Читать книгу Seewölfe Paket 8 - Roy Palmer, Burt Frederick - Страница 10

6.

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Weit nach Mitternacht, der Mond schien unverändert von einem klaren Himmel, wurden aus dem Ausguck der „Isabella“ vier langgestreckte Schiffe gesichtet.

Der blondhaarige Schwede Stenmark meldete sie aus dem Ausguck, auf den Hasard keine Sekunde lang verzichtete.

„Vier Galeeren!“ rief er zum Deck hinunter. „Sie laufen von der Küste auf uns zu.“

Im Nu war alles auf den Beinen. Hasard, der sich in seine Kammer zurückgezogen hatte, erschien fast gleichzeitig mit Ben Brighton auf dem Achterdeck, legte die Hand über die Augen und suchte die See ab.

Da krebsten sie heran, anfangs schwerfällig, als suchten sie mühsam nach dem Ziel, doch dann wurden sie immer schneller, änderten den Kurs und hielten auf die „Elizabeth Bonaventura“ zu.

„Kein Wunder“, sagte der Seewolf, „das Licht lockt sie magisch an. Sie scheinen es schon seit einer ganzen Weile bemerkt zu haben. Ben, Feuerbereitschaft, Anker auf! Klar Schiff zum Gefecht!“

„Aye, Sir! Alle Mann auf Stationen!“

Der Ruf hallte über das Deck, und von überall tauchten die Seewölfe auf, schnell und wendig wie Riesenameisen aus einem Bau erschienen sie und besetzten ihre Stationen.

Das Flaggschiff bot einen Anblick wie eine brennende Riesenfackel, die die Nacht ringsum erleuchtet.

Schiffslaternen brannten, Fackeln waren entzündet worden, überall flackerte Licht und tauchte das Schiff in Helligkeit.

Natürlich hatte das den Spaniern keine Ruhe gelassen, und so krebsten sie jetzt mit vier Galeeren heran, um sich der Beute zu bemächtigen.

Auf dem Vordeck der „Isabella“ wurde der Anker gehievt, die Männer legten sich hart in die Spillspaken, während in der Kuhl die Culverinen überprüft und einsatzbereit gemacht wurden. Kugeln und Pulverfässer wurden gemannt, die allgemeine Hektik lief nach einem genau ausgetüftelten Schema ab. Jeder hatte seinen ganz bestimmten Platz, jeder kannte seine Handgriffe im Schlaf, es saß alles auf Anhieb, ohne daß es großer Worte bedurft hätte.

Hasard blickte durch das Spektiv und nickte dem Gefechtsrudergänger Pete Ballie zu, der schon längst seinen Posten eingenommen hatte und am Ruder stand.

„Pete“, sagte er ruhig, „wir umsegeln die Sandbank und legen uns vor die Galeone. Sobald die Galeeren auf Schußweite heran sind, eröffnen wir das Feuer. Achte auf die Sandbank, damit es uns nicht so ergeht wie dem ehrenwerten Admiral. Ich möchte mich nicht bis auf die Knochen blamieren!“

„Aye, aye, Sir. Ich kenne sie jetzt noch besser, es wird uns nichts passieren“, versprach Pete.

Die Segel wurden gesetzt, die Doppelblinde blieb im Gei hängen, damit die Sicht besser war, und als der Anker vor dem Bug baumelte, nahm die „Isabella“ langsam Fahrt auf.

Auf den vier Galeeren standen Segel, die der Wind straff blähte.

Die Riemen tauchten nach wie vor ins Wasser, und der Seewolf glaubte das nervtötende Geräusch der Schlagmänner bis hierher zu hören.

Sie waren schnell und wendig, diese Galeeren. Sie wurden jetzt zu einer Kette auseinandergezogen und erhöhten die Fahrt.

Hasard sah zu der Galeone hinüber, die jetzt achterlich verschwand, und auf der alles wie erstarrt schien.

Im Schein der Laternen und Fakkeln erkannte er Francis Drake und fragte sich, wie dem Mann jetzt wohl zumute sein mochte. Er mußte sich noch hilfloser als ein Säugling fühlen, und ohne die „Isabella“ wäre er jetzt vermutlich eine leichte Beute der Spanier geworden.

Für Drake bedeutete das nicht gerade einen neuen Meilenstein auf dem Weg zum Erfolg. Er konnte wirklich nicht viel mehr unternehmen, als ein paar Kanonen abzufeuern. Jedenfalls war er total manövrierunfähig.

Hasard blickte ihn nicht an, und auch Drake vermied es, seinem Blick zu begegnen. Noch waren sie nicht miteinander fertig, es würde noch ein weiteres Tänzchen geben.

Hasard gab dem Waffenmeister Al Conroy noch einmal letzte Informationen.

„Wir segeln auf sie zu, feuern die vorderen Drehbassen ab, Al, lassen dann eine Breitseite folgen, wenden, und setzen die achteren Drehbassen ein. Anschließend kriegen sie noch die andere Breitseite zu spüren.“

Conroy verstand. Genauso hätte er auch gehandelt, und er verschwand wieder wie ein Blitz.

Batuti und der graubärtige Waffenschmied Big Old Shane enterten fast gleichzeitig auf, unter den Armen ihre mächtigen Bögen, die auf unglaublich weite Distanz die verheerenden Brandpfeile verfeuern konnten.

Ferris Tucker war damit beschäftigt, seine gefürchteten Höllenflaschen zu überprüfen und zu verteilen, die unter den Gegnern Panik verbreiteten. Gleichzeitig lud er die Gestelle mit den chinesischen Brandsätzen, dem unlöschbaren Höllenfeuer.

Hasard ließ noch einmal den Profos rufen.

„Ich bitte mir allerstrengste Disziplin aus, Ed“, sagte er, „und möchte kein unnötiges Gebrüll hören. Die Männer sind auf ihren Posten und wissen, was sie zu tun haben. Wir führen einen nächtlichen Blitzangriff, und wir werden uns bemühen, so sauber und schnell zu kämpfen, daß Drake die Spucke wegbleibt.“

„Aye, aye, Sir!“ Wir werden es ihm zeigen, daß wir unseren Namen zu Recht tragen, Sir! Drake soll staunen!“

Der Profos verschwand fast lautlos.

Auf der ersten Galeere blitzte es einmal kurz auf, ein Schuß löste sich und rollender Donner fegte über die See.

Sie hielten sich jetzt so, daß sie höchstens im Bereich einer Breitseite lagen, und jederzeit davonjagen konnten, falls die „Isabella“ drehte.

Die Kugel donnerte mehr als zweihundert Yards von der Galeone entfernt ins Wasser und riß eine kleine Fontäne hoch.

„Imponiergehabe“, sagte Hasard verächtlich. „Nur ein Einschüchterungsversuch der Spanier.“

Er gab Batuti und Big Old Shane ein Zeichen, und sofort darauf flogen zwei glühende Pfeile durch die Nacht. Schnurgerade zogen sie ab, suchten sich ihren Weg durch die Luft und fielen in einem Bogen nach unten.

Der erste Pfeil traf, der zweite verfehlte die eine Galeere nur um ein paar Yards.

Der brennende Pfeil bohrte sich ins Deck, die Pulverladung entzündete sich und bildete einen kleinen Glutball.

Männer eilten herbei und versuchten das Feuer zu löschen. Es gelang auch sofort, aber schon folgten der dritte und der vierte Pfeil. Diesmal trafen beide und erneut loderten kleine Feuer auf.

Hasard gab ein Zeichen.

Tucker hielt die glimmende Lunte an zwei der chinesischen Brandsätze. Augenblicke später wurde die Nacht von einem infernalischen Schrillen und Heulen zerrissen. Wie glühende Schlangen sausten die Brandsätze pfeifend, kreischend und mißtönend auf ihrer Bahn davon.

Bei den Galeeren zerplatzten sie in der Luft, und nun folgte das, was den Männern auf Drakes Flaggschiff einen kalten Schauer nach dem anderen über den Rücken jagte.

Sie hatten etwas Ähnliches noch nie erlebt. Starr und unbeweglich sahen sie auf das einmalige Schauspiel. Niemand sprach auch nur ein Wort. Das Geschehen schlug sie in ihren Bann.

Ein Vorhang aus roten, blauen und grünen Flammen entstand in der Luft, dicht über zwei Galeeren. Prasselnd und knackend fiel ein farbenprächtiger Feuerregen nieder und setzte zwei der Galeeren schlagartig in Brand.

Ein Inferno tobte plötzlich los, und die Brände, die jetzt aufflackerten, wurden immer zahlreicher.

Das Segel der ersten Galeere verging in einem Feuersturm, es lohte auf und verschwand. Das zweite Segel begann zu glühen, bis es eine Flammenwand schlagartig überzog. Gleichzeitig wurde der Bug in blutrotes strahlendes Licht getaucht.

Die zwei Galeeren gerieten aus dem Rudertakt, es wurde nicht mehr gepullt, man hörte Männer vor Angst brüllen und schreien.

Anscheinend wurden sie von ihren Ketten befreit, denn die Riemen hingen im Wasser, und an Deck erschienen mehr Leute, als zur normalen Besatzung eigentlich gehörten.

Die ersten Männer sprangen über Bord, als die beiden brennenden Galeeren zusammenstießen, und durch den Anprall einen wilden Funkenregen erzeugten.

„Drehbassen und Breitseite!“ rief der Seewolf.

Die vorderen drehbaren Geschütze schwenkten herum und entluden ihren verheerenden Eisenhagel.

Fast gleichzeitig, die „Isabella“ schwang gerade herum um die beiden anderen Galeeren anzuvisieren, donnerte die Breitseite los, ließ die Galeone stark krängen und eine Wand aus Rauch entstehen, die langsam zum Achterdeck trieb.

Hasard stand hochaufgerichtet auf dem Achterkastell. Sein Gesicht war unbewegt, er hustete nicht, als die Qualmwolke kurz das Deck einhüllte und langsam verwehte.

Aber drüben hatte es viermal eingeschlagen. Einer der Galeeren wurde ein Teil des Bugs weggefetzt, die andere erhielt zwei Treffer mitschiffs oberhalb der Wasserlinie und drehte sofort ab, riesige klaffende Löcher im Rumpf.

Sofort fuhr die „Isabella“ das nächste Manöver.

Segel nachtrimmen, Hartruder und klar bei erneuter Breitseite.

Sie war überflüssig.

Der blitzartige Angriff hatte die Spanier in Panik gebracht. Sie dachten nur noch an Flucht, als auch auf der dritten Galeere heller Feuerschein aufzuckte.

Hier schien der Teufel persönlich heranzusegeln und seine glosende Hölle auszuspeien, sein schwefliges Feuer, das alles versengte und verbrannte.

Die Spanier sahen ihr einziges Heil nur noch in rascher Flucht. Die letzte noch fast intakte Galeere wurde zum Land getrieben, gepullt von Sträflingen, die keinen Schlagmann mehr brauchten, die ihr Leben in Gefahr sahen und alles gaben, was sie an Kräften noch hatten.

Shanes letzter Brandpfeil erwischte sie allerdings noch, und nun zuckte auch dort ein kleines Feuer auf und breitete sich schnell aus.

Damit war das Gefecht beendet. Der Seewolf hatte nicht vor, die angeschlagenen und brennenden Galeeren weiter zu verfolgen. Er hatte dafür gesorgt, daß der hilflosen „Elizabeth Bonaventura“ nichts passiert war und der Angriff der Spanier blitzschnell, sauber und präzise zurückgeschlagen wurde, und zwar so, daß es nichts zu bemängeln gab.

Insgesamt hatten die vier Galeeren sieben Schuß abgefeuert, zu mehr hatte es nicht gereicht.

Sie pullten zur Küste zurück, halb zerstört und unbrauchbar, und sie würden sich mit Sicherheit hier nicht mehr blicken lassen.

„Klart auf!“ rief Hasard. „Wir kehren auf denselben Platz zurück und gehen dort vor Anker. Ich nehme an, der Admiral wird erneut sehr beschämt sein.“

Er wußte nicht, wie recht er mit seinen Worten hatte, denn auf dem Flaggschiff gab es einen Mann, der den Seewolf sehr gut kannte.

Der Koch Mac Pellew, der sauertöpfische, ewig mißgelaunte und pessimistische Eigenbrötler, sah aus schmalen Augen und mit zusammengekiffenen Lippen dem Angriff zu und schüttelte immer wieder fassungslos den Kopf.

Mac Pellew war nicht zum Lachen geboren, er sah immer so aus, als hätte er gerade ein Faß Essig verschluckt, aber jetzt bemerkten die beiden Hilfsköche des Flaggschiffes, wie sich sein Mund öffnete, seine Zahnstummel sichtbar wurden und er die Lippen zu einem Grinsen auseinanderriß, das direkt schauerlich wirkte.

„Ha“, hörten sie ihn schadenfroh murmeln, „der zeigt es denen aber! Das ist noch ein Kerl, ein richtiger, harter.“

„Was brabbelst du da dauernd?“ fragte einer der Hilfsköche. „Hast du Zahnschmerzen, weil du dein Maul so aufreißt?“

„Schnauze“, brummte der übelgelaunte Koch, und schickte einen gallebitteren Blick zum Achterkastell wo Drake wie ein Denkmal aus Stein stand und mit verkniffenem Gesicht dem Angriff zusah.

„Da kann er sich was abschneiden, der Sir Admiral“, brabbelte er vor sich hin. „Immer wenn er in der Scheiße sitzt, kann der Seewolf ihn raushauen. Haha, erst läuft er auf, daß mir die Pfannen und Töpfe um die Ohren fliegen, und dann muß er noch beschützt werden.“

Seine Stimme wurde verächtlich. Mac Pellew war bekannt dafür, daß er kein Blatt vor den Mund nahm und immer ruhig blieb.

„Kanalratte“, hörten die entsetzen Hilfsköche ihn murmeln, und einer bedeutete ihm durch Zeichen, er möge still sein, weil in diesem Augenblick Kapitän Thomas Fenner herantrat.

Aber Mac Pellew dachte gar nicht daran, er sah den Kapitän auch nicht.

„Große Töne kotzen“, ereiferte er sich mißmutig. „Die Hände auf den Hintern halten und hin und her laufen, das kann er. Soll er doch jetzt mal zeigen, was er kann, dieser Sir Admiral! Der Seewolf – das wäre ein Admiral.“

Fenner riß den Koch mit einem Ruck herum und sah ihm in die Augen.

„Ich lasse Sie einpökeln, Kerl!“ schrie er. „Was sind das für ketzerische Reden? Was faseln Sie da? Sie haben wohl die Neunschwänzige noch nicht ausprobiert?“

Mac Pellew sah ihn sauer an. Er kriegte weder einen roten Schädel, noch regte er sich auf.

„Ich sage nur die Wahrheit“, erklärte er. „Oder ist der Killigrew vielleicht aufgebrummt? Wir waren das doch! Und was hätten wir wohl gegen die Galeeren ausgerichtet, Sir?“

„Zusammengeschossen, natürlich!“ schrie Fenner.

Mac Pellew kicherte, dann wandte er sich ab und ignorierte die Worte des Kapitäns, indem er ihn einfach stehen ließ und in seiner Kombüse verschwand.

Aber selbst da meckerte er weiter, brummte vor sich hin, fluchte auf Drake und dessen Unvermögen und verstummte schließlich nach einer Weile.

„Melden Sie mir den Mann morgen früh!“ sagte er zu dem Bootsmann. „Aber vergessen Sie das nicht!“

„Aye, aye, Sir, ich werde ihn melden!“

Fenner kehrte zum Achterkastell zurück. Dort stand Drake, sah durch ihn hindurch und schien überhaupt nichts wahrzunehmen.

„Das war also sein Trumpf“, sagte Fenner. „Dieses merkwürdige Feuer. Was mag es nur sein?“

„Das weiß ich nicht, Mister Fenner“, antwortete Drake eisig. „Ich bin nicht an Bord des Flaggschiffes, um herauszufinden, mit welchen Finten und Tricks dieser Killigrew arbeitet. Haben Sie mich verstanden?“

„Selbstverständlich, Sir. Ich wollte nur bemerken, daß es ziemlich schnell ging, die Galeeren in die Flucht zu schlagen.“

„Die Bemerkung sei Ihnen gestattet“, sagte Drake, und seine Stimme klang immer noch eiskalt.

Er dachte nicht im Traum daran, mit Fenner darüber zu diskutieren, wie der Seewolf es geschafft hatte, diese vier angriffslüsternen Spanier zu vertreiben.

Erst als der Anker der „Isabella“ klatschend ins Wasser fiel und die ranke Galeone ihren vorherigen Platz wieder einnahm, zuckte der Admiral zusammen.

Was in seinem Innern vorging, wußte niemand, man sah es ihm auch nicht an, aber die Männer deuteten diesen steinernen Gesichtsausdruck ganz richtig. Der Seewolf hatte dem Admiral imponiert, allerdings war Drake nicht der Mann, der das offen zugab. Er stritt und haderte lieber mit sich selbst herum, als seine Gefühle zu offenbaren.

Lange stand er so, unbeweglich, fast starr, rang mit sich und seinem Gott und zog seine Konsequenzen.

Wäre der Seewolf nicht gewesen, so sagte er sich, dann hätte es hier ein Blutbad gegeben, und das hätte hauptsächlich auf dem Flaggschiff stattgefunden.

Dieser Mann beschämte ihn erneut zutiefst, und Drake bemühte sich ständig, seine eigenen Gefühle zu analysieren.

Wie es den Anschein hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als den beschwerlichen steinigen Weg zu gehen und Killigrew um etwas zu bitten, was ihm zutiefst zuwider war.

Drake betrachtete die Dinge auch etwas nüchterner. Ohne fremde Hilfe, in diesem Fall die Hilfe Killigrews, kam er nicht mehr flott, und das konnte er sich in seiner Eigenschaft als Führer des Verbandes einfach nicht leisten.

Es würde ein bitterer, dorniger Weg für ihn werden, aber er mußte ihn gehen, ob er wollte oder nicht, es gab keine andere Alternative für ihn.

Er gab sich einen Ruck, straffte sich und verließ das Achterkastell.

Sein Gesicht war eine Maske, und er preßte die Zähne so hart aufeinander, daß es schmerzte.

Sollte Killigrew seinen Triumph haben, sollte er über ihn dominieren oder ihn herablassend behandeln, es ging nicht anders, er würde ihn bitten müssen.

In der Kuhl überzeugte er sich noch einmal, wie weit die Arbeiten fortgeschritten waren. Sie schritten überhaupt nicht fort, es ging nicht voran, das Flaggschiff lag wie ein Wal auf dem Trockenen fest, der sich aus eigener Kraft nicht mehr freizuschwimmen vermochte.

Die Mannschaften wichen vor Drake zurück, sobald er aufkreuzte, senkten die Köpfe und gaben eine Gasse frei.

Kühl blickte er sich um, dann krümmte er den Zeigefinger und winkte den Profos herbei.

„Sir!“ schrie der Profos überlaut und nahm Haltung an.

„Brüllen Sie nicht so“, sagte Drake ruhig. „Suchen Sie acht Leute aus, lassen Sie das große Boot damit bemannen. Sofort, Profos, Beeilung!“

„Aye, aye, Sir!“

Drake deutete mit der Hand zur „Isabella“ hinüber.

„Sie fahren mit dem kleinen Boot voraus, Profos, und melden Killigrew meine sofortige Ankunft!“

„Aye, aye, Sir!“

Dem Profos ging erst jetzt der Sinn der Worte auf, er sah den Admiral verwirrt an, blickte dann ebenfalls zu der Galeone des Seewolfs und fragte: „Sagten Sie Killigrew, Sir?“

„Wenn Sie nicht mehr gut hören, Profos, dann sind Sie für den Decksdienst untauglich. Sie werden dann ab sofort Dienst in der Kombüse tun!“

„Aye, aye, Sir!“

Der Profos schwang sich in das kleine Boot, ergriff die Riemen und begann wie ein Wilder zu pullen.

Drake folgte ihm gemessen, in voller Uniform, den Blick ausdruckslos und abweisend nach vorn gerichtet.

Seewölfe Paket 8

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