen zu fünft auf dem Hügel. Fünf andere Männer befanden sich auf dem gegenüberliegenden Hügel. Die Kolonne mußte genau zwischen den beiden Hügeln hindurch.

Hasard sah verzweifelte, verängstigte Gesichter und dachte an die stolze Familie, deren Obhut sie Fred Finley anvertraut hatten. Es hätten auch die Männer vom Hof dabei sein können.

Er dachte an die Kunstwerke, die die Vorfahren dieser Indios geschaffen hatten, an die alte Kultur, die von Pizarro unbarmherzig und für immer ausgelöscht worden war. Und er dachte an die Frauen und Kinder, die hilflos zurückblieben und zusehen mußten, wie sie mit dem Leben fertig wurden.

Und das alles geschah im Namen Seiner Allerkatholischsten Majestät, damit die Schatullen gefüllt wurden und die Dons weiter Kriege führen konnten, um noch mehr Menschen zu unterjochen und auszubeuten.

Verdammte Bluthunde, dachte er angewidert. Diese gefangenen Indios konnten mit ihrem Leben abschließen. Sie würden auf immer in den Silberminen verschwinden, gepeinigt, geschlagen und entwürdigt.

Der Teniente, der den traurigen Zug führte, schien ein ganz besonderes Früchtchen zu sein, oder er hatte einfach seinen Spaß daran, die wehrlosen Indios zu schlagen.

Die Gefangenen schleppten an ihren schweren Baumstämmen und konnten sich unter der schweren Last nicht schneller bewegen, aber dem Kerl ging das offenbar alles zu langsam. Er ließ die Peitsche durch die Finger gleiten und holte grinsend aus.

Als er zuschlug, wand sich einer der Indios schreiend unter dem wilden Schlag. Seine Haut platzte auf, und er fiel wimmernd auf die Knie. Dabei riß er zwangsläufig die anderen an den Baumstamm gefesselten Männer mit sich.

Jetzt traten die zwölf Soldaten in Aktion. Wie die Irren schwangen sie die Peitschen und schlugen wahllos auf die am Boden liegenden Männer ein, die der Baumstamm fast unter sich begrub.

Ihre Schreie klangen entsetzlich laut und waren in der klaren Luft meilenweit zu hören.

Mit aller Gewalt wurden sie hochgepeitscht, bis ihr Schreien in Wimmern erstickte. Und dann schlich dieser Hund von Teniente an einen Mann heran und zog ihm von hinten eins mit der Peitsche über.

Hasard konnte es kaum noch erwarten, bis der Zug heran war. Diese prügelnden Kerle hatten keine Gnade zu erwarten. Wer andere so erniedrigte, schindete und halbtot schlug, hatte die Konsequenzen zu tragen.

Die Indios waren wieder auf den Beinen, unbarmherzig weitergetrieben mit klatschenden Peitschenhieben.

Das Gesicht des Seewolfs war hart und kalt. In seinen blauen Augen stand der Frost. Der Profos dicht neben ihm sah zum Fürchten aus. Alle Männer hatten die Hähne ihrer Pistolen gespannt. Die sollten zuerst eingesetzt werden, dann die Entermesser.

Der Zug setzte sich wieder in Bewegung. Die Bewacher prügelten weiter auf die gebeugten und geschundenen Kreaturen ein.

Dicht vor den Hügeln kriegte der Teniente wieder einen Tobsuchtsanfall. Er schlug immer von hinten und genoß sichtlich das wilde Aufschreien und Zusammenzucken der Männer, wenn die Peitsche sie unvorbereitet traf.

Der Mann brach wieder schreiend zusammen und hielt sich die linke Hand vor das Gesicht. Die Peitsche hatte ihn von hinten über den Kopf ins Gesicht getroffen. Durch das Zusammenbrechen geriet der Zug ins Stocken und hielt an.

Als sich der Teniente über den zusammengebrochenen Mann beugte und zuschlagen wollte, fiel Hasards Schuß. In der Stille klang er entsetzlich laut.

Der Teniente ließ die Peitsche fallen und griff sich an den Hals. Dann kippte er lautlos zur Seite und blieb liegen.

Die Indios starrten furchtsam auf ihren Peiniger, als sei der vom Blitz getroffen worden. Die Soldaten griffen zu ihren Waffen.

Von den beiden Hügeln stiegen Pulverwölkchen auf. Die Luft war von peitschenden Schüssen erfüllt. Immer wieder blitzte es auf.

Ein Soldat nach dem anderen fiel unter den Schüssen. Die erste Salve fegte neun Spanier von den Beinen.

Hasard zog sein Entermesser und stürmte in langen Sätzen den Hügel hinunter, gefolgt von den anderen.

Es waren nur noch drei Dons übrig. Den einen sprang Carberry an, mit einer solchen Wildheit, daß der Spanier schreiend zurückwich. Er war schon tot, noch bevor er den rasenden Kerl richtig erkennen konnte.

Der zweite Don wehrte sich gegen Matt Davies, der auf ein Entermesser verzichtete und sich ganz auf seine eiserne Hakenprothese verließ. Unter einem wilden Hieb fiel gleich darauf auch der zweite Don.

Nur einer war noch übrig, den Ribault mit dem Entermesser anging. Dann war auch das vorbei. Auf dem kühlen Boden der Puna lagen dreizehn tote Spanier.

Die gefesselten Indios waren anfangs erschrocken, als es knallte und ein Don nach dem anderen umfiel. Sechzig aufgerissene Augenpaare starrten die Männer verstört an.

„Befreit sie von diesen verdammten Fesseln!“ rief Hasard. Mit dem Entermesser in der Faust zerschnitt er die ersten Fesseln. Die Baumstämme polterten einer nach dem anderen zu Boden.

Pater David und Pater Aloysius kümmerten sich um die armen Kerle, die vor Dankbarkeit auf die Knie fielen, als sie endlich von den Marterwerkzeugen befreit waren. Sie konnten immer noch nicht so richtig fassen, was hier vorgefallen war.

Viele der Indios waren von den Peitschenhieben verwundet, blutüberkrustet und zerschunden. Die Männer waren halbverhungert und hatten auch Durst leiden müssen. Den Dons war es egal, in welchem Zustand sie die Sklaven ablieferten. Früher oder später würden sie ohnehin sterben müssen. Die Hauptsache für sie war, daß überhaupt Sklaven nach Potosi kamen – Nachschub, wie sie es nannten, menschliches Arbeitsvieh oder Indioaffen.

„Seht bei den Maultieren nach“, sagte Hasard, „sie sind mit Proviant, Wasser und allem Nötigen beladen. Verteilt den Proviant an die Männer und gebt ihnen zu trinken.“

Vierzehn Mulis waren es, die der Trupp mit sich geführt hatte. Die Tiere standen verstört herum, offenbar durch die Schüsse erschreckt.

Dann wurde der Proviant gesichtet, und den Tieren Wein- und Wasserschläuche abgenommen.

Das alles wurde unter den sechzig Indios verteilt.

„Was tun wir mit den Maultieren?“ fragte Aloysius, der gerade einen besonders schlimm gezeichneten Mann verarztete.

„Sag ihnen, Padre, sie können die Mulis behalten und unter sich aufteilen, auch den Rest an Proviant und was alles dazugehört. Sie sollen auch die Waffen der Spanier mitnehmen, damit sie besser gerüstet sind, wenn die Sklaventreiber wieder auftauchen.“

„In Ordnung, Sir.“

Der Pater übersetzte das, und wieder fielen die Indios vor Dankbarkeit auf die Knie. Diese Männer hatten sie vor einem entsetzlichen Tod bewahrt, und so kannte ihre Dankbarkeit keine Grenzen mehr.

Als alle Indios versorgt waren, ihren Hunger und Durst gestillt hatten, schickte Hasard Matt Davies los, um Gary Andrews mit den Maultieren zu holen.

„Die Leute sind alle versorgt“, sagte Hasard. „Sie werden sich freuen, so schnell wie möglich zu ihren Familien zurückkehren zu können. Wir sollten sie daher auch nicht länger aufhalten, sonst bedanken sie sich noch den ganzen Tag, und das ist mir peinlich. Sie können also beruhigt losziehen.“

Als der Padre das verklarte, leuchtete es in den Augen der Männer auf. Sie waren wieder frei und im allerletzten Augenblick der Sklaverei entgangen.

Sie zogen mit den Mulis westwärts, aber sie drehten sich alle Augenblicke um und winkten, bis sie als winzige Punkte am Horizont verschwanden.

„Sechzig Sklaven weniger“, sagte Hasard. „Immerhin ist das ein Erfolg. Diese sechzig Männer fehlen Old Philipp von Spanien in den Silberminen.“

„Und dreizehn Dons fehlen ihm ebenfalls“, setzte der Profos trocken hinzu. „Die können keine Sklaven mehr zusammentreiben.“

Inzwischen waren Gary Andrews und Matt Davies mit den eigenen Maultieren erschienen. Gary staunte nur, als er das sah. Er hatte auch den Trupp Indios abziehen sehen.

„Wir müssen alle Spuren verwischen“, sagte Hasard, „denn auf dieser Route kreuzen sehr oft die Dons auf. Das ist der berüchtigte Trampelpfad nach Potosi. Wenn die Dons etwas merken, ist das ganze Unternehmen gefährdet.“

Von Hutten nickte. „Das heißt, wir müssen die Spanier beerdigen, damit keine Spuren zurückbleiben.“

„Ja, das müssen wir tun. Aber nicht nur das. Die Baumstämme sind ebenfalls verräterisch. Auch sie müssen verschwinden, sonst weiß jeder Spanier, daß hier Indios geflohen sind. Sind aber alle Spuren verwischt, so können sie lange rätseln, wo der Trupp geblieben ist. Er hat sich einfach in Luft aufgelöst.“

„Wir spalten die Baumstämme und stecken sie in Brand“, schlug Gary Andrews vor.

„Das geht nicht. Das Holz ist zu feucht.“

„Dann müssen wir sie wohl oder übel unter dem Boden in einer der Senken verscharren. Vielleicht da drüben, weil dieser Pfad ja oft gegangen wird.“

„Dann fangen wir an. Spaten und Hacken haben wir im Gepäck.“

Sie fackelten nicht lange und gingen sofort an die Arbeit. Pater David schnappte sich einen Spaten und ging zu der anderen Senke hinüber, wo er sich suchend umsah. Hier kam niemand hin, das war jedenfalls nicht anzunehmen. Und wenn, dann fand er nichts mehr.

Die toten Spanier wurden zu der Mulde gebracht. Pater Aloysius vergewisserte sich bei jedem einzelnen, daß er auch wirklich tot war und sie nicht einen Schwerverletzten begruben. Aber es lebte niemand mehr.

Eine breite Grube wurde ausgehoben. Als sie fertig war, stand den Männern der Schweiß auf der Stirn.

„In diesen Höhen fällt sogar eine leichte Arbeit schwer“, sagte Stenmark. „Wie kann man da noch in Silberminen schuften! Das hält ja nicht mal ein Ochse aus.“

„Die armen Kerle müssen es aushalten“, sagte Hasard, „aber irgendwann brechen sie zusammen.“

Selbst dem hünenhaften Pater David stand der Schweiß auf der Stirn, als die Grube ausgehoben war. Er schnaufte, genau wie der Profos, der überrascht war, daß er bei einer leichten Arbeit schon kurzatmig wurde.

Einer nach dem anderen wurde in die Grube gelegt. Dann wurde Erde darüber geschüttet und die restliche Erde im Umkreis so verteilt, daß keine Spuren mehr zu erkennen waren.

„Jetzt noch zehn Baumstämme“, stöhnte der Profos, „das wird nochmal eine üble Plackerei.“

„Das geht aber nicht anders, Ed. Wenn die Stämme hier liegenbleiben, ist das genauso verräterisch, als hätten wir die Dons hier liegen lassen.“

„Stimmt, Sir. Also ran an die Arbeit. Wohin mit den Dingern?“

„Zur anderen Seite in die kleine Senke.“

Als sie die Baumstämme zu der kleinen Mulde schleppten, schüttelte der Profos den Kopf.

„Die sind für sechs Mann fast zu schwer. Stell dir vor, Dan, wir wären an die Dinger gefesselt und müßten sie von Arica bis nach Potosi schleppen. Da bricht man ja unterwegs schon zusammen.“

„Und dann kriegst du noch ständig die Peitsche ins Kreuz“, sagte Dan grimmig. „Das mußt du dir noch dazu vorstellen, dann weißt du, wie einem Indio zumute ist.“

„Und nach dieser Plackerei ist dein Leben so gut wie zu Ende, denn dann landest du in den Minen, ausgelaugt und halbtot. Und dort prügeln sie weiter auf dich ein.“

Diese Vorstellung darf man gar nicht zu Ende denken, überlegte Dan, sonst kann einem übel werden.

Wieder wurde eine breite, aber nicht sehr tiefe Grube ausgehoben.

Die beiden Padres standen vor dem Grab der Soldaten und sprachen ein kurzes Gebet.

„Möge der Herr im Himmel euch armen Sünder die Schandtaten verzeihen, die ihr hier auf Erden angerichtet habt“, sagte Pater Aloysius mit seiner tiefen Stimme.

„Amen“, fügte Pater David hinzu.

Als auch die Baumstämme unter der Erde verschwunden waren, war es bereits Nachmittag.

Sie überzeugten sich noch einmal gründlich davon, daß alle Spuren verwischt waren. Es gab nichts Auffälliges mehr zu sehen.

„Dann ziehen wir weiter“, sagte Hasard. „Es besteht jetzt natürlich die Möglichkeit, daß wir wieder auf Spanier stoßen! Wir müssen also immer gut aufpassen.“

Carberry vergewisserte sich inzwischen, ob sein „Diegolein“ auch gut bepackt war, damit die Lasten nicht an seinem Kreuz scheuerten. Er fand alles in Ordnung – bis auf das dämliche Grinsen, das der Halbesel wieder drauf hatte. Er grinste Carberry regelrecht an und nickte dazu ständig. Aber er hatte sich in den letzten Tagen lammfromm verhalten und war auch nicht mehr so tückisch.

„So, jetzt geht’s weiter, du Furztrompeter“, sagte Carberry. „Benimm dich auch in Zukunft anständig.“

Diego nickte immer noch, dann erfolgte wieder das sattsam bekannte Donnern, das die Männer zusammenzucken ließ. Ein recht merkwürdiges Vieh war das schon, das konnte niemand abstreiten.

Es ging weiter über die „Straße“ nach Potosi, ein kaum erkennbarer Pfad, der im harten Untergrund kaum sichtbar war.

Einmal sahen sie an diesem Tag drei junge Vicuñas, die in einer Mulde standen und ästen. Die Tiere waren völlig überrascht worden, aber jetzt jagten sie los, die Hälse vorgestreckt, die Ohren ganz zurückgelegt. Feingliedrige, graziöse Tiere waren das, die aus der Ferne wie kleine Kamele aussahen. Sie rasten meilenweit in einem höllischen Tempo und verschwanden schließlich hinter einer Senke. Als sie wieder auftauchten, waren sie mindestens drei bis vier Meilen entfernt.

„So müßte man rennen können“, sagte Stenmark, „dann wären wir gleich in Potosi. Wie lange wird das noch dauern?“ fragte er dann Pater Aloysius.

„Fünf bis sechs Tage ganz sicher noch.“

„Und über die Berge müssen wir auch noch einmal?“

„Ja, über die Cordillera de los Frailes. Wenn wir in dem Tempo weitermarschieren, dürften wir sie übermorgen erreichen.“

Stenmark legte die Stirn in Falten und dachte nach.

„Übermorgen – ist das nicht ein besonderer Tag?“

„Weihnachten“, sagte der Padre andächtig. „Der Tag der Geburt des Gottessohnes, ein ganz besonderer Tag.“

„Na, Wein zum Feiern haben wir ja“, sagte Sten.

„Und ein Schlückchen vom Öl des heiligen Vaters“, setzte Carberry hinzu. „Ich hoffe, du wirst da etwas großzügiger sein, Bruder. In letzter Zeit hast du arg damit geknausert.“

„Es ist auch nicht mehr viel da, deshalb.“

„Und übermorgen?“

„Das ist etwas anderes.“

„Hoffentlich ist bald übermorgen“, murmelte Ed. „Ich kann es kaum noch erwarten.“

„Wir werden heute eine Stunde länger marschieren“, sagte Hasard. „Dann haben wir die Puna auch bald hinter uns. Oder hat einer etwas dagegen?“

Keiner hatte Einwände. Sie alle brannten darauf, bald in Potosi zu sein.

An diesem Tag marschierten sie bis in die Dunkelheit hinein. Über der Puna stand als fahler Ballon der Mond. Er schien in trüben Dunst eingehüllt zu sein.

„Wird wieder lausig kalt werden, heute nacht“, sagte Aloysius. „Immer wenn der Mond diese sonderbare Färbung annimmt, wird es in der Nacht bitterkalt.“

„Man spürt es jetzt schon in allen Knochen“, meinte Dan. „Wir werden uns eine besonders tiefe Senke suchen.“

Eine Stunde später fanden sie einen geeigneten Platz. Der Wind strich scharf und kalt über die Einöde.

„Hier bleiben wir“, sagte Hasard, „hier sind auch die Mulis gut vor dem Wind geschützt.“

Wieder begann das lang eingeübte Ritual des Abladens. Gefressen hatten die Mulis schon unterwegs, und an einem winzigen Rinnsal hatten sie ihren Durst gestillt.

Jetzt wurden ihnen wieder wärmende Decken über die Körper gelegt.

Die anderen schlugen inzwischen die beiden Zelte auf und sicherten sie gegen den immer stärker wehenden Wind. Er war eisigkalt und brachte Frost mit.

Als alles fertig war, hatten sie trotz der Handschuhe klamme Finger, und die Kälte fraß sich bis in die Knochen.

Die Maultiere standen dicht zusammengedrängt und schützten sich gegenseitig mit ihren Körpern. Carberry legte ihnen noch weitere Decken auf, damit sie nicht froren.

Über die Puna jaulte der Wind in grellen disharmonischen Tönen. In dieser Mulde war es noch einigermaßen geschützt, aber trotzdem verspürten sie die beißende Kälte.

Seewölfe Paket 23

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