Читать книгу Seewölfe Paket 8 - Roy Palmer, Burt Frederick - Страница 6

2.

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Zu jenem Zeitpunkt war die große, allein segelnde Galeone auf der „Isabella VIII.“ längst gesichtet worden.

„Er zeigt keine Flagge“, sagte Philip Hasard Killigrew. „Aber hier in der Nähe der iberischen Küste kann es nur ein Don oder ein Portugiese sein. Ein beachtlicher Brocken jedenfalls, und er segelt mutterseelenallein.“

Ein paar Male blickte der schwarzhaarige Mann, den sie den Seewolf nannten, durch das Spektiv.

„Ein herrlicher Brocken“, sagte auch Ben Brighton anerkennend und blickte in das narbige Gesicht des Profos und Zuchtmeisters der „Isabella“, Edwin Carberry, der grimmig vorausstarrte und die Armierung des vermeintlichen „Schneckenfressers“ taxierte.

„Eine lausige Nuß, die man knakken sollte“, sagte Carberry, „denn da haben sich ganz sicher die Würmer eingenistet.“

„Knoblauchfressende Würmer“, sagte der junge Dan O’Flynn. „Wozu haben wir eigentlich unseren großen Nußknacker!“

„Noch will er ja gar nichts von uns“, sagte der Seewolf, über den Eifer seiner Männer lachend, die es wieder einmal nicht erwarten konnten, sich mit den Spaniern anzulegen, obwohl ein heißes Tänzchen gerade hinter ihnen lag, an dem sich die Spanier zu Tode getanzt hatten, und jetzt noch in glühenden Schuhen herumliefen.

Sie hatten ihnen wirklich übel mitgespielt, und nachdem sie im Hafen von Cadiz zwei Zweidecker mit Pulverfässern in die Luft gesprengt hatten, war da der Teufel los.

Hasard hatte einen wahrhaft genialen Plan ausgeheckt, wobei ihm allerdings der Zufall in Form einer Galeere geholfen hatte. Und Bill, dieser verflixte Bengel, hatte alles ins Rollen gebracht und dabei gleichzeitig verhindert, daß die „Isabella“ durch die Spanier entdeckt worden war. Das Bürschchen wurde anschließend von der ganzen Crew wild gefeiert.

Nachdem in Cadiz die Hölle losgebrochen war, hatte sich die „Isabella“, vorbei an spanischen Galeonen, Karacken und Zweideckern aus Cadiz geschlichen.

Jetzt begegneten sie wieder einem Don oder einem Portugiesen, der Unterschied spielte keine große Rolle.

Schon beim Anblick dieses großen Kastens erwog Hasard die Möglichkeit, dem Burschen ein heißes Tänzchen zu liefern, aber noch gab er sich ruhig und gelassen.

Er sah jedoch, wie Carberry langsam, aber sicher immer nervöser wurde und grimmig das narbige Gesicht verzog.

„Nicht mehr lange, und wir begegnen uns“, hörte er den Profos vorwurfsvoll murren.

„Ein sehr logischer Schluß“, gab Hasard zu. „Eine Begegnung erfolgt zwangsläufig, sobald sich zwei Schiffe aufeinander zubewegen. Aber noch ist es nicht so weit.“

Die Männer, die auf dem Achterkastell standen, Brighton, Dan O’Flynn, der Profos und Hasard blickten angestrengt nach dem vermeintlichen Feind und verfolgten genau die Manöver.

Aber auf der großen Galeone tat sich nichts. Sie lief genauso unter vollen Segeln wie die „Isabella“ auch, sie änderte auch nicht ihren Kurs, und so würde die Begegnung in einem Abstand von etwa einer knappen Meile erfolgen.

Pete Ballie, der Rudergänger, hielt das schwere Ruder mit seinen mächtigen Fäusten umklammert, und weil die „Isabella“ auf Backbordbug mit Steuerbordhalsen segelte, war der Druck auf das Ruderblatt entsprechend stark, und seine Oberarmmuskeln traten scharf hervor.

Hasard warf einen Blick auf das Geschützdeck und verkniff sich erneut ein Lächeln.

Al Conroy, der Waffen- und Stückmeister, stand in der unauffälligen Haltung eines Mannes da, der nur auf einen Befehl zu lauern schien, um ihn blitzschnell auszuführen. Und, der Seewolf glaubte seinen Augen nicht zu trauen, da schlich auch der Kutscher in fast der gleichen Haltung umher, und ganz „zufällig“ hatte er ein Messingbecken mit glühender Holzkohle in der Hand. Die anderen Seewölfe auf der Backbordseite standen ebenso unauffällig herum.

„Die Kerle riechen, daß es gleich losgeht“, sagte Hasard kopfschüttelnd zu Ben, „obwohl noch keiner etwas befohlen hat.“

„Ein Zeichen, daß sie sofort auf dem Posten sind“, erwiderte der untersetzte Bootsmann. „Sie spüren deine Gedanken schon im Voraus, denn schließlich hast du sie darauf getrimmt. Seien wir stolz auf diese Räuberbande.“

„Ja, das bin ich, ich könnte mir keine bessere Crew vorstellen. Nanu, unser Freund ändert ja plötzlich den Kurs“, sagte Hasard überrascht.

Auch die anderen bemerkten das Manöver und blickten den Seewolf fragend an.

„Er ist ungefähr einen Strich nach Backbord gegangen“, sagte Ben Brighton und wischte sich die Haare aus der Stirn. „Das bedeutet nichts anderes, als daß …“

„… er das gleiche vorhat wie wir“, erwiderte der Seewolf. „Ist die vordere Drehbasse klar, Al?“ rief er zu Conroy hinunter.

„Aye, Sir!“ schrie der Stückmeister zurück. „Auch die Backbordbreitseite ist klar!“

„Er soll nicht merken, was wir vorhaben, Al“, sagte Hasard. „Traust du dir zu, dem Burschen mit einem sauberen Schuß aus der Drehbasse Blinde und Bugspriet wegzublasen?“

Eigentlich wußte er, daß diese Frage überflüssig war, denn Al Conroy hatte sein Können mehr als einmal unter Beweis gestellt.

„Selbstverständlich, Sir!“ rief Al zurück, und dabei sah er fast ein wenig gekränkt aus.

„Dann tue es, sobald die Position günstig ist. Ich überlasse es dir, du bist der Waffenmeister. Aber versammelt euch nicht auf der Back, du gehst allein oder nimmst nur einen Mann mit.“

„Verstanden, Sir!“ rief Al Conroy und eilte aufs Vordeck, nur gefolgt von Smoky, dem Decksältesten.

Unterdessen errechnete Dan, daß die Begegnung auf zwei entgegengesetzten Kursen in etwa zweihundert Yards Abstand erfolgen würde.

Da beide Schiffe hart gesegelt wurden, würden, sie auch dementsprechend schnell aneinander vorbeilaufen und sich wieder das Heck zeigen.

Hasard erläuterte sein Vorhaben kurz und bündig.

„Damit wir nicht in den Genuß seiner Breitseite gelangen“, sagte er, „werden wir nach dem ersten Schuß sofort abdrehen, dem Gegner das Heck zeigen und ostwärts weitersegeln, südlich also auf die Sandbänke der Berlenga-Inseln zu. Vermutlich wird der Kerl nicht so schnell reagieren, und mit etwas Glück geht seine Breitseite ins Leere. Ich weiß nicht, ob der Don sich hier auskennt, aber wir haben hier vor ein paar Jahren einmal einen Gegner ausgesetzt, und ich kenne die tückischen Sandbänke noch genau.“

„Ich habe sie auch noch gut in Erinnerung, Sir“, sagte Pete Ballie, „ich würde in einer einigermaßen mondhellen Nacht noch hier durchfinden.“

Auch die meisten anderen entsannen sich der damaligen Sache, als sie hier einen Gegner aussetzen. Allerdings war das schon eine ganze Weile her.

„Hopp, hopp, ihr Kakerlaken“, sagte Ed zu den Männern in der Kuhl. „Schert euch gefälligst an die Brassen und Schoten und schlaft nicht ein, wenn wir den Kurs ändern, oder glaubt ihr etwa, unsere stolze Lady kann das alles allein, was, wie? Willig, ihr Läuseknacker, sonst spielt uns der Don zu einem Tänzchen auf, und ihr endet auf der Galeere wie die Burschen in Cadiz.“

Die Entfernung zu dem „Feind“ betrug noch etwa vierhundert Yards.

Der Irrtum wurde auf beiden Seiten nicht bemerkt, und von dem Ausgang dieser schicksalhaften Begegnung hatte auch noch niemand eine Ahnung. Wie sollten sie auch! Jeder hielt den anderen für einen Don, dem sie es ganz einfach zeigen mußten. Es war eine merkwürdige Situation, und nie hätte Hasard sich träumen lassen, daß ihm hier sein alter Kapitän Francis Drake von der „Golden Hind“ entgegensegelte, jener Drake von dem er sich vor langer Zeit im Zorn losgesagt hatte.

Francis Drake hielt die schlanke Galeone immer noch für einen Portugiesen oder Spanier, und auch er wollte so unauffällig wie möglich dicht an den Gegner heransegeln, um ihn ganz plötzlich zu überraschen. Das harmlos dahinsegelnde Schiff sollte sich von einer Sekunde zur anderen in eine feuerspeiende Festung verwandeln.

Der stämmige, untersetzte Admiral lächelte gegen seinen Willen, und als Fenner dieses Lächeln sah, erschien auch auf seinem Gesicht wieder das lüsterne Grinsen, dem Gegner eins zu verpassen, ohne daß der wußte, was ihm so plötzlich geschah.

„Lassen Sie erst feuern, wenn wir uns begegnen“, sagte Drake noch einmal. „Die Geschwindigkeit beider Schiffe ist groß, die Begegnung erfolgt sehr schnell, und wenn er die Breitseite voll geschluckt hat, sind wir schon weg und setzen dann noch die achteren Drehbassen blitzschnell ein.“

„Das ist ganz nach meinem Geschmack, Sir“, sagte Fenner anerkennend.

„Noch etwas, Mister Fenner: Sofort nach der Feuereröffnung zeigen wir die englische Flagge, damit dieser Philip auch genau weiß, mit wem er es zu tun hat, und bei wem er sich bedanken kann. Wie sieht es jetzt bei ihm an Deck aus? Einzelheiten zu erkennen?“

„Er ist nicht gefechtsbereit, Sir. Die Stückpforten sind geschlossen, ein paar Männer tummeln sich in der Kuhl, zwei andere befinden sich auf der Back. Die Kerle schlafen, Sir, aber wir werden sie gleich wecken.“

„Überwachen Sie das selbst, Mister Fenner“, ordnete Drake an. Aus seinem Gesicht war jetzt das Lächeln verschwunden, es wurde wieder ernst und verschlossen.

„Aye, aye, Sir“, sagte Fenner steif und ging auf das Batteriedeck, denn die Entfernung schrumpfte jetzt schnell zusammen.

Drake heimste im Stillen weiteren Ruhm für sich ein. Nachdem er eine ganze Weile fast reglos an der Schmuckbalustrade gestanden hatte, nahm er die für ihn typische Wanderung wieder auf und verschränkte dabei die Hände auf dem Rücken.

Er lächelte über Fenners besorgte Worte, der Gegner hätte die günstige Luvposition.

In diesem Falle tat es nichts zur Sache, ob Luv oder Lee, das blieb bei dieser kurzen Begegnung völlig gleich. Daraus würde niemandem ein Vorteil erwachsen, der Don konnte ihm bei der flüchtigen Begegnung nicht den Wind aus den Segeln nehmen.

Aus zusammengekniffenen Augen musterte er die Mannschaft, hörte das Brüllen des Profos, der etliches zu bemängeln hatte, und sah schließlich, daß unter Fenners Aufsicht alles seine Ordnung hatte.

Blieb noch dieser Don, dachte er überheblich, ein Brocken, den man im Vorbeigehen verspeiste, und dem jetzt eine höllische Überraschung bevorstand.

Drake, der immer alles gründlich und gewissenhaft tat, überzeugte sich durch einen Blick auf den Kompaß, daß sein Flaggschiff genau auf dem Kurs lag, den er angegeben hatte. Auch den Stand der Flögel und Segel überprüfte er mit einem schnellen Blick.

Die Schoten waren durchgeholt, es gab nichts zu bemängeln.

Der Tanz konnte losgehen.

Hasard blickte auf seinen Waffenmeister Al Conroy, der sich an Deck gekniet hatte und das Ziel aufnahm. Smoky reichte ihm gerade die Lunte.

Hundertfünfzig Yards, schätzte Hasard, der Al Conroy freie Hand gelassen hatte, um aus der für ihn günstigsten Position zu feuern.

„Jetzt könnte er ja mal so ganz langsam die Ladung herauslassen und dem lausigen Don zeigen, wer …“

Ed Carberrys Worte wurden von einem nachhallenden Dröhnen überlagert, das die Schiffsplanken erzittern ließ.

Vor dem Bug entstand eine rauchgraue Wolke, als die Drehbasse ihren tödlichen Eisenhagel mit wildem Gebrüll ausspie.

Ein paar Sekunden vergingen, dann schlug es drüben mit unglaublicher Präzision in den Bugspriet der heransegelnden Galeone ein.

Der schwere Bugspriet knickte ein wie morsches Treibholz, sackte weg und riß die obere und untere Blinde mit sich. Ein Gewirr aus Tauen, zerfetzten Segeln und zersplittertem Holz bildete augenblicklich einen wüsten Haufen, der über Bord klatschte, von einigen Stangen noch gehalten wurde und sich nur schwerfällig von dem Schiff löste.

Dabei geriet die Galeone leicht aus dem Kurs und scherte weiter nach Steuerbord aus.

Auf der „Isabella“ rissen die Seewölfe die Arme hoch und brüllten Al Conroys Namen, der mit diesem sauberen Schuß den Bug der Galeone in einen Trümmerhaufen verwandelt hatte.

Zur weiteren Begeisterung blieb allerdings keine Zeit mehr, denn jetzt scheuchte der Profos die Männer an die Schoten und Brassen, und der Rudergänger der „Isabella“ wirbelte das schwere Rad herum, um nach Hasards Anweisungen nach Osten abzulaufen, in Richtung der gefährlichen Sandbänke.

Ben Brighton grinste über das ganze Gesicht und rieb sich die Hände.

„Der kann gar nicht mehr feuern“, sagte er voller Schadenfreude, „denn jetzt ist er beschäftigt. Er muß seinen Kurs korrigieren, und da wir hart ablaufen, kann er nicht mehr seine Breitseite voll einsetzen. Mann, das haben wir diesem lausigen Don aber gründlich vermiest. Ein Meisterschuß war das!“

Auch der Seewolf lachte laut.

„Was Al treffen will, das trifft er auch“, sagte er anerkennend.

„Damit hat der Don nicht gerechnet.“

Inzwischen wurden die Segel nachgetrimmt, die „Isabella“ ging auf den neuen Kurs und zeigte dem angeschossenen Gegner das Heck. Der Don trieb so weit aus dem Kurs, daß man von ihm jetzt ebenfalls nur noch das Heck sah.

Jetzt erst fanden die Seewölfe Zeit, ihre Begeisterung noch lauter hinauszubrüllen. Dieses spanische Tänzchen gefiel ihnen allen, dieses „An-der-Nase-Herumführen“ eines Gegners, der sie überlisten wollte und dann doch das Nachsehen hatte.

Francis Drake blieb kühl und gelassen. Er war ein Mann der sich beherrschen konnte, aber wenn es die Umstände erforderten, konnte er ebenso schnell explodieren.

Noch war er ganz der kühle überlegene Mann, der wohl die Gefahr kannte und das Risiko abzuschätzen vermochte, der sich diesem Gegner aber in seiner leicht überheblichen Art doch stark überlegen fühlte. Als gewieftem Taktiker unterlief ihm dabei der Fehler, einen Gegner zu unterschätzen, selbst wenn der offensichtlich zu schlafen schien.

So wurde es für den Admiral eine bittere Lehre.

Als es auf der ranken Galeone plötzlich aufblitzte, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. In der ersten Sekunde hielt er den gewaltigen Blitz für eine Sinnestäuschung, doch als der Donner dröhnend über die See rollte, strafften sich seine Schultern.

Das war der Augenblick, in dem sich alles gleichzeitig abzuspielen schien und sich die Ereignisse überschlugen.

Er hörte das ohrenbetäubende Krachen bis aufs Achterdeck, er sah, wie der Bugspriet auseinanderbarst, wegknickte und, die obere und untere Blinde mit sich reißend, in der See an der Steuerbordseite verschwand.

Sofort gierte das Flaggschiff aus dem Kurs, das Heck schwang herum, die Galeone fiel nach Steuerbord ab, weil die Last der beiden Segel und der Bugspriet hemmend wirkte, bis sie sich endlich durch die letzten Tampen vollständig lösten.

Drake war zutiefst erschüttert. Sekundenlang stand er da, unfähig sich zu rühren, dann wurde sein Gesicht weiß vor Wut. Er drehte sich um und brüllte den Rudergänger an, den nicht die geringste Schuld traf.

„Auf Kurs bleiben, habe ich gesagt!“ schrie er. „Verlassen Sie den Kurs nicht, Mann, oder ich lasse Sie auspeitschen!“

„Sir, ich …“

„Halten Sie den Mund!“ schrie Drake. „Wagen Sie es nicht, mir zu widersprechen! Zurück auf den alten Kurs!“

Zornbebend sah er, wie der vermeintliche Don sofort nach dem Treffer abdrehte und ihnen das Heck zeigte.

Francis Drake beugte sich über die Schmuckbalustrade. Seine grauen Augen schleuderten wütende Blitze, und die Männer duckten sich unter der peitschenden harten Stimme, die erbarmungslos wie eine Geißel auf sie einhieb.

„Unfähiges Pack!“ schrie der Admiral außer sich. „Mister Fenner, sofort aufs Achterdeck!“

Fenner, noch überraschter als der tobende Admiral, hastete mit fliegendem Atem die Holzstufen des Niedergangs hoch und fuhr sich nervös mit der Hand über das Gesicht.

„Damit hat keiner gerechnet, Sir, wir …“

„Schweigen Sie! Lassen Sie feuern, sofort!“

Drake wußte selbst, daß der beim Gegner keinen Treffer mehr landen konnte, aber seine Wut war grenzenlos, daß der Don ihn einfach so übertölpelt hatte, und darum tobte er seinen englischen Dickschädel auf dem Achterkastell aus.

Fenner gab den Befehl zum Feuern sofort weiter, und die verstörten Leute befolgten ihn blindlings, aus Angst vor der scharfen, erbarmungslosen Stimme des Admirals und seines Stabschefs.

Die „Elizabeth Bonaventura“ erbebte unter dem Abschluß einer gewaltigen Breitseite, die tonnenweise Eisen und Blei wahllos in die Gegend spie.

Eine Pulverwand entstand vor dem Schanzkleid, die der Wind jedoch rasch auseinandertrieb.

Fenner registrierte aus den Augenwinkeln, daß die Kugeln in einer Entfernung von mindestens zweihundert Yards in die See klatschten und dort gewaltige Fontänen hochrissen.

Er wollte sagen: Nicht getroffen, Sir, aber das verkniff er sich im letzten Augenblick, als er Drakes Gesicht sah. Das hatte jetzt seine weiße Farbe verloren und wirkte blutrot.

„Das ist mir noch nie passiert“, fauchte Drake. „Dabei hatten wir das Überraschungsmoment einwandfrei auf unserer Seite. Wie konnte das geschehen, Mister Fenner? Was sind das für Satansbraten, die uns mit einem einzigen Schuß den Bugspriet einschließlich der Segel wegschießen?“

„Ein Zufallstreffer, Sir“, versuchte Fenner den aufgebrachten Admiral zu beruhigen, aber Drake war noch lange nicht so weit, daß er seine Ruhe wiedergefunden hatte.

„Ja, ein Zufallstreffer!“ schrie er. „Nur nutzt uns diese Erkenntnis verdammt wenig. Wie stehen wir da! Weshalb ließen Sie das Feuer nicht eher eröffnen, Mister Fenner?“

„Ich handelte nach Ihren Anweisungen, Sir! Sie betonten ausdrücklich, das Feuer erst dann zu eröffnen, wenn …“

Drake winkte erbittert ab. Er sei ein Mann, wie er sich ausdrückte, der es nicht gewohnt sei, sich hinterrücks und heimtückisch übertölpeln zu lassen.

„Der Schiffszimmermann soll mir einen genauen Bericht darüber geben, wie es am Bug aussieht, und bis wann der Schaden behoben sein kann. Veranlassen Sie das Mister Fenner!“

„Sofort, Sir!“

Fenner schickte einen Läufer nach vorn, der den Schiffszimmermann instruierte, doch der hatte mittlerweile schon aus eigenem Entschluß gehandelt und sich den Schaden besehen.

Drake griff, immer noch hochrot im Gesicht und vor Zorn bebend, nach dem Spektiv und richtete es auf das andere Schiff, das ihnen diese überraschende und peinliche Niederlage beschert hatte.

In Drakes Augen war es eine Niederlage, ihm, dem Admiral des Flaggschiffs Ihrer Majestät, den Bugspriet und die Segel wegzuschießen. Und das ohne jede Warnung, überfallartig, „heimtückisch und hinterrücks“. Daß er das gleiche vorgehabt hatte, übersah er dabei in seiner Wut.

„Wir werden diesen Kerlen folgen, Mister Fenner, auch ohne Bugspriet und Blinde. Er ist auf Ostkurs gegangen und muß zwangsläufig kreuzen. Mit Gottes Hilfe werden wir ihn unter Land erwischen. Die vorderen Drehbassen werden ausgerichtet, und sobald er in deren Bereich gelangt, zertrümmern wir ihm das Heck. Spätestens unter Land werden wir ihn stellen. Ich werde nicht eher ruhen, bis ich den Kapitän dieser Galeone hier auf dem Achterdeck vor mir knien sehe.“

„Aye, aye, Sir“, erwiderte Fenner beklommen. Er wurde das dumpfe Gefühl nicht los, es hier mit einem ganz besonders ausgekochten Burschen zu tun zu haben.

Nein, diesen Makel konnten sie als Engländer nicht auf sich sitzen lassen, solche Kleinigkeiten verkraftete der unbeugsame und harte Sir Francis Drake nicht. Er ließ sich nicht beschämen, zumindest von keinem Spanier oder Portugiesen, dazu hatte er schon zu viele von ihnen vor seinen Rohren gehabt.

So etwas untergrub seinen guten Ruf und stärkte nicht gerade die Moral seiner Leute. Deshalb setzte er sich verbissen und stur auf die Fährte der Galeone, die ihnen immer noch das Heck zeigte.

Der Schiffszimmermann erschien auf dem Achterkastell und erstattete seine Meldung.

„Die Bugspiere einschließlich eines Teiles des Klüverbaumes ist weggeschossen, Sir“, sagte er. „Es läßt sich mit Bordmitteln nur sehr schwer beheben, aber ich werde es selbstverständlich sofort in Angriff nehmen. Wir haben eine Ersatz-Spiere an Bord, und der Segelmacher hat auch noch Rahsegel vorrätig.“

Drake hörte mit steinernem Gesicht zu. Schließlich nickte er.

„Gehen Sie gleich an die Arbeit, Mister Blake, und suchen Sie sich so viele Leute aus, wie Sie benötigen. Ich wünsche, daß die Blinde und Oberblinde bald wieder gefahren werden können. Sie werden es schon schaffen, die Bugsprietstange einzusetzen, daran zweifle ich keine Sekunde. Vorrang haben jedoch die Waffenmeister an den vorderen Drehbassen. Passen Sie auf, daß Sie denen nicht ins Gehege geraten, Mister Blake!“

„Aye, aye, Sir!“

Der Zimmermann, ein sonst rauhbautziger Bursche, verbeugte sich und eilte davon. Er hatte einen Heidenrespekt vor dem Admiral, und so verärgert wie heute hatte er ihn noch nie erlebt.

Erst nach und nach beruhigte sich der Admiral, aber jeder sah, daß es innerlich in ihm kochte und brodelte. Von da an ließ er auch die fremde Galeone keine Sekunde mehr aus den Augen.

Er hatte diesen Gegner unterschätzt, das gestand er sich selbst etwas später vorbehaltlos ein, und jetzt galt es, diese Scharte wieder auszuwetzen.

Ein zweites Mal sollte ihm das nicht mehr passieren.

Die „Elizabeth Bonaventura“ drehte noch weiter in den Wind und jagte dem anderen Schiff nach, das in eigenartigen Schlägen zu kreuzen begann.

Drake runzelte die Stirn und fragte sich was dieser Bursche wohl mit seinen merkwürdigen Kreuzschlägen bezweckte. Auf diese Art und Weise konnte er ihm nicht entwischen, das kostete ihn nur Zeit.

Und weit und breit war kein anderes Schiff zu sehen, das diesem Spanier eventuell helfen konnte.

Nach einer Weile wechselte der Gegner erneut den Kurs. Er drehte von Ost auf Ostsüdost und schließlich nach Südost.

Drake und Fenner verfolgten das Manöver aus schmalen Augen.

„Zweifellos segelt dieser Bastard schneller als wir, aber er hat Angst, in den Bereich unserer Geschütze zu geraten. Hat der Stückmeister sofort wieder nachladen lassen?“

„Wir sind gefechtsbereit, Sir“, antwortete Fenner diensteifrig und hoffte, daß die üble Laune des Admirals bald vorübergehen möge, denn jetzt schienen Drake die Manöver des anderen brennend zu interessieren.

„Sehr gut, ich denke, diesmal pakken wir ihn von der anderen Seite. Geben Sie Befehl auf die Stationen, aber warten Sie noch einen Augenblick, Mister Fenner, ich will sehen, wie er manövriert, um ihn besser packen zu können.“

„Er segelt stur Südostkurs, Sir. Wenn wir nach Süd …“

Drake sah seinen Stabschef gelassen an.

„Ich weiß, was ich zu tun habe, Mister Fenner“, sagte er kühl und einigermaßen beherrscht. „Wir gehen wieder auf Südkurs und verlegen ihm den Weg. Sollte er erneut den Kurs ändern, haben wir nicht viel verloren. Er gerät damit in den Bereich unserer Kanonen.“

„Dann werden wir es ihm heimzahlen, Sir“, versprach Fenner mit grimmigem Gesicht. „Sollen wir die englische Flagge zeigen?“

Drake überlegte kurz, dann schüttelte er den Kopf.

„Noch nicht, erst wenn wir ihn vor den Rohren haben.“

Hasard blickte wieder durch das Spektiv und nickte anerkennend.

„Ein zäher Bursche, das muß man ihm lassen. Seit wir ihm die Blinde weggeschossen haben, ist bei ihm an Bord der Teufel los, und jetzt will er es wissen.“

„Er segelt wie der Teufel hinter uns her“, sagte Ben und grinste. „Wie ein wütender, bis zum Bersten angefüllter Teufel, aber er schafft es nicht, wir sind schneller.“

Er sah, wie der Seewolf die Lippen verzog, bis man seine weißen Zähne blitzen sah. Ja, jetzt war dieser schwarzhaarige Satan wieder in seinem Element, jetzt dachte er mit Haken und Ösen, um den Gegner aufs Kreuz zu legen, nachdem er mit ihm Katze und Maus gespielt hatte.

„Pete! Kursänderung auf Ostsüdost. Die anderen an die Brassen und Schoten, aber noch nicht dichter holen. Wir ändern später noch einmal den Kurs auf Südost.“

Brighton und Big Old Shane warfen sich einen Blick zu. Der alte Waffenschmied von der Feste Arwenack, stieß dem Bootsmann leicht den Daumen in die Rippen.

„Sieh ihn dir an“, sagte er mit seiner tiefen Stimme. „Sieh ihn dir genau an, diesen Teufelsbraten. Weißt du, was er jetzt gerade ausheckt?“

Brighton brauchte immer erst etwas Anlauf, bis er in Fahrt geriet, aber dann war er voll da.

„Ich kann es mir denken“, sagte er leise, „er will den Burschen in die Falle locken. Aber es ist ein Spanier oder ein Portugiese, und ich nehme an, daß der sich hier noch besser auskennt als wir. So einfach wird das nicht gelingen.“

„Abwarten, Ben. Der Bursche ist blind vor Wut, ihm geht es nur darum, die Scharte auszuwetzen, und ein blindwütiger Gegner begeht Fehler und bemerkt sie meist zu spät. Früher oder später wird er aufbrummen.“

Hasard drehte sich um und klemmte das Spektiv unter die Achselhöhle.

„Der Name ist kaum zu erkennen“, sagte er, „irgend etwas mit ‚naventura‘ am Ende. Liegt der Kurs an, Pete?“

„Liegt an, Sir!“

„Du weißt, daß du jetzt höllisch aufpassen mußt“, schärfte der Seewolf seinem besten Rudergänger noch einmal ein. „Ich lasse jetzt die Blinde wegnehmen, damit du bessere Sicht hast. Zwei Mann stehen auf der Bank und geben dir Zeichen, für alle Fälle.“

Die große Sandbank, die sie jetzt umsegelten, sah man kaum. Aber das Wasser auf ihr war nicht tiefer als eineinhalb Faden. Pete Ballie segelte die „Isabella“ hart daran vorbei, bis ihm von der Back aus Zeichen gegeben wurden, daß das Wasser wieder tiefer wurde.

„Neuer Kurs Südost!“ rief Hasard.

Die Segel wurden getrimmt, der Wind fiel jetzt dwars ein. Der Seewolf blickte wieder zu der Galeone hinüber.

„Ich hoffe, daß er in seinem Eifer versuchen wird, uns den Weg zu verlegen“, sagte er ruhig. „Wenn er sich hier allerdings sehr gut auskennt, fällt er nicht darauf herein. Ändert er aber den Kurs auf Süd, dann brummt er auf und wir können uns die Hände reiben.“

„Und wenn nicht?“ fragte Ben.

„Dann haben wir ihn ein bißchen geärgert und versuchen es später noch einmal.“

Ein paar Minuten vergingen, in denen fast alle gespannt nach dem Segler blickten.

„Er fällt ab!“ schrie Dan begeistert. „Er geht tatsächlich auf Südkurs.“ Hasard stemmte die Fäuste in die Hüften und ließ keinen Blick mehr von dem Schiff.

Gleich darauf hörten sie ihn lachen, so laut, wie er schon lange nicht mehr gelacht hatte. Es war ein höhnisches Lachen voller Schadenfreude, in das die Seewölfe sofort einfielen. Die „Isabella“ erzitterte unter diesem Höllengelächter, und ein paar der Männer krümmten sich und höhnten über den Gegner, denn der bäumte sich plötzlich auf, als er die Sandbank rammte. Und dann saß er fest.

Francis Drake bemühte sich immer noch, seinen Zorn zu unterdrükken. Nach außen hin schaffte er es auch, aber innerlich fühlte er sich mit Wut bis zum Bersten angefüllt.

Man sah es ihm an, wenn er, die Hände auf dem Rücken verschränkt, von einer Seite zur anderen lief, an dem fast reglos stehenden Fenner vorbei, vor dem Schanzkleid wieder umkehrte und seine rastlose Wanderung erneut aufnahm.

Es ging ihm alles nicht schnell genug, er wollte dem Spuk ein Ende bereiten, und so blieb er ruckartig stehen, als von der Back her ein heller Schrei gellte.

Drake verstand ihn nicht. Er blickte irritiert nach vorn und sah dann Fenner an.

In diesem Augenblick hob eine unsichtbare Riesenfaust die „Elizabeth Bonaventura“ ruckartig aus dem Wasser und stoppte sie auf der Stelle.

Der Stoß war so gewaltig, daß die Masten erzitterten, die Rahen wild zu schwingen begannen und auf Deck zu stürzen drohten: Wie durch ein Wunder blieben sie oben.

Dafür warf der Stoß die Männer um. Das Schiff erzitterte in allen Spanten und Fugen, knirschend, krachend und schlurfend wühlte es sich in den Sand.

Drake kippte nach vorn, verlor den Halt und stürzte, streckte jedoch noch geistesgegenwärtig die Hände vor und milderte seinen plötzlichen Sturz dadurch etwas ab.

Thomas Fenner verlor das Gleichgewicht und knallte in voller Länge auf die Planken, und als er schmerzhaft das Gesicht verzog, fiel der Rudergänger wie ein nasser Sack über ihn.

Drake versuchte, sich einigermaßen würdevoll zu erheben. Er hatte das Gefühl, jemand habe ihm ein glühendes Messer ins Herz gestoßen.

Er verspürte keinerlei Schmerz, aber die Erkenntnis, wie ein blutiger Anfänger auf eine Sandbank gelaufen zu sein, versetzte ihm einen so nachhaltigen Schock, daß er geraume Zeit keine Worte fand. Er stand nur da, zutiefst gedemütigt. Er fühlte sich von Gott persönlich bestraft und verachtet, und dann stieg der Zorn in ihm hoch wie eine Riesenwoge, die ihn überschwemmte.

Was die schockierten Männer vorhin erlebt hatten, war nichts im Vergleich zu dem, was sie jetzt sahen und hörten.

Niemand entsann sich, den Admiral schon einmal in einer ähnlichen Verfassung gesehen zu haben.

Der stämmige, untersetzte Mann brüllte und tobte, hob beide Fäuste hoch und schüttelte sie in ohnmächtigem Zorn. Vor Zorn bebend und lauthals fluchend drohte er allen, die er sah, bis ihm nach einer Weile buchstäblich die Luft ausging und er sich fast heiser geschrien hatte.

Fenner schlich geknickt davon, brüllte den Profos an und befahl ihm laut, er solle endlich die verdammten Segel ins Gei hängen, oder ob er wünsche, daß sich die lausige Galeone noch tiefer in den Sand wühlen solle.

Die Männer arbeiteten schweigend und bedrückt und beeilten sich höllisch, denn jetzt würde der große Tanz erst richtig beginnen. Sie kannten Drake, der brauchte einen Schuldigen, auch wenn er sich selbst genügend Mitschuld gab. Niemand wollte jetzt mit dem Rudergänger tauschen, denn dem ging es mit Sicherheit zuerst an den Kragen.

Brüllend verlangte Drake, man solle Flagge zeigen, um sich zu erkennen geben.

Aber es dauerte noch eine ganze Weile, bis die englische Flagge hochgezogen wurde.

Die „Isabella“ hatte inzwischen angeluvt, war durch den Wind gegangen und lief jetzt mit achterlicher Brise Westkurs, in Richtung der gestrandeten Galeone.

Die Kanonen waren feuerbereit, die Stückpforten hochgezogen. Die Seewölfe lauerten darauf, sofort zu feuern, sobald die gestrandete Galeone das Feuer eröffnen würde.

„Er wird es nicht wagen, zu feuern“, versicherte Carberry. „Denn dann weiß er genau, was ihm blüht. Wir können ihn in aller Ruhe auseinandernehmen, und so dämlich wird der Don nicht sein, denn jetzt ist er so hilflos wie ein Säugling.“

„Zeigt dem Kerl unsere Flagge“, befahl Hasard, „damit er weiß, mit welch ehrenwerten Leuten er es zu tun hat. Der Schreck wird ihm in die Knochen fahren, und wir werden ihn zum Streichen seiner eigenen Flagge auffordern, falls er sie zeigt.“

Die „Isabella“ segelte weiter. Die Entfernung schmolz ziemlich schnell zusammen, als Hasard plötzlich die Augen zusammenkniff und angestrengt zu dem vermeintlichen Spanier starrte.

Dort ging jetzt ebenfalls die Flagge hoch. Sie wurde als gebundenes Päckchen hochgezogen, ein harter Ruck an der Flaggleine, und sie entfaltete sich und wehte aus.

Hasard verschluckte sich fast. Er drehte sich verblüfft um und sah seine Männer an.

„Was seht ihr?“ fragte er rauh.

„Die – die englische Flagge“, stammelte Dan O’Flynn konsterniert. „Das ist sicher ein Trick“, setzte er hinzu.

Stumm und verdattert sahen sich die Männer an, blickten dann wieder auf die englische Flagge der Galeone und schüttelten immer wieder die Köpfe, als könnten sie es nicht begreifen.

„Wenn das stimmt“, murmelte der Seewolf, „dann haben wir unsere eigenen Landsleute unter Feuer genommen, wir Idioten!“

Er ließ Segel wegnehmen und die „Isabella“ wieder in den Wind drehen, denn jetzt wollte er es genau wissen.

Gleich groß war die Verblüffung auf dem Flaggschiff, als die heransegelnde Galeone die englische Flagge zeigte.

Drake, dem fast die Galle platzte, kriegte einen neuen Schock. Schnaufend stieß er die Luft aus und umklammerte mit seinen Händen die Schmuckbalustrade, bis seine Fingerknöchel weiß hervortraten.

„Dieser Bastard“, murmelte er fassungslos. „Dieser lausige Kerl! Wenn das ein Engländer ist, lasse ich mit dem Kapitän dieser Galeone das Deck aufwischen. Das ist die größte Schweinerei, die mir je passiert ist. Das ist einfach unbegreiflich.“

„Sollen wir ihm eine Breitseite verpassen, Sir?“ fragte Fenner mit hochrotem Kopf. „Da steckt doch sicherlich ein Trick dahinter, die schießen uns jetzt zusammen.“

„Nein, wir feuern nicht“, sagte Drake entschieden. „Er wird vermutlich damit rechnen und sich vorbereitet haben. Wenn sich jedoch da drüben auch nur ein einziger Schuß löst, jagen wir alles Eisen aus den Rohren.“

Aber drüben löste sich kein Schuß. Die Segel wurden aufgegeit bis auf die Fock und dann ging die Galeone in den Wind.

Zum ersten Male sah Drake den Namen des Schiffes.

„Isabella VIII.“ stand dort, und dieser Name ließ den Admiral plötzlich sehr nachdenklich werden und etwas in ihm anklingen, das schon lange der Vergangenheit angehörte.

Seewölfe Paket 8

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